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Trump nach Anklage wegen Wahlbeeinflussung in Georgia erwartet

Anhänger und Gegner von Donald Trump haben sich am Donnerstag vor dem Gefängnis versammelt, wo der frühere US-Präsident nach seiner Anklage wegen Wahlbeeinflussung im Bundesstaat Georgia erkennungsdienstlich behandelt werden sollte. Vor der Haftanstalt des Landkreises Fulton County in der Großstadt Atlanta schwenkten Anhänger des Republikaners Trump-Fahnen und forderten eine Festnahme von Präsident Joe Biden.

"Ich denke, das ist politische Verfolgung, die sich jetzt zu einer politischen strafrechtlichen Verfolgung entwickelt hat", sagte die Trump-Anhänger Sharon Anderson. "Ich bin hier, um Präsident Trump zu unterstützen", sagte auch Ken Peters aus dem Bundesstaat Tennessee. "Er wird auf lächerliche Art und Weise Woche für Woche angeklagt. Es ist so dumm. Sie wollen ihren politischen Gegner ins Gefängnis werfen, das ist wie in der Dritten Welt." 

Derweil forderte eine Demonstrantin eine Festnahme Trumps und warf dem Ex-Präsidenten "eklatante Lügen" vor. Zahlreiche Polizisten sicherten die Umgebung des Gefängnisses.

Trump sollte am Donnerstag in dem Gefängnis erkennungsdienstlich behandelt werden. Es wurde damit gerechnet, dass dabei auch ein Polizeifoto des hoch favorisierten republikanischen Präsidentschaftsbewerbers angefertigt würde, was eine historische Premiere wäre. Bei den drei bisherigen Anklagen gegen Trump hatten die Behörden auf Polizeifotos verzichtet.

Vor dem Gefängnistermin nahm Trump Änderungen an seinem Anwaltsteam vor. Er heuerte den erfahrenen Strafverteidiger Steven Sadow aus Atlanta an, der das Team leiten wird, wie aus einem Gerichtsdokument vom Donnerstag hervorgeht. Dagegen scheidet Medienberichten zufolge der Anwalt Drew Findling aus dem Verteidigerteam aus.

Trump war am Montag vergangener Woche in Atlanta wegen seiner Versuche angeklagt worden, den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020 in Georgia zu kippen. Die Anklage gegen den 77-Jährigen umfasst 13 Punkte und fußt unter anderem auf einem Gesetz gegen organisierte Kriminalität. 

Trump soll sich mit 18 anderen Angeklagten verschworen haben, um sich trotz seiner Niederlage gegen den Demokraten Joe Biden zum Sieger der Wahl in Georgia erklären zu lassen. Unter den Mitangeklagten ist Trumps ehemalige Anwalt Rudy Giuliani und Trumps früherer Stabschef im Weißen Haus, Mark Meadows.

Es war bereits die vierte Anklage gegen den Ex-Präsidenten in diesem Jahr und die zweite rund um die Wahl 2020. Die Anklageverlesung in Atlanta soll in der Woche ab dem 5. September erfolgen. 

Der Prozess dürfte im Wahljahr 2024 beginnen. Staatsanwältin Fani Willis hat als Prozessbeginn den 4. März 2024 beantragt. Das wäre nur einen Tag vor dem als "Super Tuesday" bekannten Wahltag, an dem in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten Präsidentschaftsvorwahlen stattfinden.

fs/jes