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Trumps Ex-Anwalt Cohen sagt in Betrugsprozess gegen früheren US-Präsidenten aus

Showdown vor Gericht: Im Betrugsprozess gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump hat dessen früherer Anwalt Michael Cohen als Zeuge ausgesagt. Der einstige Trump-Vertraute belastete den anwesenden Republikaner dabei am Dienstag vor einem Gericht in New York schwer. "Ich wurde von Herrn Trump beauftragt, das Gesamtvermögen auf Grundlage von Zahlen, die er willkürlich aussuchte, zu vergrößern", sagte Cohen.

Er und der frühere Finanzchef von Trumps Immobilienimperium, Allen Weisselberg, hätten Manipulationen an den Vermögenswerten vorgenommen, um auf die Zahlen zu kommen, die Trump ihnen genannt habe, sagte Cohen weiter. Der Anwalt und der Ex-Präsident saßen während der Befragung im gleichen Gerichtssaal, vermieden aber Blickkontakt, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP vor Ort berichtete.

Trump attackierte seinen einstigen Vertrauten schon bei Ankunft im Gerichtsgebäude. "Er ist ein Lügner", sagte der 77-jährige Republikaner, der bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut antreten will. "Wir haben nichts Falsches gemacht. Mit den Finanzdokumenten ist nichts falsch."

Cohen war lange Zeit ein wichtiger Mitarbeiter Trumps und war dafür zuständig, dem Immobilienunternehmer Probleme vom Hals zu schaffen. Er wurde sogar als Trumps "Pitbull" bezeichnet. Später wurde Cohen zu einem Gegner Trumps. Seine Aussage vor dem US-Kongress 2019 waren Auslöser der Ermittlungen zum Finanzgebaren von Trump und seiner Trump Organization in New York.

In dem Zivilprozess wird dem Ex-Präsidenten vorgeworfen, über Jahre die Vermögenswerte seines Immobilienimperiums aufgeblasen zu haben, um an bessere Konditionen für Kredite und Versicherungen zu kommen. Der zuständige Richter Arthur Engoron hat bereits vor Prozessbeginn geurteilt, dass Trump die Vermögenswerte zu hoch angab und damit "Betrug" beging. 

Bei dem Zivilprozess geht es deswegen insbesondere um die Frage, wie hoch die Strafe gegen Trump und dessen Söhne Donald Trump Junior und Eric Trump ausfallen wird. Die klagende Generalstaatsanwältin des Bundesstaates New York, Letitia James, hat unter anderem eine Geldstrafe von 250 Millionen Dollar (235 Millionen Euro) gefordert. Eine Gefängnisstrafe droht Trump nicht.

Trump, der bei dem Prozess immer wieder persönlich erscheint, hat alle Vorwürfe zurückgewiesen und als politisch motiviert bezeichnet. Neben dem Zivilverfahren ist der Ex-Präsident in vier Strafverfahren angeklagt worden. Bei zwei Anklagen geht es um die Versuche des Rechtspopulisten, den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020 zu kippen und sich damit an der Macht zu halten.

fs/kas