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Trotz Corona: Ski-Wahnsinn in Österreich – So werden die Corona-Regeln mißachtet

Die Skisaison in Österreich ist trotz der in den letzten Wochen drastisch ansteigenden Corona-Infektionszahlen eröffnet worden. Aber wer glaubt, die Menschen hätten aus ihrem Verhalten in der letzten Saison gelernt, der sieht sich getäuscht. Denn auch in diesem Jahr drängen sich die Skiurlauber dicht an dicht auf den Skipisten und in den Liften. Schutzmasken gegen die Ansteckung trägt kaum jemand. Und auch die Umsetzung der Schutzmaßnahmen in den Skigebieten selbst ist stark verbesserungswürdig.

Erinnerung an das Corona-Drama in Ischgl

Nur wenige Monate ist die 1. Welle des Coronavirus her, die sich vor allem durch einen Hotspot im österreichischen Ischgl ihren Weg in viele Länder Europas gebahnt hatte. Anschließend hatte Österreich die Infektionszahlen schnell in in den Griff bekommen und bereits damit begonnen Schutzmaßnahmen für die Wintersaison zu planen. Doch ausgerechnet kurz vor dem Beginn der Saison sind die Zahlen auch in Österreich wieder nach oben geschossen. Mittlerweile haben fast alle europäischen Länder mit einer starken Ausbreitung der 2. Corona-Welle zu kämpfen. Also wäre auf jeden Fall Vorsicht angebracht, um ein ähnliches Superspreading-Event wie im Frühjahr zu vermeiden. Kurioserweise mangelt es auf den Skipisten trotz eingeschrämktem öffentlichen Leben und stark reduziertem Reiseverkehr in vielen europäischen Ländern offenbar nicht an Ski-Touristen. Dies führt in vielen Skigebieten selbst zu zum Teil absurden Situationen, an denen man deutlich sieht, dass es unmöglich ist die Menschen vor einer Ansteckung zu schützen, wenn diese nicht bereits sind selbst minimale Schutzmaßnahmen zu treffen.

Gedränge in Skigebieten und Liften – Kaum jemand benutzt Schutzmasken

Erst vor kurzem hatte das österreichische Nachrichtenportal Kurier.at von dem großen Besucherandrang am Hintertuxer Gletscher in Tirol im Zillertal berichtet. Dieser sei derart groß gewesen, dass sich ein langer Rückstau an vielen Liften bildete. Obwohl Tirol selbst bereits wieder seit dem 25. September als Risikogebiet eingestuft ist. Fotos und Videos in den sozialen Medien sind die besten Beweise wie es in der Realität ausschaut. Dort sieht man wie sich Hunderte Menschen dicht an dicht vor den Liften drängeln. Natürlich tragen nur ganz wenige von ihnen Schutzmasken. Auch am Kaunertaler Gletscher waren am vergangenen Wochenende ganz ähnliche Szenen zu sehen. Obwohl mittlerweile fast ganz Österreich Risikogebiet ist, hat dies viele Menschen offenbar nicht davon abgehalten in die Skigebiete zu reisen. Dafür nehmen die Menschen sogar Quarantäne in Kauf.

Nur wenige Skifahrer halten Schutzmaßnahmen ein

Durch die Einschätzung als Risikogebiete herrschen in den Orten selbst zwar scharfe Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des Virus. Menschen aus unterschiedlichen Haushalten müsen auf der Straße einen Sicherheitsabstand zueinander einhalten und es sind auch im Freien nur Gruppen von maximal 12 Personen erlaubt. Auf den Skipisten und an den Liften drängen sich dann aber viel größere Menschenmassen, die diese Maßnahmen dann wiederum absurd erscheinen lassen. Zwar gelten offiziell strenge Schutzmaßnahmen, doch diese bringen natürlich wenig, wenn nicht auf deren Einhaltung geachtet wird. Da ein erneuter Lockdown für den touristenabhängigen Ski-Tourismus ein schwerer Schlag wäre, werden oftmals mehr als beide Augen zugedrückt. Eigentlich sind Mund-Nasen-Schutz in Gondeln und Seilbahnen sowie ein Mindestabstand von einem Meter beim Schlangestehen vorgeschrieben. Die Praxis sieht dann in den veröffentlichten Videos ganz anders aus. Die einzige Maßnahme, die offensichtlich wirklich so durchgezogen wird wie geplant, ist der Verzicht auf den traditionellen Après-Ski. Dieses Risiko ist den Ski-Gästen dann offensichtlich doch zu hoch.

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