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Trump bestätigt Festhalten an TV-Duell mit Biden trotz Corona

Spannung vor Fernsehdebatte zwischen Pence und Harris wächst

US-Präsident Donald Trump hält ungeachtet seiner Corona-Infektion an dem zweiten Fernsehduell mit seinem Herausforderer Joe Biden kommende Woche fest. "Ich freue mich auf die Debatte am Donnerstagabend, dem 15. Oktober, in Miami", schrieb Trump am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Es wird großartig!" Der am Vorabend aus dem Krankenhaus entlassene Präsident schrieb zudem, er fühle sich "großartig". Derweil wächst vor dem TV-Duell der Vizekandidaten Mike Pence und Kamala Harris am Mittwochabend die Spannung.

Trumps Wahlkampf-Kommunikationsdirektor Tim Murtaugh hatte bereits am Montagabend erklärte, der Präsident halte an dem Fernsehduell in der kommenden Woche fest. Biden hat signalisiert, dass er mit der Debatte einverstanden ist, wenn Gesundheitsexperten dies als sicher einstufen.

Die beiden Rivalen hatten sich am Dienstag vergangener Woche ein chaotisches Fernsehduell geliefert, bei dem der Präsident seinem demokratischen Herausforderer pausenlos ins Wort gefallen war. Zwei Tage später wurde der Amtsinhaber positiv auf das Coronavirus getestet - und am Freitag in ein Militärkrankenhaus eingeliefert. Biden, der sich bei dem TV-Duell theoretisch hätte anstecken können, wurde in der Folge negativ getestet.

Trump verließ das Militärkrankenhaus Walter Reed nördlich der Hauptstadt Washington am Montagabend und inszeniert dies als große Politik-Show. Zugleich sorgte er mit der Aufforderung an die US-Bürger, "keine Angst" vor dem Coronavirus zu haben, angesichts von mehr als 210.000 Corona-Toten in den USA für empörte Reaktionen.

Obwohl der Präsident nach wie vor ansteckend sein dürfte, will er möglichst schnell den Wahlkampf wieder aufnehmen. In Umfragen liegt der Republikaner vier Wochen vor der Wahl teils deutlich hinter Ex-Vizepräsident Biden. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage im Auftrag des Nachrichtensenders CNN hat Biden landesweit einen Vorsprung von 16 Punkten. Demnach kommt der Demokrat auf 57 Prozent, Trump auf nur 41 Prozent.

Allerdings sind solche Umfragen nur sehr bedingt aussagekräftig: Bei der Präsidentschaftswahl am 3. November kommt es nicht auf die landesweite Mehrheit an. Vielmehr müssen die Kandidaten bei der indirekten Wahl eine Mehrheit von Wahlleuten gewinnen, die auf der Ebene der Bundesstaaten vergeben werden.

In einer Reihe von besonders umkämpften Bundesstaaten wie Arizona, Florida, Michigan, Pennsylvania und Wisconsin hat Biden Umfragen zufolge zwar derzeit die Nase vorn. Erwartet werden aber sehr knappe Rennen, bei denen beide Kandidaten potenziell Siegchancen haben.

Zwischen Trump und Biden ist noch ein drittes TV-Duell am 22. Oktober geplant. Bereits am Mittwochabend treten Vizepräsident Pence und Bidens Vize-Kandidatin Harris in einer Fernsehdebatte in Salt Lake City im Bundesstaat Utah gegeneinander an. Nach Trumps Corona-Infektion werden der Republikaner und die Demokratin durch Plexiglas getrennt sein.

Das Duell der Vize-Kandidaten wird in diesem Jahr mit besonderer Spannung erwartet, nicht nur wegen des chaotischen Debattenauftakts zwischen Trump und Biden. Wegen des hohen Alters des 74-jährigen Trump und des 77-jährigen Biden dürfte dem künftigen Vizepräsidenten oder der künftigen Vizepräsidentin eine besondere Rolle zukommen. Sie würden die Amtsgeschäfte übernehmen, sollte der Präsident schwer erkranken oder im Amt versterben.

by Von Fabian Erik SCHLÜTER