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Trump kritisiert Biden in erster Rede nach Amtsende scharf

Ex-US-Präsident bringt erneut mögliche Kandidatur 2024 ins Spiel

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat in seiner ersten Rede seit Amtsende seinen Nachfolger Joe Biden scharf kritisiert. Der Demokrat habe den "katastrophalsten ersten Monat" aller Präsidenten der modernen US-Geschichte hingelegt, sagte Trump am Sonntag bei der konservativen Konferenz CPAC in Orlando im Bundesstaat Florida. Die Regierung sei "Anti-Jobs, Anti-Familie, Anti-Grenzen, Anti-Energie, Anti-Frauen, Anti-Wissenschaft".

Biden öffne die Grenze zum Nachbarland Mexiko und lasse zahllose Migranten ins Land, sagte Trump weiter. Seine Politik führe das Land in den "Kommunismus".

Fünfeinhalb Wochen nach seinem Abgang aus dem Weißen Haus deutete Trump zudem erneut eine mögliche Präsidentschaftskandidatur 2024 an. "Wer weiß, vielleicht werde ich mich entscheiden, sie ein drittes Mal schlagen", sagte der 74-Jährige über die Demokraten. Trump behauptet nach wie vor, die Präsidentschaftswahl vom vergangenen 3. November gewonnen zu haben. In Wirklichkeit hat Trump die Wahl klar gegen Biden verloren.

Trump hatte in der Vergangenheit offen mit der Möglichkeit einer erneuten Präsidentschaftskandidatur geliebäugelt. Nach seinem Freispruch im Impeachment-Prozess wegen der Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar steht ihm dieser Weg grundsätzlich offen.

In seiner Rede vor konservativen Aktivisten und Politikern appellierte Trump an die Einheit seiner Republikanischen Partei. "Wir werden vereint und stark sein wie nie zuvor", sagte der Ex-Präsident. Anders als vor einigen Wochen berichtet, plane er nicht die Gründung einer neuen Partei: "Ich starte keine neue Partei". Alles andere seien "Fake News".

Der umstrittene Ex-Präsident genießt bei großen Teilen der Partei und der Basis nach wie vor großen Rückhalt, auch wenn es parteiinterne Kritiker gibt. Das zeigte sich auch bei einer Meinungsumfrage unter den Teilnehmern der CPAC-Konferenz zu der Frage, wer der beste Präsidentschaftskandidat der Republikaner bei der Wahl 2024 wäre.

Trump landete mit 55 Prozent mit großem Vorsprung auf dem ersten Platz. Floridas Gouverneur Ron DeSantis kam mit 21 Prozent der Stimmen auf Platz zwei. Alle anderen potenziellen Kandidaten landeten im einstelligen Bereich. Bei der Umfrage stellten 97 Prozent der Teilnehmer Trump ein gutes Zeugnis aus.

by CHANDAN KHANNA