Nach einer dreimonatigen Hängepartie hat das Parlament in Thailand am Dienstag Srettha Thavisin zum neuen Regierungschef gewählt. Den im Fernsehen übertragenen Live-Auszählungen zufolge, konnte sich der Wirtschaftsmagnat der Pheu-Thai-Partei die erforderliche Mehrheit im Unterhaus und bei den von der Militärjunta ernannten Senatoren ohne Probleme sichern.
Die von der Pheu-Thai-Partei angeführte Koalition besteht aus rund einem Dutzend Parteien und verfügt über 314 der 500 Sitze im Unterhaus. Srettha, der frühere Chef des thailändischen Immobilienriesen Sansiri, benötigte 374 Stimmen von den Unterhaus-Abgeordneten und Senatoren. Er hatte angekündigt, Armut und Ungleichheit im Land bekämpfen zu wollen.
Bei der Parlamentswahl im Mai hatten die Wähler einem Jahrzehnt der militärgestützten Regierungen in Thailand eine deutliche Absage erteilt. Die Pheu-Thai-Partei landete hinter der progressiven Partei MFP von Pita Limjaroenrat nur auf dem zweiten Platz. Sie übernahm jedoch die Bildung einer Regierung, nachdem Pitas Ernennung im Parlament von den vom Militär ernannten Senatoren blockiert worden war.
lt/cp