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Tuzla (Bosnien-Herzegowina) - Bosnischer Bodybuilder erschießt Ex-Frau live auf Instagram

Nermin S. († 35) erschoss seine Ex-Frau vor laufender Kamera

Der bosnische Bodybuilder Nermin S. († 35) hat seine Ex-Frau Nizama H. († 38) vor laufender Instagram-Kamera erschossen, während mehr als 12.000 Menschen den Mord live auf ihren Displays sahen. Auf seiner Flucht tötete er außerdem zwei weitere Menschen.

Geplante Zukunft mit deutscher Frau

Wie nun bekannt wurde, hatte der Täter geplant, seine Zukunft mit einer deutschen Frau zu verbringen. Laut dem Nachrichtenportal "Avaz" plante er, am 16. August in Bosnien eine Deutsche zu heiraten und anschließend mit ihr nach Deutschland zu gehen, um ein Fitnessstudio zu eröffnen. Diese Informationen wurden vermutlich aus der Auswertung seines Mobiltelefons gewonnen. Die Ermittler wollen anhand der Daten auch klären, ob der Bodybuilder vor dem Dreifach-Mord am 11. August Kontakt zu Polizisten und Richtern hatte.

Vorgeschichte des Amoklaufes löst politische Krise aus

Die Vorgeschichte des Amoklaufs hat in Bosnien-Herzegowina eine politische Krise ausgelöst: Richterin Lejla Numanovic hatte am 8. August einen Antrag des späteren Opfers auf Schutz vor ihrem Ex-Mann abgelehnt. Sie habe keine Beweise gehabt, verteidigte sich die Juristin - und zeigte inzwischen die Polizei wegen Versäumnissen an.

Verdacht gegen Polizistin wegen Verrat

Die Ermittlungen erstrecken sich auch auf die eigenen Reihen: Polizistin Dženana S. (27) steht im Verdacht, ihrem Fitness­trainer Nermin S. den Aufenthaltsort seiner Ex-Frau verraten zu haben. Am Donnerstag wurde die Streifenpolizistin wegen Kontakten zu Kriminellen vom Dienst suspendiert.

Kein Disziplinarverfahren bisher eingeleitet

Der Anwalt Bakir Hećimović (43) sagte gegenüber BILD: "Abgesehen von der vorübergehenden Suspendierung wurde bisher kein Disziplinarverfahren gegen sie eingeleitet. Sie wurde noch nicht vor den Justizbehörden angehört."

Täter begeht Selbstmord

Nermin S. tötete sich nach dem Dreifach-Mord selbst. Seine Leiche soll sich noch immer auf dem Friedhof von Tuzla befinden. Bosnische Medien berichten, dass bisher niemand um die Freigabe zur Beerdigung gebeten hat. Der Anwalt der Polizistin, Bakir Hećimović, sagt, dass seine Mandantin bisher noch nicht gehört wurde.