Die Ukraine befindet sich in einer äußerst angespannten Situation bei Kurachowe, wo eine Einkesselung immer wahrscheinlicher wird. Auch für das Logistik-Zentrum Pokrowsk wird die Lage zunehmend kritisch. Um dem entgegenzuwirken, soll nun massive Verstärkung an die Front geschickt werden. So ist die Lage:
Präsident Selenskyj hat Kurachowe und Pokrowsk als die zurzeit am meisten gefährdeten Gebiete bezeichnet, in denen heftige Kämpfe mit den russischen Streitkräften stattfinden. Der Kommandeur der ukrainischen Armee, Olexandr Syrskyj, hat daraufhin entschieden, die Truppen in diesen Regionen "deutlich zu verstärken", wie der Regierungschef von Kiew bekannt gab. Kurachowe liegt etwa 40 Kilometer südlich von Pokrowsk. Syrskyj wies in sozialen Medien darauf hin, dass auch in Kursk intensive Gefechte stattgefunden haben, wo die russischen Truppen in letzter Zeit Gebietsgewinne erzielt und mit Unterstützung aus Nordkorea rund 50.000 Kämpfer mobilisiert haben sollen. Der Vorstoß der ukrainischen Truppen auf russisches Gebiet wird jedoch immer wieder kritisiert, da viele Soldaten damit im Donbass fehlen.
Syrskyj betonte, dass die Bedeutung der Kämpfe in Kursk nicht unterschätzt werden dürfe, da "dort Zehntausende der besten russischen Einheiten" konzentriert seien, die andernfalls Positionen in den Regionen Pokrowsk, Kurachowe und Torezk erobern würden. Dies könnte die Lage an der Front weiter verschärfen, so Syrskyj. Bei Kurachowe steht die Ukraine vor einer potenziellen "Katastrophe", wie der auf Militärfragen spezialisierte Kanal Deepstate berichtet. Die russischen Truppen würden weiterhin versuchen, die Stadt einzukreisen und näherten sich immer weiter von den Flanken. Kurachowe sei bereits von drei Seiten eingeschlossen, und der Einkreisungsprozess nehme immer weiter an Geschwindigkeit zu. Selbst mit zusätzlichen Ressourcen stellt sich die Frage, ob der Einsatz noch ausreicht, warnte Deepstate.
Am selben Tag meldete die Ukraine, dass Russland den verlustreichsten Tag seit Beginn des Krieges erlitten habe, mit insgesamt 1.770 getöteten Soldaten. Das bedeutet, dass Russland alle 49 Sekunden einen Soldaten verloren habe, so das Verteidigungsministerium. Zwar können diese Zahlen nicht unabhängig bestätigt werden, NATO-Partner halten sie jedoch oft für realistisch. Präsident Selenskyj kündigte außerdem an, dass die Zahl der mobilen Feuergruppen zur Luftabwehr in den betroffenen Regionen verstärkt werde. Dies sei eine Reaktion auf die zunehmenden Drohnenangriffe Russlands. Aufgrund eines Mangels an großen Flugabwehrsystemen muss die Ukraine auf kleinere Einheiten setzen, die versuchen, feindliche Drohnen und Angriffsobjekte abzuwehren.