Die Ukraine braucht nach eigenen Angaben für ihre Gegenoffensive zur Rückeroberung russisch besetzter Gebiete hunderte zusätzliche Panzerfahrzeuge und bis zu 80 F-16-Kampfjets. Sein Land brauche "insbesondere 200 bis 300 gepanzerte Fahrzeuge" sowie "60 bis 80 F-16-Kampfjets, um den Luftraum gut abzuriegeln", sagte der ukrainische Präsidentenberater Michailo Podoljak am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP in einem Interview.
Podoljak räumte Schwierigkeiten bei der im vergangenen Monat gestarteten Gegenoffensive ein. Diese lägen zum Teil an dem stark verminten Territorium. Auch gebe es logistische Probleme, unter anderem bei der Lieferung von Waffen. Zweifelsohne werde die Offensive daher "ziemlich schwierig und langwierig sein und viel Zeit in Anspruch nehmen", sagte Podoljak.
Zudem bemühe sich Kiew nach Russlands Ausstieg aus dem Getreideabkommen um eine gemeinsame Militärpatrouille von Schwarzmeer-Ländern wie Bulgarien und der Türkei unter UN-Mandat, um die Getreideexporte aus seinen Häfen fortsetzen zu können, sagte der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die Verhandlungen hierzu liefen bereits "auf allen Ebenen".
Das Getreideabkommen hatte es der Ukraine seit Juli 2022 ermöglicht, trotz des russischen Angriffskriegs über das Schwarze Meer Getreide zu exportieren. Am Montag hatte Russland das Abkommen auslaufen lassen. Der Kreml begründete den Schritt damit, dass Kiew den Getreideexport-Korridor für "militärische Zwecke" missbraucht habe.
kas/mid