Pünktlich zum Beginn der Grill- respektive Draußen-Sitzen-Saison wollte ich auch mal wieder einen Bluetooth Lautsprecher testen. Wie es der bescheidene Zufall so will, hatte mich der chinesische Hersteller Tronsmart angeschrieben, ob ich nicht ihren Element Mega testen wollte. Da die technischen Daten auf dem Papier recht ansprechend klangen, sagte ich also zu. Von Tronsmart hatte ich schon gehört, aber noch nie ein Gadget von denen in den Händen gehabt und war umso mehr gespannt. Allerdings gibt es die Firma schon seit 2013 und alles begann mit einem Micracast-Dongle. Tronsmart will mit seinen Aushängeschild Tronsmart Element Mega mit satten 40 Watt und 2 Akkus mit jeweils 3300 mAh zum Rundumschlag gegen Anker, JBL oder Logitech ausholen. Ob das alles nur Heiße Luft ist oder ob die Chinesen tatsächlich mit der Konkurrenz mithalten können, erfahrt ihr in unserem Testbericht.
Der Tronsmart Element Mega kommt in einer schlichten schwarzen Verpackung zum neuen Besitzer. Auf der Frontseite des Kartons steht lediglich der Herstellername mit genauer Modellbezeichnung in silberner Schrift und das Produktbild des Lautsprechers.
Schaut man sich die Rückseite an, so bekommt man eine kleine Übersicht zu den technischen Daten. Der Lieferumfang ist recht vorbildlich, es gibt eine Anleitung in englischer Sprache, eine Garantiekarte, ein microUSB-Kabel und zu guter Letzt ein AUX-Kabel.
Auf der Frontseite befindet sich der Lautsprechergitter, welches fast das komplette Gehäuse einnimmt und aus hochwertigem Aluminum besteht. Das Tronsmart-Logo in Weiß darf auf der Frontseite nicht fehlen – es muss natürlich erkennbar sein, welcher Hersteller da so satten Sound liefert.
Auf der Rückseite befindet sich der Line-IN-Anschluss, der Powerschalter, microSD-Kartenslot sowie eine microUSB-Buchse zum Laden des Krachmachers. Bei unseren Testsample sind alle Anschlüsse gut und sauber verarbeitet. Der Powerschieber lässt sich gut bedienen, es wackelt nichts. Auf der Oberseite befindet sich das Bedienfeld, welches auf Berührung reagiert. Damit man auch was sieht wenn Dunkel ist, leuchten die Tasten in Weiß, nur die Play/Pause setzt sich mit Blau farblich von den anderen Tasten ab. Als kleines Design-Highlight gibt eine kleine LED-Leiste um das komplette Bedienfeld. Ich muss persönlich sagen: Sieht richtig gut aus.
Damit es mit der Kopplung zum Smartphone möglichst einfach klappt, findet sich noch eine NFC-Schnittstelle, aber dazu später mehr. Die Oberseite sowie Unterseite besteht aus gummierten Kunststoff. Die zwei Gummifüße an der Unterseite sind rutschfest und großflächig, damit der Lautsprecher auch einen stabilen Stand hat.
Die Bedienung des Lautsprechers erfolgt über die Touch-sensitiven Buttons auf der Oberseite oder über das angeschlossene Bluetooth-Gerät, was im Alltag auch problemlos und gut funktioniert hat. Leider hat das Ganze auch einen kleinen Haken – wenn man den Lautsprecher während dem Musik hören transportiert oder einfach nur umstellen möchte, kommt es gerne mal vor, dass man ungewollt eine der Tasten drückt.
Neben der Lautstärktetaste befindet sich zusätzlich noch ein NFC-Chip womit man ein NFC-fähiges Smartphone kurz gegenhalten kann und die Box verbindet sich automatisch mit dem Smartphone. Das erstmalige Pairing klappte über NFC ebenfalls bestens. Übrigens: Das Trennen zwischen der Box und dem Smartphone funktioniert ebenfalls, es wird sogar Bluetooth automatisch deaktiviert.
An dieser Stelle muss ich sagen, cooles und vor allem nützliches Feature, was ich gerne genutzt habe, da NFC bei mir ständig aktiv ist. Ich zahle per NFC, öffne Türen und gebe per NFC meine Visitenkarte weiter. Falls man doch kein NFC am Smartphone hat, funktioniert das Pairing auch über die üblichen Wege wie etwa der Bluetooth-Suche – sprich Bluetooth aktivieren am Smartphone, den Element Mega suchen und anschließend verbinden lassen. Hat auch bei unseren Testsample ohne Probleme geklappt. Tronsmart gibt keine Anzahl der Geräte an, die der Element Mega gleichzeitig koppeln kann, aber ich konnte bis zu 7 Geräte koppeln. Wohlgemerkt koppeln, nicht gleichzeitig als Audioquelle nutzen!
