103744:

Ukraine und pro-russische Rebellen werfen sich gegenseitig tödliche Angriffe vor

Fünfjähriges Kind soll bei ukrainischem Drohnenangriff getötet worden sein

Im Konflikt um die Ostukraine haben sich die ukrainische Armee und prorussische Rebellen gegenseitig tödliche Angriffe vorgeworfen. Die ukrainische Armee habe am Samstag bei einem Drohnen-Angriff ein fünfjähriges Kind getötet und eine Frau verletzt, erklärte die selbsternannte Volksrepublik Donezk. Der Angriff habe sich im Dorf Olexandriwske rund 15 Kilometer von der Frontlinie entfernt ereignet, berichtete die Nachrichtenagentur der "Volksrepublik Donezk", ohne Bilder des mutmaßlichen Angriffsortes zu veröffentlichen.

Die Vorwürfe ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Weder internationale Beobachter noch das ukrainische Verteidigungsministerium reagierten auf entsprechende Anfragen.

Die ukrainische Armee erklärte derweil im Online-Netzwerk Facebook, einer ihrer Soldaten sei bei der Explosion eines Sprengsatzes nahe des Dorfes Schumy nördlich von Donezk getötet worden.

Die Ukraine hatte Russland diese Woche vorgeworfen, tausende Militärangehörige an seinen nördlichen und östlichen Grenzen sowie auf der von Moskau annektierten ukrainischen Halbinsel Krim zusammenzuziehen. Der Sprecher von Russlands Staatschef Wladimir Putin, Dmitri Peskow, sagte dazu am Donnerstag, Russland sei frei, seine Truppen auf seinem eigenen Territorium zu verlegen. Den Vorwurf, dass es die Rebellen in der Ostukraine militärisch unterstütze, hat Russland wiederholt zurückgewiesen.

Am Freitag warnte Russland den Westen davor, Truppen in die Ukraine zu schicken. US-Präsident Joe Biden bekundetet daraufhin "die unerschütterliche Unterstützung der Vereinigten Staaten für die Souveränität und Integrität der Ukraine angesichts der andauernden russischen Aggression im Donezkbecken und auf der Krim".

In dem seit 2014 andauernden Konflikt um die Ostukraine wurden mehr als 13.000 Menschen getötet. Im Juli vergangenen Jahres hatten sich die Konfliktparteien auf einen Waffenstillstand geeinigt. Seit Mitte Februar gibt es aber verstärkte Kampfhandlungen, die den ohnehin fragilen Waffenstillstand untergraben. Moskau und Kiew machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.

by Anatolii STEPANOV