27127:

THW-Einsatz in der Ukraine der bisher größte in der Geschichte der Organisation

Zur Unterstützung der Ukraine gehört neben der militärischen auch umfassende zivile Hilfe: Das Technische Hilfswerk (THW) etwa schickte bereits 419 Hilfstransporte in die Ukraine oder in Nachbarstaaten, wie das Bundesinnenministerium am Sonntag mitteilte. Es sei der größte Logistikeinsatz in der Geschichte der Organisation. Dazu kommen die Behandlung von Verletzten und Verwundeten hierzulande sowie Hilfe von Bundespolizei und Bundeskriminalamt etwa bei Aufklärung von Kriegsverbrechen. 

Das THW - eine Bundesanstalt für Katastrophenschutz unter Kontrolle der Regierung mit zehntausenden ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern - lieferte Medikamente, Löschfahrzeuge, Räumfahrzeuge und Baumaschinen, Atemschutzgeräte und weitere Feuerwehr-Ausstattung in die Ukraine, wie das Ministerium auflistete. Seit den gezielten russischen Angriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur brachte das THW zudem schon 660 leistungsstarke Stromgeneratoren und 15 Batteriespeicher in die Ukraine; weitere Lieferungen werden vorbereitet. 

Hinzu kommen den Angaben zufolge Ölheizgeräte, Wohn- und Sanitärcontainer, Feldküchen, Feldbetten, Mannschaftszelte, Decken und Schlafsäcke. Der Warenwert der bislang von Deutschland angebotenen Hilfsleistungen für den Katastrophenschutz beträgt laut Ministerium rund 206 Millionen Euro.

Deutschland nahm seit Beginn des russischen Angriffskriegs zudem 736 Verletzte und Verwundete auf, die in Kliniken und Krankenhäusern behandelt wurden. In der EU wurden insgesamt 2427 Patientinnen und Patienten aus der Ukraine aufgenommen. 

Das Bundeskriminalamt stellte im vergangenen Jahr Güter für die forensische Arbeit, insbesondere zur Spurensicherung, Entschärferausrüstung und Fahrzeuge bereit. Im laufenden Jahr wurde laut Ministerium bisher Material im Bereich der Forensik und Kampfmittelbeseitigung an die Ukraine übergeben. Weitere Unterstützungsleistungen seien geplant.

Die Bundespolizei schließlich gab 2022 sondergeschützte Fahrzeuge, Wärmebild- und Nachtsichtgeräte, Schutzwesten und Decken im Gesamtwert von 23,7 Millionen Euro an die Ukraine. In diesem Jahr sollen Wärmebildgeräte, Solargeneratoren, technische Einsatzmittel zur Grenzüberwachung und weitere Fahrzeuge geliefert werden. 

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte: "Wir stehen eng an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer - und werden sie weiter mit aller Kraft unterstützen." Zivile und humanitäre Unterstützung seien "ein Gebot der Menschlichkeit". Faeser dankte insbesondere den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.

ilo/cne