Da ist das OnePlus Two nun, der zweite selbst ernannte “Flagship-Killer” des chinesischen Unternehmens OnePlus und möchte an dem Erfolg des Vorgängers OnePlus One anknüpfen.
Bekannt wurde die Firma OnePlus besonders durch das aggressive Marketing, was sie damals beim One betrieben haben. So nannten sie es großspurig den “Flaggschiff-Killer”, weil es besonders durch eine Top-Hardware und mit einem günstigen Preis überzeugen möchte. Somit sollte es direkt mit den großen Flaggschiffen der bekannten Marken konkurrieren. Das wäre an sich ja auch in Ordnung, wenn man die Smartphones bzw. speziell die Europa-Variante des Gerätes auch einfach offiziell im Handel kaufen könnte, wie es mit anderen Markengeräten üblich ist.
Wer also ein OnePlus-Gerät haben möchte, kann dies leider nur über eine direkte Einladung von OnePlus erst tatsächlich kaufen. Und genau hier ist das Problem und ein höchst umstrittenes System, womit die Firma die ganzen Kunden verärgert und vergrault. Das Theater scheint nun also mit dem OnePlus Two wieder eine Fortsetzung zu bekommen und somit erhaltet Ihr die EU-Version mit allen LTE-Frequenzen auch wieder nur über eine Einladung. Über die Verfehlung des Einladungssystem und Lieferschwierigkeiten haben wir erst kürzlich bei uns berichtet: OnePlus Two EU-Version: Einladungen und Lieferungen verzögern sich erheblich
Die chinesische Version gibt es dafür aber ganz offiziell über einen Import-Händler zu kaufen, wie z.B. auch bei meinen Partnern Gearbest oder Tradingshenzhen. Hier fehlt dann allerdings das 4G LTE Band 20 mit 800mHz, was in Deutschland in Randgebieten bzw. außerhalb der Städte oft genutzt wird. Hier steht euch dann ggf. nur 3G mit H+ zur Verfügung, was aber ebenfalls für die meisten ausreichend sein sollte.
Jetzt liegt uns die EU-Version des OnePlus Two vor mit zwei zusätzlichen Style-Swapcovern. Ob uns das OnePlus Two wirklich überzeugen konnte und der selbst ernannte “Flaggschiff-Killer 2016” ist, erfahrt Ihr in unserem Review.
Das OnePlus Two hat ein 5,5 Zoll LCD FullHD-Display mit einer Auflösung von 1920×1080 Pixel (401 ppi). Von dem OnePlus Two gibt es zwei Modellvarianten mit unterschiedlich großen Speicher und RAM. Das Herzstück ist der 64bit Snapdragon 810 v2.1 Acht-Kern-Prozessor von Qualcomm. Oben drauf gibt es wahlweise 3GB oder 4GB RAM und 16GB oder 64GB internen Speicher, der nicht per microSD-Karte erweitert werden kann. NFC gibt es ebenfalls nicht. GPS (GLONASS), A-GPS, Bluetooth 4.1, Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac (2,4 + 5 GHz) sind ebenfalls mit an Bord. Das OnePlus Two unterstützt GSM (2G) + WCDMA (3G) + LTE (4G). Bei der China-Version muss man leider auf das 4G LTE Band 20 mit 800mHz verzichten. Die Hauptkamera löst mit 13 Megapixel und hat einen Laserautofokus + Dual-LED Blitz und einen optischen Bildstabilisator. Die Frontkamera löst mit 5 Megapixel auf. Mit der Hauptkamera sind zusätzlich 4K Aufnahmen, Slow-Motion und 720p Videos mit 120FPS möglich. Die Akkukapazität beträgt 3.300mAh, der nicht wechselbar ist. Die Besonderheiten sind ein Fingerabdruckscanner auf dem Homebutton auf der Frontseite, Benachrichtigungsled, wahlweise kapazitive oder On-Screen Tasten, Smart-Lock Taste, wechselbare Covers (gesondert erhältliches Zubehör), ein Dual-Simkarten Slot (2x Nano SIM / DSDS / Standby) und einen USB Typ-C Anschluss, der aber leider nur die gleiche Übertragungsgeschwindigkeit wie ein normaler Micro-USB Anschluss hat.
Das Gerät kommt in einem roten Karton mit dem Logo unten und oben.
Das Zubehör ist nicht besonders üppig aber ist der übliche Umfang. So befindet sich in dem Karton ein EU-Netzteil, ein USB Typ-C Kabel und zwei Kurzanleitungen. Etwas enttäuschend, dass keine Kopfhörer zum Lieferumfang gehören.
