204328:

Trauer um TV-Legende: Tatort-Star stirbt an Weihnachten

Deutschland verliert einen seiner bekanntesten Fernsehschauspieler: Ein beliebte TV-Star starb am ersten Weihnachtsfeiertag nach langer Krankheit in seinem Zuhause in Brandenburg. Nur wenige Tage später hätte er seinen 78. Geburtstag gefeiert. Er wurde 77 Jahre alt. Die traurige Nachricht bestätigte die Künstleragentur Tom Produkt.

Vom Theaterstar zum Publikumsliebling im Fernsehen

Geboren im sächsischen Zwickau, wuchs Peter Sattmann später am Bodensee auf. Seine Schauspielkarriere begann auf der Theaterbühne, wo er viele Jahre unter Star-Regisseur Claus Peymann an den renommierten Häusern in Stuttgart und Bochum spielte. Einem breiten Publikum wurde er schließlich durch erfolgreiche Fernsehproduktionen bekannt. Serien wie „Rätsel der Sandbank“ und „Der Prinz muss her“ machten ihn zum festen Bestandteil der deutschen TV-Landschaft. Hinzu kamen zahlreiche Auftritte in beliebten Formaten wie „Der Alte“, dem „Tatort“ sowie in romantischen Inga-Lindström- und Rosamunde-Pilcher-Filmen.

Quotenrekord zur Primetime – Millionen sahen ihm zu

Besonders im öffentlich-rechtlichen Fernsehen war Sattmann ein vertrautes Gesicht. Einen besonderen Moment erlebte er im Mai 2015: An einem einzigen Montagabend war er gleich doppelt zur besten Sendezeit zu sehen – im „Tatort“ und als Hauptdarsteller im ZDF-Film „Ein Sommer im Marrakesch“. Insgesamt schalteten fast 14 Millionen Zuschauer ein.

Privatleben mit Licht und Schatten

Mit Schauspielkollegin Katja Riemann hat Peter Sattmann eine gemeinsame Tochter. Zwei weitere Kinder stammen aus anderen Beziehungen. Zu einem von ihnen hatte er nie Kontakt – ein Umstand, den er 2019 offen in einem Interview mit dem „Wir“ ansprach.

Im selben Jahr veröffentlichte Sattmann seine Autobiografie, in der er schonungslos über sein Leben schrieb. Darin schilderte er auch traumatische Erlebnisse aus seiner Kindheit: Mit nur vier Jahren erlebte er, wie sein Vater versuchte, sich das Leben zu nehmen. Diese Erfahrung prägte ihn tief. Offen sprach er später über wiederkehrende Suizidgedanken und seine ständige Nähe zum Thema Tod.

„Herzkino“-Rollen und der Kampf gegen das Älterwerden

Mit zunehmendem Alter haderte Sattmann mit den begrenzten Rollenangeboten. Bereits 2011 sagte er, früher habe er aus vielen Drehbüchern auswählen können – heute müsse man nehmen, was kommt. Trotzdem blieb er dem Fernsehen treu und stand bis zuletzt regelmäßig vor der Kamera. Er selbst ordnete seine Karriere oft der sogenannten „Herzkino-Schublade“ zu. Anspruchsvollere Rollen habe er sich zwar gewünscht, doch der Weg in romantische Fernsehfilme sei auch eine bewusste Entscheidung gewesen – nicht zuletzt, um seine Mutter stolz zu machen.

Ein Schauspieler mit Haltung – bis zum letzten Atemzug

Trotz gesundheitlicher Rückschläge und persönlicher Krisen verlor Peter Sattmann nie seine Liebe zur Schauspielerei. Sein Wunsch war es, bis zum Ende arbeiten zu dürfen. Dieser Wunsch begleitete ihn bis zuletzt. Zurück bleibt die Erinnerung an einen Schauspieler, der Generationen von Zuschauern berührte – und dessen Gesicht aus dem deutschen Fernsehen kaum wegzudenken war.


Mehr aus dem Web