Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seine Pläne gestrichen, Israel zu besuchen. "Wir hatten einen Plan, nach Israel zu fahren. Aber das ist abgesagt, wir werden nicht fahren", sagte Erdogan am Mittwoch im Parlament in Ankara. "Natürlich hatten wir gute Absichten, aber (Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu) hat sie missbraucht", fuhr Erdogan fort, während Abgeordnete "Nieder mit Israel" und "Gott ist groß" riefen.
Wann Erdogans Israel-Besuch hätte stattfinden sollen, war unklar. Der türkische Präsident warf den westlichen Ländern, diese seien unfähig, "Israel zu stoppen". "Dass diejenigen, die die Welt für die Ukraine mobilisiert haben, sich nicht gegen die Massaker in Gaza ausgesprochen haben, ist das deutlichste Zeichen ihrer Heuchelei", sagte der türkische Präsident.
Erdogan fügte hinzu, die islamistische Palästinenserorganisation Hamas sei keine Terrororganisation, sondern sei als Gruppe von "Befreiern" zu sehen, die für ihr eigenes Land kämpften. Der türkische Präsident rief zur Gründung eines "unabhängigen Palästina" auf und erklärte, die Türkei könne in der Zukunft Garant entsprechender Abkommen sein.
Schwer bewaffnete Hamas-Angreifer waren am 7. Oktober über die Grenze des Gazastreifens auf israelisches Gebiet vorgedrungen und hatten einen Großangriff auf Israel gestartet. Israel kündigte daraufhin die Vernichtung der Palästinenserorganisation an und nahm den Gazastreifen unter Dauerbeschuss.
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