1 x Smartphone
1 x USB Typ-C Kabel
1 x EU-Netzteil
1x Kurzanleitungen
Wenn man das OnePlus Two das erste Mal aus der Verpackung in die Hand nimmt, fällt einem gleich das Gewicht und die Sandstone-Rückseite, die sich wie Sandpapier anfühlt, auf. Das OP2 ist absolut top verarbeitet und Spaltmaße oder ähnliche Verarbeitungsmängel findet man nicht.
Oben auf der Frontseite befindet sich hinter dem kleinen Gitter natürlich der Telefon-Lautsprecher und rechts daneben die 5 MP Frontkamera. Weiter gibt es auch noch eine farbige Benachrichtigungs-LED, die man so nicht sehen kann. Die Benachrichtigungs-LED befindet sich ein paar mm links neben der Frontkamera.
Einer der Highlights des OP2 ist mit Sicherheit der integrierte Fingerabdruckscanner im Homebutton. Der Homebutton ist aber keine physische-Taste, die man eindrücken kann, sondern nur eine Touch-Taste. Der Button ist steht nicht hervor und ist sehr gut von einem kleinen Metallrand umrandet ins Glas eingearbeitet. Den findet man so wirklich blind.
Links und rechts neben dem Homebutton befinden sich noch zwei kapazitive Taste, die blau Leuchten und für die Oberfläche als Zurück und Letztes App Menü (Recent Apps) dienen. Die beiden Tasten können über die Einstellungen auch jeweils vertauscht werden oder sogar ganz ausgeschaltet werden, wenn man lieber nur die On-Screen-Tasten einblenden möchte. Hier hat OnePlus wirklich an alles gedacht.
Persönlich fanden wir besonders die Sandstone-Rückseite auf den ersten Produktfotos optisch nicht besonders ansprechend aber wenn man es jetzt mal in die Hand nimmt, erkennt man den eigentlichen Sinn dahinter, denn man hat sofort ein sehr gutes und griffiges Gefühl. Bei den meisten aktuellen Smartphones anderer Hersteller ist die Rückseite zu glatt und zu rutschig, wo man um einen Bumper nicht herum kommt. Nicht so beim OP2, denn hier hat man es absolut fest im Griff. Da rutscht rein gar nichts und dafür gibt es von uns schon mal ein Pluspunkt.
Der Gehäuse-Rahmen um das OnePlus Two besteht aus gebürstetem Metall und fühlt sich nicht nur gut an, sondern wirkt auch sehr edel. Hier wurde definitiv nicht am Material gespart.
Der neue USB Typ-C Anschluss befindet sich an der Unterseite und direkt daneben hinter der rechten Aussparung der Lautsprecher. Hinter der linken Aussparung befindet sich keiner. Oben ist der 3,5mm Klinkenanschluss für die Kopfhörer. Auf der rechten Seite befinden sich der Powerknopf und die Lautstärke-Tasten. Auf der linken gegenüberliegenden Seite befindet sich die sogenannte Smart-Lock Taste, die wie ein Schieberegler in drei Stufen komfortable für die Android Lollipop Unterbrechungen eingestellt werden kann:
Alle Tasten sind vollständig aus Metall und perfekt verarbeitet. Hier gibt es kein wackeln oder ähnliches.
Die Linse der Hauptkamera auf der Rückseite ist von einem kleinen Aluminium-Gehäuse rund herum geschützt und steht nicht hervor, was mir außerordentlich gut gefällt. Das OP2 ist damit einer der wenigen Geräte, wo die Linse mal nicht aus dem Gehäuse absteht. Darüber der Dual-LED Blitz und darunter der Laser-Autofokus, der für schnelles fokussieren und scharf stellen sorgen soll.
Wie wir ja jetzt bereits wissen besitzt das OnePlus 2 ja einen integrierten Akku aber um an den DualSim-Karten Schacht zu gelangen, muss dafür erstmal die Rückseite abgenommen werden.
Der Schacht befindet sich dann oben links und kann einfach mit dem Fingernagel rausgeschoben werden.
Der Dual-Sim Schacht kann zwei Nano-Simkarten aufnehmen. Das OP2 unterstützt damit auch DSDS – DualSIM / Dual Standby:
Eine weitere Besonderheit verbirgt sich noch hinter der Rückseite, denn unten rechts befinden sich noch zwei Metall-Pins bzw. Kontakte. Die Kontakte sind für die austauschbaren Style-Swap Cover gedacht und sollen später automatisch das Design der Oberfläche dem Cover anpassen. Momentan haben diese allerdings noch keine Funktion.
Das Gegenstück der Styleswap-Cover sieht dann von der Innenseite so aus:
Für das OnePlus Two gibt es noch weitere wechselbare Covers. Zur Auswahl steht Bamboo, Wood, Denim und Kevlar. Ich habe hier das Bamboo und das Kevlar vorliegen. Jedes Cover kostet im eigenen Store 27$ also umgerechnet ca. 24 Euro. Von der Verarbeitung ist geht der Preis dann in Ordnung. Die Covers geben dem OP2 dann noch den letzten Kick. Besonders das Kevlar fühlt sich einfach traumhaft an. Das Bamboo ist etwas zu glatt, sieht aber dafür sehr gut aus. Kann man leider nicht so richtig beschreiben.
