Tsunami Alarm mitten in Europa?! Der Geirangerfjord in Norwegen ist berühmt für seine atemberaubende Schönheit: kristallklare Fjorde, grüne Hügel und endlose Wälder ziehen Reisende aus aller Welt an. Doch hinter dieser Naturkulisse verbirgt sich eine potenzielle Gefahr, die Wissenschaftler mit wachsender Sorge beobachten - der Fels bewegt sich und bedroht einen ganzen Landstrich! Hier alle Hintergründe:
Bereits im Jahr 2005 wurde das Gebiet um den Geirangerfjord zum UNESCO-Welterbe erklärt. Doch gleichzeitig warnen Geologen davor, dass eine Naturkatastrophe unmittelbar bevorstehen könnte. Seit 2004 überwacht ein Team aus norwegischen und internationalen Wissenschaftlern den Berg Åknes, der sich in der Nähe des Fjords befindet. Wie der Bericht von Norwegian SciTech News aufzeigt, verläuft im Inneren des Berges ein etwa 600 Meter langer Riss, der sich jährlich um rund drei Zentimeter erweitert. Laut Geologe Lars Harald Blikra, Chef-Geologe beim Norwegian Water Resources and Energy Directorate (NVE), ist es nur eine Frage der Zeit, bis große Teile des Berges in den Fjord stürzen und einen verheerenden Tsunami auslösen.
Der Geirangerfjord ist bereits in der Vergangenheit von Felsstürzen heimgesucht worden: Zwischen 1850 und 1960 gab es drei größere Vorfälle. Der letzte Felssturz, der rund 100.000 Kubikmeter Gestein in den Fjord beförderte, war allerdings nur ein Vorgeschmack auf das, was in Zukunft kommen könnte. Beim Berg Åknes sprechen Experten von einem möglichen Abgang von 50 bis 60 Millionen Kubikmetern Gestein, was eine Tsunami-Welle von bis zu 85 Metern Höhe erzeugen könnte. Diese würde in kürzester Zeit die umliegenden Dörfer, darunter das bei Touristen beliebte 250-Einwohner-Dorf Geiranger, treffen.
Zum Glück haben die Wissenschaftler Maßnahmen ergriffen, um das Risiko zu minimieren. Über 100 hochmoderne Messinstrumente wurden am Berg Åknes installiert, die kontinuierlich überwacht werden. Zusätzlich wurden bis zu 200 Meter lange Tunnel in den Berg gebohrt, um die Bewegungen des Gesteins genau im Auge zu behalten. Diese Überwachungsmaßnahmen könnten im besten Fall eine Vorwarnzeit von mehreren Tagen oder Wochen ermöglichen, um eine rechtzeitige Evakuierung der Bewohner zu gewährleisten. Bereits im Oktober 2014 zeigten diese Maßnahmen Erfolg, als eine ähnliche Bedrohung am Berg "Mannen“ erkannt wurde. Damals mussten elf Menschen ihre Höfe verlassen, bevor die Situation durch sinkende Temperaturen entschärft wurde. Trotz der derzeitigen Stabilität bleibt die Bedrohung am Geirangerfjord bestehen. Die Frage ist nicht, ob es zu einem Felssturz und einer riesigen Tsunami-Welle kommen wird, sondern wann.