Am 20. Juli lag die Tupper-Aktie bei mickrigen 0,56 Euro. Doch wie aus heiterem Himmel nahm das Papier Fahrt auf: Innerhalb von zwölf Tagen stieg der Wert um mehr als 800 Prozent auf 4,91 Euro.
Das Verrückte: Für den heftigen Kursanstieg gibt es keinen erkennbaren Grund. Das Unternehmen selbst hatte in den letzten Tagen keine Mitteilung herausgegeben. Auch Branchen-Beobachter können die aktuelle Entwicklung kaum nachvollziehen, wie das “Handelsblatt” berichtet.
Woran die Aktien-Achterbahnfahrt erinnert: das GameStop-Kursfeuerwerk Anfang 2021. Damals stieg die Aktie der schwer angeschlagenen US-Einzelhandelskette von knapp 20 Dollar auf zwischenzeitlich 480 Dollar. Damals wurde der Begriff der “Meme-Aktie” geboren. Also eine Aktie, deren Kurs durch Absprachen in Internet-Foren nach oben getrieben wird. Bei GameStop war das damals “wallstreetbets”, ein Unterforum des sozialen Netzwerks Reddit.
Gute Nachrichten für die, die ihre Tupperware-Produkte loswerden wollen.
Und zu genau solch einer Meme-Aktie könnten jetzt auch die Tupperware-Papiere avanciert sein. Und dann gilt: Vorsicht! Denn: Der Tupperware-Kurs stützt sich so aktuell auf reine Spekulation – und auf Bewegungen, die häufig genug der Unterhaltung dienen. Dass die Plastikdosen-Aktie schnell wieder zum Sturzflug ansetzt, ist mehr als wahrscheinlich. Finanzprofessor Stephen Foerster warnt gegenüber der kanadischen Rundfunkanstalt CBC: “Dies ist eine Platte, die immer und immer wieder gespielt wurde. Eine Menge Aufregung um eine Aktie, eine enorme, außergewöhnliche Leistung in einem kurzen Zeitraum und dann – genau wie die Gesetze der Schwerkraft – stürzt die Aktie schließlich ab.”
Ein anderer Grund für den rasant steigenden Kurs: Spekulationen auf einen “Short Squeeze”. Heißt: Investoren sind in der Pflicht, Papiere zu kaufen, weil sie vorher riskant gewettet haben. Sie hatten auf fallende Kurse gesetzt, die dann nicht eintraten. Und möglicherweise ist die Kurs-Party bei Tupperware nur von auffallend kurzer Dauer: Am 2. August verzeichnete die Aktie zwischenzeitlich Verluste von rund 20 Prozent.