Schauspieler und Musiker Timur Ülker (31) ließ sich im Alter von 20 Jahren für vier Jahre für die Bundeswehr verpflichten. Während dieser Zeit war er für ein halbes Jahr auch für einen Einsatz in Afghanistan stationiert. Im Interview mit der "Bild"-Zeitung blickt er zurück: "Wir wurden nach Kundus geschickt, eine Taliban-Hochburg. Meine Mutter habe ich damals angelogen. Sie dachte, ich bin nur im Lager. Wir waren aber fast nur draußen. Es war eine harte Zeit."
Den Entschluss, zur Bundeswehr zu gehen, hatte er nach einer nicht bestandenen Prüfung zum IT-System-Kaufmann gefasst. Er habe sich gedacht: "Da stimmt das Geld. Ich bin sportlich und ich wäre mit einem Kumpel zusammen. Es war ein schönes Gefühl, bei der Bundeswehr zu sein." Doch dann kam die Wende: "Auf einmal hieß es: Jetzt werdet ihr nach Afghanistan geschickt", erzählt Ülker.
Er habe sich bei dem Einsatz 2013 "wie eine menschliche Zielscheibe" gefühlt und sei abgestumpft, habe von Tag zu Tag weniger gefühlt. "Am Anfang habe ich noch geweint und irgendwann gar nicht mehr", blickt Ülker zurück. Etwas gefühlt habe er nur noch, wenn er in Todesangst gewesen sei. "Wenn das Adrenalin in mir hochschoss, hat sich was geregt. Ansonsten war ich wie eine Hülle", sagt der Schauspieler. Es gebe heute noch manchmal Tage, an denen er schweißgebadet aufwache.
Seit September 2018 spielt Ülker in der RTL-Daily "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" den beliebten Charakter Nihat Güney. Dieser bekommt sogar nun sein eigenes Spin-off: In "Nihat - Alles auf Anfang" möchte Nihat mehr über seine Familie und seine Herkunft erfahren. Auf seiner Suche trifft er auf einige alte, aber auch neue Weggefährten. Den Kolle-Kiez wird Nihat vorübergehend verlassen, sein neuer Hauptdrehort wird die Kiez-Kneipe "Cherry Palace". Die Dreharbeiten des Zehnteilers sind laut RTL am 3. Mai gestartet. Die Ausstrahlung bei RTL und auf TVNow ist für diesen Herbst geplant.