Das vielleicht ehrgeizigste philanthropische Projekt aller Zeiten ist das 2010 von Bill und Melinda Gates und Warren Buffett ins Leben gerufene Giving Pledge. Einer der Gründe, warum es so umfangreich geworden ist und eine so hohe Beteiligung erreicht hat, liegt darin, dass die anderen Milliardäre, die es unterzeichnen, lediglich zustimmen müssen, die "Mehrheit" ihres Vermögens für den Zweck oder die Zwecke ihrer Wahl zu spenden, und jetzt wird berichtet, dass der Gesamtwert des Versprechens auf dem besten Weg ist, bis zum Jahr 2022 bis zu 600 Millionen Dollar zu erreichen.
Das geht aus einem aktuellen Bericht von Wealth-X hervor, einem Finanzforschungsunternehmen, das die Zahlen durchgerechnet hat und feststellte, dass sich der derzeitige Wert der Spendenzusagen auf mindestens 350 Milliarden Dollar beläuft, wenn alle 175 Unterzeichner des Giving Pledge ihr Versprechen einhalten. Darunter befinden sich auch Zusagen von prominenten Milliardären wie Mark Zuckerberg und Priscilla Chan, die sich gemeinsam verpflichtet haben, im Laufe ihres Lebens 99 Prozent ihrer eigenen Facebook-Anteile zu verschenken (die Zusage sieht vor, dass die Spende entweder zu Lebzeiten des Unterzeichners erfolgt oder testamentarisch verfügt wird).
Natürlich ist nicht jeder ein begeisterter Teilnehmer am Giving Pledge, und das nicht unbedingt aus Geiz. Als der verstorbene Hedgefonds-Milliardär Robert Wilson aufgefordert wurde, zu unterschreiben, antwortete er mit seiner völlig ungeschminkten Meinung zu dieser Idee:
"Ihr 'Giving Pledge' hat ein Schlupfloch, das es praktisch wertlos macht, nämlich die Erlaubnis für die Unterzeichner, in ihrem Testament einfach Wohltätigkeitsorganisationen zu nennen. Ich habe festgestellt, dass die meisten Milliardäre oder Beinahe-Milliardäre es hassen, zu Lebzeiten große Geldsummen zu verschenken, und stattdessen familienkontrollierte Stiftungen gründen, die dies nach ihrem Tod für sie tun. Und diese Stiftungen werden in den meisten Fällen zu bürokratischen Faulpelzen. Diese Reichen sind froh, wenn sie ein paar Millionen im Jahr abwerfen können, um gesellschaftsfähig zu bleiben. Aber das war's."
Abgesehen davon ist der Giving Pledge hoffentlich eine Quelle des Guten für die Welt. Die Studie untersuchte auch die Spendenpräferenzen der Milliardäre: 62 Prozent der Milliardäre gaben an, im Jahr 2017 große Spenden für Stipendienfonds und andere Zwecke im Zusammenhang mit der Hochschulbildung zu machen.
