Putins Truppen gefangen! Ein erbittertes Katz-und-Maus-Spiel um die strategisch bedeutenden Brücken in der westlichen russischen Region Kursk hat begonnen. Seit Ende letzter Woche bombardiert die ukrainische Armee die drei Seim-Brücken, um die etwa 3.000 dort stationierten russischen Soldaten von ihrer Versorgung abzuschneiden. Ziel ist es, das isolierte Gebiet von 700 Quadratkilometern später von drei Seiten anzugreifen - so ist die Lage im Kampfgebiet:
Am Morgen zerstörte die Ukraine die letzte der drei Brücken, wodurch Tausende russische Soldaten in eine Falle gerieten. Doch Putins Armee wehrt sich. Bereits ab dem 16. August errichteten Pioniertruppen Ponton-Brücken über den Fluss, um die eingeschlossenen Truppen weiterhin mit Nahrung, Munition und schweren Waffen zu versorgen.
Der russische Kriegsblogger Juri Polodjaka, der 3,1 Millionen Follower auf Telegram hat, jubelte zunächst über diese Maßnahme und erklärte, dass die eingeschlossenen Truppen in Kursk "vollständig durch die Pontonübergänge unterstützt“ würden, was ausreiche, um ukrainische Angriffe abzuwehren. Doch seine Freude war verfrüht. Am Dienstag begann die ukrainische Armee mit intensiven Angriffen auf die beiden neu errichteten Ponton-Brücken. Innerhalb von 24 Stunden wurden die provisorischen Brücken durch Kamikaze-Drohnen, Lenkbomben und Himars-Raketen zerstört, womit die Versuche Russlands, die eingeschlossenen Truppen wieder mit der Hauptstreitmacht zu verbinden, vereitelt wurden.
Zudem griffen ukrainische Spezialeinheiten mit Drohnen einzelne Brückenbau-Fahrzeuge bis zu 17 Kilometer tief innerhalb Russlands an. Auch wurden durch den Einsatz von Streumunition mehrere russische Soldaten getötet, die versuchten, die beschädigten Brücken zu reparieren. Die Botschaft Kiews ist klar: Die ukrainische Führung setzt alles daran, die isolierten russischen Bataillone weiter zu schwächen und die russischen Brückenbauer vor der Gefahr ihrer Aufgabe zu warnen. Derzeit sieht es so aus, als ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Brückenkonflikt um Kursk die Oberhand gegenüber Wladimir Putin behalten könnte. Ein direkter Angriff auf die 3.000 eingekesselten russischen Soldaten hat allerdings noch nicht begonnen.