Ein vulkanischer Komet hat durch mehrere Explosionen eine Gestalt mit zwei “Hörnern” aus Gas und Staub angenommen. Nun ist dieses schauderhafte Phänomen auf dem Weg in Richtung Erde und Sonne. Der sogenannte “Teufelskomet” rückt unaufhaltsam näher.
Ein kryovulkanischer Komet, der etwa die Größe einer Kleinstadt aufweist, hat innerhalb von vier Monaten seine zweite massive Explosion erlebt. Während der Explosionen schleuderte der Komet eine Masse aus Eis und Gas in die Umgebung, die anschließend die Form von gigantischen Hörnern annahm. Die Erscheinung erinnert an den berühmten Millennium Falken aus der Star-Wars-Saga. Benannt ist der Komet 12P/Pons-Brooks und hat einen festen Kern mit einem Durchmesser von etwa 30 Kilometern. Dieser Kern besteht aus einer Mischung von Eis, Staub und Gas, auch als Kryomagma bekannt. Die ausgelösten Explosionen entstehen durch Sonnenstrahlen, die den Druck im Kern erhöhen und das Kryomagma durch Risse in der Kernhülle nach außen drängen. Dies führt zur Ausdehnung der Koma des Kometen. Astronomen beobachteten einen signifikanten Ausbruch des 12P-Kometen am 5. Oktober, als die Koma aufgrund von reflektiertem Licht plötzlich heller erschien. In den darauffolgenden Tagen entwickelte diese ihre markanten Hörner, was auf mehrere Explosionen hindeutet.
Die ungewöhnliche Form des Kometen könnte auf eine Unregelmäßigkeit im Kometenkern zurückzuführen sein, meint Astronom Richard Miles von der britischen Astronomischen Vereinigung (BAA). Das ausströmende Gas könnte teilweise durch eine Kerbe im Kern blockiert werden. Mit der kontinuierlichen Drift des Gases wird die Unregelmäßigkeit in der Koma immer deutlicher und markanter. Ähnliche Eisvulkane wie auf 12P/Pons-Brooks wurden bereits auf dem Zwergplaneten Pluto durch die Sonde New Horizons entdeckt. Diese Entdeckungen bestätigen die Existenz von Kryovulkanen, ein Phänomen, das schon vom Saturnmond Enceladus bekannt war.
Der Komet 12P/Pons-Brooks bewegt sich aktuell in Richtung des Zentrums unseres Sonnensystems und umkreist die Sonne. Anschließend kehrt er auf seiner hochelliptischen Bahn in das äußere Sonnensystem zurück. Am 21. April 2024 wird er seinen erdnächsten Punkt erreichen und könnte dann sogar mit bloßem Auge sichtbar werden. Danach setzt er seinen Weg Richtung äußeres Sonnensystem fort und wird voraussichtlich erst im Jahr 2095 wiederkehren.