“This War of Mine” ist einer der Spieleperlen, zeigt eindrucksvoll und schockierend zu gleich, wie schlimm Krieg ist.
Ich habe das Spiel damals bereits direkt nach der Veröffentlichung für Windows über Steam gespielt und fand es ebenfalls fesselnd und erschreckend zu gleich. Es gab bis jetzt nicht sehr viele Spiele, die mich so in den Bann ziehen konnte. Dabei ist es weniger das Spielprinzip, sondern eher die Aufmachung, dieser verwischte Bleistift Stil und die Musik bringen die Atmosphäre richtig gut rüber. Das ist natürlich immer Geschmackssache aber mich hat es voll angesprochen. This War of Mine wurde dann später auf den mobilen Plattformen nachgereicht und ist schon länger auch auf Android und iOS verfügbar.
This War of Mine ist eine Überlebenssimulation, in der Ihr einzelne Mensche einer Gruppe kontrollieren könnt. Deine Heimat ist eine alte Haus-Ruine einer Stadt, in der man versuchen muss selbst und mit der Gruppe zu überleben. Die ganze Szenerie spielt in einer Kriegs- oder eher Nachkriegszeit, wo die Gebäude zerstört sind und Chaos in der Stadt herrscht. In der zerstörten Stadt tummeln sich viele Überlebende aber auch Soldaten und Banditen. Jeder dieser Gruppe versucht in dieser harten Zeit auf seine Art zu überleben.
Und genau in dieser schlimmen Zeit springt Ihr in die Rolle der Menschengruppen, die Ihr euch selbst zusammenstellen könnt. Am Anfang seid ihr noch alleine und mit der Zeit klopfen Überlebend an eure Tür und bitten euch um Hilfe. Diese könnt Ihr hereinlassen und in eure Gruppe aufnehmen oder ablehnen. Aber bedenke, dass Du auch stetig Dich um Nahrung und Ressourcen kümmern musst. Umso mehr Menschen Du in deiner Ruine aufnimmst, umso mehr musst Du dich auch um sie kümmern und mit Essen versorgen. Auf der anderen Seite kannst Du dich auf Dauer aber auch nicht allein durch die zerstörte Stadt schlagen, denn einer muss beispielsweise immer auf dein Haus aufpassen und Wache halten. Dann benötigst Du mal eine Pause, musst schlafen um Energie aufzutanken. Allein in deiner Ruine gibt es so viele Dinge zu erledigen, die Du alleine nicht lange bewältigen kannst. Und somit ist man gezwungen auf Dauer andere Menschen aufzunehmen, die allerdings halt auch viel Ressourcen benötigen. Es ist also eine Zwickmühle oder eine Zwangsgemeinschaft mit der man nur ans Ziel kommen kann – ZU ÜBERLEBEN. In deiner Ruine kannst Du dann wiederum Gegenstände, Waffen, Möbel, Essen und Wasseraufbereiter bauen, die Du zum überleben benötigst – also im Prinzip die ganz rudimentären Sachen zum Überleben. Aber all das benötigt viele Ressourcen und Gegenstände, die nicht einfach in deinem Haus rumliegen.
Du merkst sicherlich jetzt schon, dass das in einem Kriegsgebiet keine einfache Aufgabe ist, denn Ressource und Essen sind sehr knapp. Du kannst/musst natürlich aus deiner Ruine hinausgehen und nach Ressource/Gegenständen suchen, was aber sehr gefährlich ist, denn überall lauern Gefahren, Banditen oder Soldaten etc. Ohne Waffen sollte man jeder Konfrontation aus dem Weg gehen, denn dann bist Du sofort Tod und das Spiel ist beendet. Da kommen wir auch gleich zu einem sehr wichtigen Punkt: Speicher so oft und viel Du kannst, denn deine Zeit ist schneller um als es dir lieb ist.
Aber es sind nicht nur diese simplen Aufgaben und das beschaffen von Ressourcen oder bauen von Gegenständen. Mit der Zeit lernst Du deine aufgenommenen Menschen auch viel näher können. Du baust eine Beziehung auf und die Menschen in der Gruppe unter sich. Hier werden gerade die schlimme Dinge eines Krieges hart und ehrlich eindrucksvoll rüber gebracht. Und wenn nur ein Kind seinen Großvater als einzig überlebenden Verwandten fragt “Wieso Menschen sich gegenseitig töten?”. Und das sind genau die Momente, wo man solche Dinge hinterfragt, die für alle Nachkriegskinder unvorstellbar sind. Zusätzlich hat jeder Mensch andere Charakterzüge und Fähigkeiten, der eine eignet sich besser Dinge zu bauen als der andere usw.
Das Ziel des Spiels klingt so einfach – Überlebe solange Du kannst und der Krieg vorüber ist. Aber das ist in This War of Mine eine verdammt schwere Aufgabe an der ich sehr oft gescheitert bin. Man muss sich immer wieder neue Ansätze überlegen und schauen wie man es besser machen kann. Man hat es teilweise sehr schwer überhaupt einen Tag zu überleben und das meine ich wirklich ernst. Man muss sich immer wieder neue Strategien überlegen, um zu überleben und das ist letztendlich der Reiz und schockierend zu gleich, denn in einem realen Krieg kann man nicht einfach zurückspulen oder sich eine neue Strategie überlegen. Du bist dann einfach nicht mehr da…