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Tote bei russischen Angriffen am Vortag des ukrainischen Nationalfeiertags

In der Ukraine sind am Vortag des Nationalfeiertags bei mehreren russischen Luftangriffen nach Behördenangaben mindestens sieben Menschen getötet worden. Unter anderem starben mindestens vier Menschen bei einem Drohnenangriff auf eine Schule in der nordostukrainischen Region Sumy, wie der  ukrainische Innenminister Ihor Klymenko im Onlinedienst Telegram mitteilte. Bei einem Angriff nahe der ostukrainischen Stadt Lyman wurden örtlichen Behörden zufolge mindestens drei Zivilisten getötet. 

Der ukrainische Militärgeheimdienst vermeldete unterdessen die Zerstörung eines russischen Luftabwehrsystems auf der annektierten Halbinsel Krim. Zudem teilte das Südkommando der ukrainischen Armee mit, seine Soldaten hätten neun Drohnen iranischer Bauart vom Typ Schahed abgeschossen, die von der Ostküste des Asowschen Meers aus abgefeuert worden seien. 

Am Donnerstag begeht die Ukraine zum zweiten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs den Nationalfeiertag. Angesichts der anhaltenden Gefahr russischer Luftangriffe untersagte der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko größere Feierlichkeiten. Im vergangenen Jahr hatte Russland die Ukraine am Unabhängigkeitstag mit einer Angriffswelle überzogen, dabei wurden alleine bei einem Beschuss des Bahnhofs im zentralukrainischen Tschaplyne 25 Menschen getötet.

In der Nacht zum Mittwoch griff die russische Luftwaffe nach Angaben der  ukrainischen Staatsanwaltschaft erneut den für den Getreideexport wichtigen ukrainischen Donauhafen Ismajil an. Dabei seien Getreidesilos und Lager beschädigt worden, der Angriff habe die Exportkapazitäten in Ismajil um 15 Prozent reduziert.

Insgesamt wurden ukrainischen Angaben zufolge im vergangenen Monat bei russischen Angriffen auf ukrainische Häfen 270.000 Tonnen Getreide vernichtet. Die Angriffe richteten sich "gegen afrikanische und asiatische Länder, (...) denen es bereits an Nahrungsmitteln mangelt", sagte der Infrastrukturminister Oleksandr Kubrakow zu Onlinemedien.

Der Ukraine gelang ihrerseits am Mittwoch übereinstimmenden Quellen zufolge die Zerstörung eines Luftabwehrsystems auf der Krim. Der ukrainische Militärgeheimdienst verbreitete Drohnenaufnahmen einer gewaltigen Explosion und erklärte dazu, am Morgen sei ein leistungsstarkes russisches Abwehrsystem vom Typ S-400 Triumf mitsamt der enthaltenen Raketen zerstört und die Besatzung getötet worden. 

Der einflussreiche russische Militärblog "Rybar" bestätigte den ukrainischen Angriff auf Telegram - schrieb aber, dass das zerstörte System vom älteren Typ S-300 sei. Der Angriff sei möglicherweise von einem ukrainischen Schiff aus ausgeführt worden. Die Frage sei, wie ein ukrainisches Schiff nah genug an die Küste der Krim gelangen könne.

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Grenzregion Belgorod wurden unterdessen Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow zufolge drei Zivilisten getötet. Die ukrainischen Streitkräfte hätten mittels der Drohne einen Sprengsatz abgefeuert, während Menschen sich auf der Straße befunden hätten, erklärte Gladkow auf Telegram. 

Zudem wurde am sechsten Tag in Folge die Region der russischen Hauptstadt Moskau von ukrainischen Drohnen getroffen. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums traf ein unbemanntes Flugobjekt erneut das im Bau befindliche Geschäftsviertel Moskau City. Die Drohne sei mit "Mitteln der elektronischen Kriegsführung" neutralisiert worden und sei danach außer Kontrolle gewesen, bei dem Aufprall habe es aber keine Opfer gegeben.

se/dja