Die Nachricht vom Tod der ehemaligen Handball-Weltmeisterin Sabine Adamik erschüttert die Handball-Gemeinschaft. Sie starb unerwartet am 21. September in Garsten, ihrem Wohnort in Österreich. Sie hinterlässt einen erwachsenen Sohn. Die Umstände ihres Todes sind noch unklar.
Die in Havelberg geborene Sportlerin war während ihrer aktiven Zeit Teil des SC Magdeburg und nach der Wiedervereinigung Deutschlands für TuS Walle Bremen im Einsatz. Im Jahr 1993 erlangte sie ihren bisher größten Erfolg mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft für Deutschland unter der Leitung von Bundestrainer Lothar Doering (72). Bei dem Finale in Oslo gelang ein atemberaubendes 22:21 gegen Dänemark nach einer Verlängerung. Sabine, die nach ihrer Scheidung den Nachnamen Bothe annahm, startete ihre sportliche Laufbahn in Havelberg als Turnerin, bevor sie zur Leichtathletik wechselte. Erst 1968 begann sie mit dem Handball, jedoch auf dem Feld. 1974 trat sie dem SCM bei, der zu dieser Zeit ein starkes Frauenteam hatte. Sie wurde schnell zur Torfrau aufgrund ihrer mutigen Spielweise und ihrer Erfahrung als Fußballtorfrau. Später studierte sie Sport und Geographie in der Stadt an der Elbe.
Im Jahr 1982 erreichte sie mit der DDR-Auswahl den vierten Platz bei der Weltmeisterschaft. Eine Teilnahme an der WM 1986 wurde ihr durch einen Autounfall verwehrt, bei dem sie einen Oberschenkelbruch und eine Hüftverletzung erlitt. Ihre größten Erfolge feierte sie jedoch erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands. Zusätzlich zu dem WM-Titel im Jahr 1993 gewann sie 1994 Silber bei der Europameisterschaft und erreichte 1992 den vierten Platz bei den Olympischen Spielen in Barcelona. Sie wurde bereits 1986 zur “Handballerin des Jahres” in der DDR ernannt und gewann 1981 die DDR-Meisterschaft mit dem SCM. Nach dem Fall der Berliner Mauer wechselte sie zum damaligen “FC Bayern des Frauen-Handballs”, dem mittlerweile insolventen TuS Walle Bremen.
In ihrem ersten Jahr bei Bremen wurde sie mit Walle Deutsche Meisterin, eine Leistung, die sie von 1992 bis 1996 insgesamt fünfmal wiederholte. Hinzu kamen drei Pokalsiege zwischen 1993 und 1995 sowie der Gewinn des damaligen Europapokals der Pokalsieger im Jahr 1994. In Bremen spielte sie gemeinsam mit Weltstars wie Anja Andersen (54), Marina Basanowa (60) und Dagmar Stelberg (65). Nach dem Ende ihrer aktiven Laufbahn im Jahr 1997 betreute sie eine Saison lang die Torfrauen bei Walle, bevor der Verein den Spielbetrieb einstellte. In den folgenden Jahren sprang sie gelegentlich als Torfrau bei Bayer Leverkusen ein. Die genaue Todesursache der erfolgreichen Sportlerin ist zurzeit noch unbekannt.