Es ist noch gar nicht so lange her, dass die Musikindustrie in einem kritischen Zustand zu sein schien, dank des Aufstiegs von Filesharing-Diensten, Musikpiraterie, Online-Streaming und dem damit einhergehenden Rückgang der Verkäufe von Musik auf der Grundlage des alten Kaufmodells. Doch Statistiken aus einer aktuellen Umfrage der National Music Publishers Association, über die Billboard berichtet, zeigen, dass sich die Dinge wirklich gedreht haben, und die Einnahmen im Jahr 2018 um etwa 1 Milliarde US-Dollar gestiegen sind, verglichen mit dem Stand von vor vier Jahren.
Das war 2014, als die NMPA-Erhebung einen Jahresumsatz von 2,15 Milliarden US-Dollar für die Musikverlagsbranche auswies, eine Zahl, die einen Rückgang von 2,5 Prozent im Vergleich zu 2013 bedeutete. Jetzt, knapp vier Jahre nach diesem Tiefpunkt, zeigen die Zahlen für 2018 einen Umsatz von 3,33 Milliarden Dollar, eine Steigerung von 11,78 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2017 und eine Steigerung von 55 Prozent gegenüber 2014!
Die NMPA-Erhebung bezieht sich auf die Einnahmen aus dem Musikverlagswesen und dem Songwriting und nicht auf die Einnahmen der Plattenindustrie, die separat erfasst werden und hinter denen die Verlagseinnahmen in den letzten Jahren zurückgeblieben sind. Laut David Israelite, CEO der NMPA, spiegeln die Zahlen von 2018 jedoch das erste Mal seit drei Jahren wider, dass die Verlagsseite des Geschäfts genauso stark gewachsen ist wie die Tonträgerseite.
Israelite sprach auch über die laufenden Gerichtsstreitigkeiten zwischen der NMPA und Streaming-Plattformen wie Spotify, um bessere Tarife für Songwriter zu sichern, und fügte eine Reihe von Fakten und Zahlen in seine Ausführungen ein. Aber er brachte es auch auf eine einfache, leicht zu erfassende Tatsache: "Die wichtigste Erkenntnis ist, dass die Branche gut dasteht."
Eine interessante Einnahmequelle der NMPA stammt aus der rechtlichen Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen. Israelite sagt, dass im Jahr 2018 46,4 Millionen Dollar an Songwriter und Verleger dank der rechtlichen Schritte der Organisation geflossen sind, eine Zahl, die eine Rendite von 330 Prozent im Vergleich zu den Mitgliedsbeiträgen darstellt. Er fügte hinzu:
"Soweit ich weiß, sind wir der einzige Branchenverband, bei dem die Mitgliedschaft als Profitcenter fungiert."
