Gut zwei Jahre nach einem tödlichen Messerangriff auf eine Spaziergängerin bei Northeim in Niedersachsen muss sich der 59-jährige mutmaßliche Täter seit Dienstag vor dem Landgericht Göttingen verantworten. Dem Mann, der laut Anklage aufgrund einer psychiatrischen Erkrankung vermindert schuldfähig gewesen sein soll, wird Totschlag vorgeworfen. Er ist bereits seit Jahrzehnten im Maßregelvollzug untergebracht, hatte zur Tatzeit allerdings Freigang.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten vor, am 25. September 2021 die ihm unbekannte 64-jährige Frau in einem Maisfeld bei Northeim mit fünf Messerstichen in Hals und Brust getötet zu haben. Sie starb noch vor Ort.
Medienberichten zufolge befindet sich der Beschuldigte schon seit mehr als 40 Jahren aufgrund mehrerer Messerangriffe im Maßregelvollzug, also in einer speziellen Form der Unterbringung für psychisch erkrankte und deshalb nicht voll schuldfähige Straftäter. Zur Tatzeit war er demnach allerdings in einer Außenwohngruppe mit bestimmten Lockerungen untergebracht. Nach dem Verbrechen wurde er wieder in den geschlossenen Vollzug zurückverlegt.
Nach Angaben einer Gerichtssprecherin waren zum Prozessauftakt nach der Verlesung der Anklage unter anderem erste Zeugenvernehmungen geplant. Für das Verfahren wurden zunächst Verhandlungstermine bis Februar angesetzt.
bro/cfm