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Thüringen – ganzes Dorf von Außenwelt abgeschnitten! 400 Dorfbewohner sind in ihrem Tal gefangen!

Seltenbach (Thüringen) – 400 Menschen eingeschlossen! Wie auf einer einsame Insel dürften sich in Thüringen im eigenen Dorf die Bewohner von Wiesenau (Saale-Orla-Kreis) fühlen. Denn der Ort ist aktuell von der Außenwelt nicht erreichbar! Was ist geschehen?

400 Dorfbewohner sitzen in ihren Häusern fest

“Die einzige Verbindung zum Dorf wurde aufgrund einer Maßnahme der Thüringer Energienetze unterbrochen“, erklärte das örtliche Landratsamt. Im Zuge des Neuanschlusses eines Hauses wird eine Freileitung in der Wiesenauer Straße entfernt. Gleichzeitig stehen in Wiesenau ab Dienstag Arbeiten am Trinkwassernetz an. Das Landratsamt hatte die Sperrung zuvor zweimal abgelehnt, doch nun sei sie wegen möglicher Gefahren unvermeidlich und nicht weiter hinauszuschieben. Daher wird die Zufahrt nach Wiesenau von Montag bis Freitag von 7 bis 17 Uhr nicht möglich sein. “Wir haben die Möglichkeit einer teilweisen Sperrung geprüft, aber aufgrund der engen Straße ist dies nicht umsetzbar“, erklärte Bürgermeisterin Anna Schneider. Es wurde jedoch ein Plan zur Abdeckung von Baugruben für Notfälle wie Feuerwehr- oder Rettungsdiensteinsätze entwickelt. Zudem wird die Durchfahrt zwischen 12 und 13 Uhr freigegeben, um Dienstleistungen wie Pflege oder Mittagsverpflegung zu ermöglichen.

Einwohner werden stark beeinträchtigt

Ein Reporter der BILD-Zeitung besuchte das abgeschnittene Dorf und ließ sich von den Einwohnern die Situation schildern. Rentnerin Hilde Müller (78) sagte: “Das beeinträchtigt uns stark, da mein Mann und ich zweimal wöchentlich zur Behandlung müssen. Wir können unsere Termine nicht wahrnehmen, da wir einfach nicht wissen, wie wir dorthin gelangen sollen. Wir sind komplett isoliert.“ Für Sven (32), der bis zu sechs Mal täglich das Dorf verlassen muss, bedeutet die Situation große Schwierigkeiten. „Es gibt Leute hier, die in Schichten arbeiten. Sie fahren früh morgens los, warten irgendwo und beginnen dann ihre Schicht. Das ist wirklich ärgerlich“, sagte der Fabrikarbeiter. Stattdessen müsse er jetzt zwischen den Schichten herumhängen und verdiene dabei kein Geld. Maria Schmitt (56) besucht täglich ihre kranke Mutter (82) in Wiesenau. Wenn die offizielle Zufahrt blockiert ist, bleibt ihr nur noch der Weg über einen Waldweg. Die Pflegerin sagte: “Mein Sohn (25) ist ebenfalls betroffen, da er nachmittags von der Arbeit nach Hause fährt.“ Sie ärgert besonders, dass die Straße bereits im letzten Jahr aufgrund der Verlegung von Glasfaserkabeln gesperrt war. Auch das Landratsamt zeigte sich über die Situation “alles andere als erfreut“, da sie den Bewohnern nur schwer zuzumuten sei. “Aus unserer Sicht hätte eine bessere Abstimmung der Arbeiten erfolgen müssen“, gibt die Behörde zu.

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