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Trump schließt Entlassung von FBI-Direktor Wray nicht aus

US-Präsident verärgert über Aussagen bei Kongressanhörung

US-Präsident Donald Trump hat sich verärgert über FBI-Chef Christopher Wray gezeigt und eine Entlassung des Direktors der US-Bundespolizei nicht ausgeschlossen. Wrays Antworten bei einer Kongressanhörung am Donnerstag hätten ihm nicht "gefallen", sagte Trump am Freitag. Auf die Frage eines Journalisten, ob er Wray deswegen feuern wolle, sagte Trump am Freitag: "Wir schauen uns viele verschiedene Sachen an."

Trump kritisierte, dass Wray Russland und rechtsgerichtete Milizen als Gefahr für die US-Präsidentschaftswahl am 3. November bezeichnet hatte, nicht aber China oder linksgerichtete Gruppen. China stehe für ihn "ganz oben der Liste", sagte Trump. Zwar könne auch über andere Länder wie Russland und Nordkorea "gesprochen werden". "Aber China müsste ganz oben auf der Liste stehen." Er wisse nicht, warum Wray das nicht erwähnt habe.

Wray hatte sich in der Anhörung auch besorgt gezeigt, dass die gewalttätigen Konfrontationen zwischen verfeindeten politischen Gruppen vor der Wahl zunehmen könnten. Das FBI sei beunruhigt über wachsende Spannungen auf den Straßen und Gruppierungen, die Proteste "kapern", um zur Gewalt anzustacheln, sagte Wray.

In den vergangenen Monaten ist es in den USA wiederholt zu Konfrontationen zwischen stark rechtsgerichteten Aktivisten und Anti-Rassismus-Demonstranten gekommen. In Kenosha im Bundesstaat Wisconsin wurden im August am Rande der Proteste zwei Menschen erschossen. Als Tatverdächtiger wurde ein 17-jähriger Weißer mit Verbindungen zu erzkonservativen Gruppen festgenommen.

Später im August wurde am Rande einer Anti-Rassismus-Demonstration in Portland im Bundesstaat Oregon ein weißer Anhänger der ultrarechten Gruppe Patriot Prayer erschossen. Der Tatverdächtige wurde seinerseits von der Polizei erschossen. US-Medienberichten zufolge soll es sich um einen 48-jährigen Anhänger der linksgerichteten Antifa-Bewegung gehandelt haben.

Die landesweiten Anti-Rassismus-Proteste waren durch den Tod des Afroamerikaners George Floyd Ende Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis entfacht worden und wurden seither durch weitere Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze befeuert. Die Proteste sind überwiegend friedlich, doch gab es wiederholt gewalttätige Ausschreitungen.

Präsident Donald Trump, der sich im Wahlkampf als Kandidat von "Recht und Ordnung" in Szene setzt, macht linksextreme "Anarchisten" für die Gewalt am Rande der Proteste verantwortlich. Am Freitag erwähnte er erneut die Antifa. Die Antifa sei eine "böse Gruppe", der "Kriminelle", "Anarchisten", "Agitatoren", "Plünderer" und "Randalierer" angehörten. "Die sind böse. Und wenn ein Mann das nicht sagt, stört mich das", sagte Trump über Wray.

by Brendan Smialowski