Obwohl die Corona-Neuinfektionen in Deutschland gerade schwindelerregende Höhen erreichen und die Sieben-Tage-Inzidenz fast jeden Tag neue Rekordwerte erklimmt, scheinen Experten so langsam hinsichtlich der Omikron-Variante des Coronavirus ein wenig aufzuatmen. So argumentiert nun auch der bekannt Arzt und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht. Dieser rät den Menschen nun wegen der steigenden Zahlen nicht in Panik zu geraten. Denn nach seiner Ansicht und der anderer Experten werden die Zahlen vermutlich schon bald wieder sinken.
Laut Dr. Christoph Specht gibt es zunächst keinen Grund für Panik. Denn die Lage sollte nicht nur anhand der Sieben-Tage-Inzidenz beurteilt werden. Selbst in den einzelnen Bundesländern sei die Lage zur Zeit ziemlich unterschiedlich. “Es wird unterschiedlich getestet, die Leute gehen unterschiedlich zu den Tests, manche Länder haben kostenlose, in anderen Ländern muss man sie bezahlen. Wir hängen in Deutschland wahrscheinlich etwas hinten dran bei der Erfassung der Zahlen”, vermutet der Experte. Er selbst erwarte durch die Omikron-Variante einen weiteren deutlichen Anstieg der Infektioszahlen, wie Specht im Interview mit n-tv offen zugibt. Man dürfe sich im Augenblick aber nicht nur auf die Inzidenz konzentrieren. “Wir hatten vor sechs Monaten Einigkeit darüber, dass die Inzidenz nicht helfen würde. Damals war von Omikron noch gar nicht die Rede, jetzt machen wir wieder genau das gleiche: Wir schauen nur auf die Inzidenz. Das ist ein Fehler”, kritisiert Specht, der es zudem als utopisch ansieht, dass man das Coronavuirus total ausrotten kann. “Es ist prinzipiell nicht schlimm, mit Viren zusammenzuleben, das tun wir seit Tausenden von Jahren. Auch mit dem Sars-CoV-2 werden wir prima leben können. Wir haben jetzt die Chance, in diese Phase einzutreten”, macht Specht deshalb eine optimistische Ansage.
Doch gleichzeitig warnte Dr. Specht auch davor die von Omikron ausgehende Gefahr zu unterschätzen. “Es werden auch künftig Menschen daran sterben. Das war auch bei anderen Virusinfekten so und das wird in Zukunft hier auch so sein. Nur überhaupt nicht mehr in den Größenordnungen, die wir bisher gesehen haben”, stellt der Mediziner klar. Allerdings hat er dann doch noch eine gute Nachricht im Gepäck. Denn die massiven Infektionen durch Omikron werden vermutlich nicht sehr lange andauern. “Die Zahlen werden zum Frühjahr hin fallen. Ich rechne sogar damit, dass die Omikron-Zahlen bei uns schon in den nächsten zwei bis drei Wochen deutlich fallen werden”, zeigt sich Specht optimistisch.