Ruth Maria Kubitschek, die große Schauspielerin, ist in der Schweiz verstorben. Ihre letzten Worte, so berichtete ihre Sprecherin, lauteten: "Ich verabschiede mich mit einem großen Dankeschön von einem wundervollen Leben. Von dem Wunder Erde. Von den vier Elementen Luft, Wasser, Feuer und Erde. Die Erde gab mir ein wunderschönes Zuhause auf dieser Welt. In tiefer Dankbarkeit wechsle ich in die andere Welt. Es gibt sie, Sie können es mir glauben.“ Eine ganz Große ist gegangen - woran starb die Filmdiva?
Geboren in der damaligen Tschechoslowakei, entschied sie sich gegen den Willen ihrer Eltern für die Schauspielerei und studierte in Halle (Saale) und Weimar. Zwei Jahre vor dem Bau der Berliner Mauer floh sie aus der DDR. Ihr Durchbruch kam mit dem Film "Melissa“ (1966), trotz ihres frühen Ablebens im Film. Ihre Ausstrahlung und ihr unverwechselbares Lächeln verzauberten die Nation. Im Fernsehen glänzte sie 1983 als "Spatzl“ an der Seite von Helmut Fischer in "Monaco Franze“ und 1986 als Verlegerin in "Kir Royal“. Von 1987 bis 1990 verkörperte sie die Brauerei-Königin in "Das Erbe der Guldenburgs“. "Die Kubitschek“, wie sie ehrfurchtsvoll genannt wurde, war längst zur Grande Dame des deutschen Fernsehens avanciert und blieb ihrer Linie stets treu. Für ihre herausragenden Leistungen wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit der „Goldenen Kamera“ und dem Bundesverdienstkreuz. Nach ihrem beeindruckenden Auftritt in "Frau Ella – lieber spät als nie“ (2013) mit Matthias Schweighöfer, der sie sehr bewunderte, zog sie sich aus dem Filmgeschäft zurück.
In ihren letzten Jahren widmete sich Kubitschek der Meditation, malte, glaubte an die esoterische Kraft von Steinen und schrieb Bücher wie "Anmutig älter werden“. Sie empfand das Alter als Freund und hatte keine Angst vor dem Tod. "Ich habe alles geregelt. Ich will ein lustiges Fest mit meinen Freunden. Ich denke, dass mein Tod nur mein irdisches Ende sein wird. Meine Seele wird noch viele Erfahrungen machen. Es wird ein wunderbares Erlebnis sein zu gehen.“ Dieser Wunsch wurde ihr nun hoffentlich erfüllt.
Michaela May, TV-Star und Kollegin von Kubitschek, sagte: "Es macht mich traurig, dass wieder eine große Schauspielerin aus meiner Jugendzeit gegangen ist. Mit Ruth Maria hat sich eine der letzten Grande Dame des deutschen Fernsehens von uns verabschiedet. Sie war auch ein großer Baustein meiner Karriere. Wir waren uns über die Jahre freundschaftlich verbunden und haben uns gegenseitig sehr geachtet.“ Bayerns Ministerpräsident Markus Söder äußerte sich ebenfalls betroffen: "Die Nachricht vom Tod von Ruth Maria Kubitschek macht traurig und betroffen. Sie brillierte über Jahrzehnte als Schauspielerin in Film, Fernsehen und Theater. Besonders unvergessen ist ihre Rolle in 'Monaco Franze'. Als Verlegerin in 'Kir Royal' setzte sie sich ein weiteres Denkmal. Sie war die Grande Dame des Fernsehens und blieb dabei selbst immer bescheiden. Bayern wird der Trägerin des Bayerischen Verdienstordens ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie und ihren Angehörigen.“