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Trauer um Queen Elizabeths Ehemann Prinz Philip

Aus aller Welt Beileidsbekundungen zum Tod des 99-Jährigen

Trauer in Großbritannien und Anteilnahme in aller Welt: Nach mehr als sieben Jahrzehnten an der Seite der britischen Königin Elizabeth II. ist Prinz Philip nur wenige Monate vor seinem 100. Geburtstag gestorben. Wie der Buckingham-Palast mitteilte, starb der 99-jährige Prinzgemahl am Freitag "friedlich im Schloss von Windsor". Zahlreiche Politiker, darunter der britische Premierminister Boris Johnson und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) reagierten betroffen.

"Mit tiefer Trauer gibt Ihre Majestät die Königin den Tod ihres geliebten Ehemannes, Seine Königliche Hoheit Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, bekannt", hieß es in der Erklärung des Buckingham-Palasts. "Die königliche Familie trauert gemeinsam mit Menschen in aller Welt über seinen Verlust."

Die Queen war gut 73 Jahre lang mit Philip verheiratet, sie nannte ihn einmal ihre "Stärke und Stütze". Der frühere Prinz von Griechenland und Dänemark hatte für sein Leben an der Seite der Queen auf seine Militär-Karriere verzichtet.

In den vergangenen Jahren hatte Prinz Philip immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und war mehrmals im Krankenhaus. Zuletzt war er Anfang März in einer Londoner Spezialklinik am Herzen operiert worden und verbrachte einen Monat im Krankenhaus. Mitte März kam er wieder zurück nach Schloss Windsor, wohin die Queen und er sich aufgrund der Corona-Pandemie zurückgezogen hatten.

Bis 2017 hatte Prinz Philip ein geschäftiges Leben im Schatten seiner Frau, danach zog er sich jedoch weitgehend aus dem öffentlichen Leben zurück. Im Juni wäre er hundert Jahre alt geworden. Er hatte mit der Queen vier Kinder, war achtfacher Großvater und neunfacher Urgroßvater.

Die Nachricht von seinem Tod ließ ganz Großbritannien innehalten. Die Fernsehsender unterbrachen sofort ihr normales Programm und starteten mit Sondersendungen zu seinem Leben. Der Sender BBC spielte bei der Nachricht die Nationalhymne "God Save the Queen".

An den Residenzen des Königshauses sowie an Regierungsgebäuden wurden die Flaggen auf halbmast gesetzt. Am Zaun des Buckingham-Palastes wurde eine schriftliche Bekanntgabe des Todes des Ehemanns der Queen angebracht, wie im britischen Fernsehen zu sehen war.

Premierminister Boris Johnson würdigte das "außergewöhnliche Leben und Wirken" des Verstorbenen und dankte ihm dafür im Namen aller Briten. Prinz Philip habe "die Zuneigung von Generationen" in Großbritannien im Commonwealth und der ganzen Welt gewonnen, erklärte er vor seinem Amtssitz in der Downing Street.

Tony Blair, der zum Zeitpunkt des tragischen Unfalltodes von Prinzessin Diana 1997 britischer Premier war, würdigte Prinz Philip als "einen Mann der Vorausschau, Entschlossenheit und des Mutes".

Am Buckingham-Palast in London versammelten sich Menschen, um um Prinz Philip zu trauern. "Das ist wirklich ein trauriger Tag", sagte die 31-jährige Sarah Allison, die mit ihrer vierjährigen Tochter zum Palast kam. Es sei besonders für die Queen ein schwerer Verlust, "weil sie unzertrennlich waren".

Aus aller Welt trafen Beileidsbekundungen ein. Kanzlerin Merkel erklärte, Prinz Philips Tod erfülle sie "mit großer Trauer". "Seine Freundschaft zu Deutschland, seine Geradlinigkeit und sein Pflichtbewusstsein bleiben unvergessen", betonte sie und sprach der Queen und ihrer Familie ihr Mitgefühl aus.

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) erklärte auf Twitter: "Unsere Gedanken und Gebete gelten der königlichen Familie, dem Volk des Commonwealth und allen, die ihn innig geliebt haben." Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hob hervor, Philip sei "in Deutschland beliebt und hochgeschätzt" gewesen und der Königsfamilie und dem britischen Volk "eine Stütze in schwierigen und in guten Zeiten".

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reagierte "betrübt" auf die Todesnachricht und sprach der Queen, ihrer Familie und allen Briten ihr "aufrichtiges Mitgefühl" aus.

Der australische Premierminister Scott Morrison ließ die Flaggen im Land auf halbmast setzen. Der frühere US-Präsident George W. Bush erklärte, der Prinz habe das Vereinigte Königreich stets "mit Würde" repräsentiert und mit "Charme und Witz" Menschen für sich eingenommen.

Auch die Regierungschefs von Kanada, Indien und Israel, Justin Trudeau, Narendra Modi und Benjamin Netanjahu, sowie Kreml-Chef Wladimir Putin und Mitglieder anderer europäischer Königshäuser kondolierten.

by Von Joe JACKSON