Mit der Mode-Taste lässt zwischen Bluetooth, Line-IN oder microSD hin und her wechseln als Audioquelle. Musik ließ sich ebenfalls über Line-IN oder microSD problemlos wiedergeben. Bei der microSD Unterstützung zeigt sich Tronsmart leider etwas bedeckt was die Größe der microSD-Karten betrifft, aber die Box kann man bis zu 128GB microSD-Karten problemlos lesen. Mit einem microUSB-Kabel lässt sich die microSD-Karte als Massenspeicher am Rechner nutzen und vom PC aus mit MP3-Dateien befüllen. Nach dem Anstöpseln ertönt kurz der „USB-Mass Storage“-Sound am Rechner und die Mode-Taste leuchtet Rot. Für Linux Mint und Windows-Nutzer gibt auch keine Probleme, nur Mac-OS-Nutzer bleiben mangels passender Standard-Treiber wohl außen vor, da wird die Box nur geladen.
Beim Thema Bluetooth setzen die Chinesen auf Bluetooth 4.2, was mittlerweile ein gängiger Standard geworden ist. Leider muss man hier auf aptX-Support verzichten, was etwas schade ist. Als kleines Extra gibt es noch True Wireless Stereo (TWS). Das bedeutet, dass zwei Element Mega untereinander gekoppelt werden können, um sie im Anschluss als Stereolautsprecher nutzen zu können. Das Pairing zwischen beiden Lautsprechern soll wohl problemlos klappen, lediglich ein leichtes Grundrauschen soll es geben, wenn keine Musik gespielt wird. Hinzu kommt, dass wohl die Musik auch nicht ganz synchron wiedergeben wird, zumindest laut einigen Berichten. Auf Grund mangels eines zweiten Element Mega konnte ich das nicht testen. Da es sich um reinen Bluetoothlautsprecher handelt, fehlt leider ein Microphone um damit telefonieren zu können bzw Anrufe entgegen zunehmen.
Der Element Mega besitzt zwei 3300 mAh Akkus, was eine Gesamtkapazität von 6600 mAh ergibt. Mit den zwei Akkus wird tatsächlich so in der Anleitung beschrieben, was mich doch etwas verwundert hatte, aber ich vermute mal, dass die Akkus jeweils links und rechts im Gehäuse verbaut wurden. Tronsmart gibt eine Akkulaufzeit von bis zu 15 Stunden an.
Im Dauerbetrieb und allen möglichen Musikrichtungen kam ich auf gute 13 Stunden bei einer Lautstärke von 50 Prozent. Im normalen Betrieb kam ich fast eine ganze Woche mit dem Lautsprecher hin, wobei ich ihn täglich 1-2 Stunden bei einer Lautstärke von 30 Prozent genutzt habe.
Der Akku wird mit 2A vom beiliegenden Netzteil geladen, was gut 2,5 Stunden bis zur vollen Aufladung braucht. Mit dem roten Aufleuchten des Mode-Knopfes wird signalisiert, dass der Akku aufgeladen wird und wenn der Button ausgeht, ist der Akku wieder vollständig aufgeladen. Aufgrund des großen Akkus und den mageren Infos seitens Tronsmart habe ich mit einem USB-OTG-Adapter versucht, mein Smartphone zu laden, aber leider nein, kein Erfolg. Hätte ja sein können. Dieses Feature hätte man meiner Meinung durchaus mit einbauen können.
Das Wichtigste bei einem Lautsprecher ist in erste Linie der Sound und hier muss man sich selbstverständlich den günstigen Preis immer vor Augen halten. Aber Tronsmart verbaut für rund 45 Euro recht viel an solider Technik. Im Inneren des Lautsprechers werkeln zwei 20 Watt starke Treiber, welche auf der Vorderseite links und rechts außen positioniert sind. Dazu kommen noch zwei passive Lautsprecher, wovon einer mittig auf der Frontseite und einer mittig auf der Rückseite platziert wurde.
Unser kleiner Soundcheck
Nun ja, bei einer Lautstärke von etwa 70 Prozent sind tiefe Töne und Bässe recht kräftig und deutlich hörbar. Der Tieftöner dominiert zwar, aber Hoch- und Mittelton sind noch in einem erträglichen Rahmen, ohne dass der Tieftöner in den Hintergrund rückt. Fährt man mit der Lautstärke über 60-70 Prozent, neigt der Lautsprecher dazu im Bassbereich stark zu übersteuern. Die Musik hört sich nur noch blechern an und der Bass kratzt, sodass es mir persönlich fast in den Ohren schmerzt und das Musik hören keinen Spaß mehr macht.
Mein Erstkontakt mit Tronsmart werte ich als positiv ein. Die Verarbeitung ist solide und durchaus gut. Bei den Features hält sich Tronsmart auch nicht zu kurz: NFC, microSD und AUX-In sowie True Wireless Stereo sind durchaus sinnvolle Features. Als gelegentlicher Hörer kommt man fast eine Woche mit dem großen 6600 mAh fassenden Akku hin und auch bei Dauerbeschallung reicht dieser für gute 13 Stunden.
Nun kommt leider auch der einzige Wermutstropfen: Der Lautsprecher klingt bis etwas 50-60 Prozent sehr gut, der Bass ist kräftig und einigermaßen voluminös vorhanden. Das Zusammenspiel zwischen Hoch- und Mittelton stimmte auch. Allerdings ab einer Lautstärke von 60 Prozent und mehr, übersteuert der Bass stark und der Speaker neigt zu hohen Hochtönen, die schon fast schmerzvoll in den Ohren sind. Etwas schade, was den sonst sehr guten Eindruck des Tronsmart-Lautsprechers zerstört.