Die Borussia Mönchengladbach-Familie ist in tiefer Trauer vereint. Sie nimmt Abschied von einem ihrer Helden aus den goldenen Siebzigerjahren. In Gladbachs prestigeträchtiger Historie ziert sein Name die Liste der Deutschen Meistertitel gleich dreimal in Folge (1975, 1976, 1977). Zudem feierte er zweimal den Triumph im UEFA-Cup (1975, 1979), was seine Bedeutung für das Team unterstreicht. Hier alle Hintegründe:
Es war im Oktober 1974, als Schäffer den Weg an den Niederrhein fand. In einem Interview für das Vereinsmagazin „Fohlenecho“ reflektierte er seine damalige Entscheidung mit einer Anekdote: „Selbst meine Eltern waren überrascht. Gladbach, das ist doch schon fast Holland, haben sie gesagt. Aber ich war mir sicher: Ich will das probieren!“ Und sein Wagnis zahlte sich aus. Bis 1983 lief Schäffer in 294 Pflichtspielen auf und erzielte dabei 8 Tore für die Borussia. Ein unvergesslicher Moment seiner Karriere war sicherlich das Final-Rückspiel des UEFA-Cups 1975 gegen Twente Enschede. Nach einem torlosen Hinspiel und dem frühen Ausfall von Ulrich Surau wurde Schäffer eingewechselt und trug zum eindrucksvollen 5:1-Sieg bei, der den UEFA-Cup-Sieg sicherte. Nun der überraschende Tod, hier mehr:
In den folgenden Jahren setzte Schäffer seinen Erfolgskurs fort und wurde mit der Borussia dreimal Deutscher Meister. „Das macht etwas mit einem“, sagte er rückblickend über diese Phase. „Man meint zwischendurch, dass es von allein so perfekt weiterläuft. Aber das ist ein Fehler. Wenn man sich eine Pause gönnt, nutzen die Mitspieler das aus.“ Auch wenn er nie als Nationalspieler gefeiert wurde, kämpfte er unermüdlich für seinen Platz im Team. Nachdem 1983 ein großer Umbruch bei Gladbach stattfand, verließ Schäffer nach neun Jahren und fünf gewonnenen Titeln den Verein und kehrte in seine schwäbische Heimat zurück. Mit seinem Tod im Alter von 72 Jahren nimmt die Fußballwelt Abschied von einer wahren Borussia-Legende.
