Der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke hat eine Kandidatur für den Bundestag im kommenden Jahr nicht ausgeschlossen. "Ich wäre kein Politiker, wenn ich mir das nicht offen halten würde", sagte Höcke am Dienstag im Sommerinterview des Mitteldeutschen Rundfunks in Erfurt. "Ausschließen tue ich das nicht."
Auf die Frage, warum er nicht im AfD-Bundesvorstand sei, betonte der Thüringer Landes- und Fraktionschef, er habe "ja eine Stimme in der Partei". Aus Thüringen kämen für die Gesamtpartei inhaltliche Impulse etwa in der Rentenpolitik oder die Reaktion auf die Corona-Maßnahmen. "Ich brauche nicht im Bundesvorstand zu sein, um meiner Stimme Gewicht zu verleihen."
Die AfD ist stärkste Oppositionskraft im Thüringer Landtag, bei der Wahl im vergangenen Jahr holte die Partei 23,4 Prozent. Höcke war neben dem inzwischen aus der Partei ausgeschlossenen Brandenburger Rechtsaußenpolitiker Andreas Kalbitz einer der Köpfe des offiziell aufgelösten AfD-"Flügels", der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft wird.
Der "Flügel" sei "Geschichte", sagte Höcke. Der "Geist des 'Flügels'" sei aber etwas, "was weiterhin wichtig ist für die Partei", fügte der Thüringer AfD-Chef hinzu.
by John MACDOUGALL