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Ukraine bekräftigt in Ramstein Wunsch nach westlichen Kampfjets

Nach dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Ramstein hat die Ukraine ihren Wunsch nach westlichen Kampfjets bekräftigt. Er sei sich sicher, dass Kiew für seine Luftverteidigung von den Verbündeten moderne Kampfjets "nach Nato-Standard" erhalten werde, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow am Freitag nach den Gesprächen. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zeigte sich zuversichtlich, dass Kiew weiterer von Russland besetzte Gebiet zurückerobern werde. Deutschland, die Ukraine und Polen einigten sich derweil auf die Einrichtung eines gemeinsamen Reparaturzentrums für Leopard-2-Panzer.

Zur von Kiew seit Monaten geforderten Lieferung westlicher Kampfjets sagte der ukrainische Verteidigungsminister Resnikow, dafür sei noch Zeit nötig. Er sei indes sehr zufrieden mit den Gesprächen in Ramstein, sagte Resnikow  im ZDF-"heute journal". Er habe die "Prioritäten der Ukraine" präsentieren und berichten können, welche Hilfe seine Regierung erwarte. Dazu gehörten derzeit keine Langstreckenwaffen, um russisches Staatsgebiet anzugreifen. Es existierten auf ukrainischem Gebiet "genug Ziele" der russischen Armee, "damit wir das russische Militärpotential vernichten können". 

Einem Bericht der "Welt am Sonntag" zufolge bemüht sich die Ukraine unterdessen bei Deutschland um die Lieferung von Transportpanzern des Typs Fuchs sowie von Fennek-Spähpanzern. Geschützte Fahrzeuge wie diese seien bei der von Kiew geplanten Frühjahrsoffensive gegen die russischen Invasoren nach ukrainischen Angaben "unerlässlich", berichtete die "Wams" unter Berufung auf ukrainische Regierungskreise.

Nach den Worten von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius beginnt am Samstag die Ausbildung von 100 ukrainischen Soldaten an Leopard-1-Panzern. Bis zur Jahresmitte werde Berlin "bis zu 80" der Panzer an die Ukraine liefern. Einem Bericht des Portals "Business Insider" zufolge will Berlin zur Unterstützung Kiews auch auf Leopard-1-Bestände aus Griechenland zurückgreifen. Dem Bericht zufolge richtete das Verteidigungsministerium über die Ostertage eine entsprechende Anfrage an Athen. Um wie viele Panzer es hierbei gehen soll, ist dem Bericht zufolge unklar.

Unterdessen einigten sich Deutschland, die Ukraine und Polen auf die Einrichtung eines gemeinsamen Reparaturzentrums für Panzer der Leopard-2-Generation an der polnisch-ukrainischen Grenze. Er gehe davon aus, dass das Reparaturzentrum in Polen "Ende nächsten Monats" die Arbeit aufnehmen könne, sagte Pistorius in Ramstein.

Der Bedarf an Panzer-Reparaturen werde steigen, sagte Pistorius mit Blick auf die erwartete ukrainische Frühjahrsoffensive. Wie der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak im Onlinedienst Twitter erklärte, soll das Zentrum in einer Rüstungsfabrik in der südpolnischen Stadt Gleiwitz (Gliwice) entstehen. 

Mit Blick auf die militärische Lage in der Ukraine äußerten sich die Verbündeten in Ramstein optimistisch. Die Unterstützung für Kiew werde das ukrainische Militär in die Lage versetzen, "auf dem Schlachtfeld weitere Erfolge zu erlangen", sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.

Nato-Generalsekretär Stoltenberg äußerte sich mit Blick auf eine ukrainische Frühjahrsoffensive zuversichtlich, dass Kiew in der Lage sein werde, "noch mehr Land befreien zu können". Stoltenberg räumte ein, dass nach über einem Jahr Krieg "neue Systeme" für die Unterstützung der ukrainischen Kämpfer diskutiert werden müssten. Gleichzeitig sei es notwendig sicherzustellen, dass die bereits gelieferten Waffen weiter funktionierten. 

Das Treffen war die inzwischen elfte Zusammenkunft der vor einem Jahr gegründeten Ukraine-Kontaktgruppe, die aus mehr als 50 Ländern besteht. In Moskau sorgte es für Verärgerung. Das russische Außenministerium erklärte, die Unterstützung der Ukraine-Kontaktgruppe bestätige "ihre direkte Beteiligung am Konflikt und Mitwirkung an der Planung militärischer Aktionen". 

se/gt