In Saudi-Arabien braut sich Ärger für Milliardäre zusammen. Zunächst gab es eine Anti-Korruptionskampagne, die zur Verhaftung und Inhaftierung einer Reihe von hochrangigen, wohlhabenden Personen im Land führte. Dann wurden einige, wenn nicht sogar alle, ihrer Vermögenswerte beschlagnahmt. Infolgedessen findet sich auf der neuen Liste der Milliardäre der Welt kein einziger aus Saudi-Arabien. Zum Vergleich: Auf der letztjährigen Liste waren 10 saudi-arabische Milliardäre zu finden. Angesichts der von Kronprinz Mohammed bin Salman geführten Anti-Korruptionskampagne ist es schlichtweg unmöglich, das Nettovermögen der reichsten Männer des Landes zu ermitteln.
Viele der prominentesten Wirtschaftsführer Saudi-Arabiens, einige von ihnen selbst aus dem Königshaus, wurden monatelang inhaftiert. Um freigelassen zu werden, mussten sie sich bereit erklären, sehr hohe Summen an Bargeld und Vermögenswerten auszuhändigen - man schätzt, dass es sich insgesamt um mehr als 100 Milliarden Dollar handelt. Die saudischen Behörden haben sich jedoch geweigert, viele Informationen darüber zu veröffentlichen, wie sich das Ganze entwickelt hat, so dass wir das neue Nettovermögen der ehemaligen saudischen Milliardäre nur schätzen können und uns einig sind, dass sie nicht mehr zu den Milliardären der Welt gehören.
Der prominenteste der im vergangenen Jahr verhafteten saudischen Männer war Prinz Alwaleed bin Talal. Er leitet die Kingdom Holding Company und hält Anteile an Apple, Twitter und der Citigroup und wurde als der saudische Warren Buffett bezeichnet. Wir schätzen sein früheres Nettovermögen auf 20 Milliarden Dollar, haben aber keine Angaben darüber, wie viel davon er nach seiner Verhaftung für seine Freiheit aufbringen musste. Alwaleed war fast drei Monate lang im Hotel Ritz-Carlton in Riad inhaftiert. Er wurde im Januar freigelassen. Wir glauben, dass er Milliarden zahlen musste, um seine Freilassung zu garantieren, können diesen Betrag jedoch nicht verifizieren.
Das Anti-Korruptionskomitee wird von Kronprinz Mohammed bin Salman geleitet. Das Komitee ist befugt, Ermittlungen durchzuführen, Personen zu verhaften, deren Vermögen einzufrieren und Reiseverbote auszusprechen, wenn sie in die Korruption verwickelt sind. Diese Bemühungen sind Teil eines Plans, der den Weg für den Plan des Kronprinzen ebnen soll, die saudische Wirtschaft von ihrer Abhängigkeit vom Öl zu lösen. Der Kronprinz hat bereits wichtige Änderungen im Königreich eingeführt, darunter die Aufhebung des umstrittenen Fahrverbots für Frauen.