Das FullHD-Display des OnePlus Two ist absolut scharf und kontrastreich. Die Auflösung beträgt 1920×1080 Pixel. Die Farben sind leuchtstark und natürlich. Die automatische Helligkeit reagierte auf wechselnde Lichtverhältnisse mit minimaler Verzögerung aber noch im Rahmen. Der Blickwinkel ist aus allen Richtungen einwandfrei. Dass Display lässt sich auch per Doppel-Tipp (Double-Tap-To-Wake) aus dem Standby aufwecken, sofern dies vorher in den Einstellungen aktiviert wurde. In unserem Test funktionierte das einwandfrei und ohne merkliche Verzögerung.
Der Touchscreen reagiert in Spielen wie Subway Surfers, Temple Run und Asphalt 8 absolut sauber und ohne Ruckler. Auch das Scrollen durch die Oberfläche läuft absolut schnell und flüssig. Beim Multi-Touch-Test erreichte es die maximalen 10 Touchpunkte, was aber auch zu erwarten war.
Für uns einer der besten Features ist der Fingerabdrucksensor auf dem Homebutton der Frontseite. Wie in unserem vorherigen Review nachzulesen besitzt auch das Honor 7 einen Fingerabdruckscanner. Dieser befindet sich dort aber auf der Rückseite. Beide Sensoren der Geräte arbeiten gleich gut und reagieren prompt auf den Fingerabdruck. Dennoch gefällt uns der Scanner auf dem Homebutton des OnePlus Two etwas besser, denn dort kann man einfach dem Daumen drauf legen, wie man das z.B. von den Apple iPhones auch kennt. Momentan kann der Scanner nur für das Entsperren des OP2 genutzt werden aber Google hat bereits für den neuen Play Store und mit Android Pay mehr Funktionen dafür angekündigt.
Die Einrichtung der Fingerabdrücke ist ganz einfach und kann über die Einstellungen vorgenommen werden.
Es können maximal fünf Fingerabdrücke gespeichert werden und nach dem Scannen auch jeweils umbenannt werden, um einen besseren Überblick zu bekommen.
Das OnePlus Two wird mit Android 5.1.1 Lollipop und der eigenen Oberfläche OxygenOS ausgeliefert. Das OxygenOS ist aber im Prinzip eine Stock-Android Oberfläche mit ein paar speziellen Funktionen. Man darf hier jetzt kein Feuerwerk an Funktionen erwarten. Die wichtigsten Sachen sind vorhanden aber auf dem OnePlus One mit CyanogenMod hat man auf jeden Fall viel mehr Einstellungsmöglichkeiten gehabt. Wir hoffen einfach mal, dass OnePlus das OxygenOS noch weiter aufbohren wird und uns mehr Funktionen liefert. Aktuell hat es mehr oder weniger den Umfang, wie mit Stock-Android Lollipop.
Nach dem ersten Start begrüßt einen der Startassisenten des OP2 und führt einen durch die Einstellungen.
Hier durchläuft man, wie auch auf anderen Geräten die übliche Prozedur mit im WLAN anmelden und den eigenen Google-Account zu verknüpfen. Zusätzlich kann man ein paar OP2 spezifische Features direkt aktivieren. Diese können natürlich auch nachträglich über die Einstellungen aktiviert oder deaktiviert werden. Gefragt wird man nach den folgenden Funktionen:
Über den Lockcsreen kann durch wischen des entsprechenden Icons unten direkt das Telefon oder die Kamera gestartet werden. Sehr gut finde ich, dass man trotz eingeschalteten Bildschirms in jeder Instanz des Lockscreens auch das Gerät mit dem Fingerabdruck direkt entsperren kann. Da ging beim Honor 7 z.B. nicht. Das Entsperren per Fingerabdruck funktionierten in meinem Test immer sofort auf Anhieb und einwandfrei. Bis zum Entsperren des Gerätes dauert es nur eine Millisekunde und gehört damit neben dem Honor zu den schnellsten Fingerabdrucksensoren.
Auch der Launcher der OxygenOS Oberfläche ist wie der Stock Google-Launcher. Das erkennt man schon beim Öffnen des Appdrawer, wo man keine weiteren Einstellungen vornehmen kann und nur durch die Apps wischen kann. Diese sind zumindest alphabetisch sortiert.
Bei der Übersicht der letzten Apps (Recent Apps) sieht es ähnlich aus:
Ebenso wie die Benachrichtigungsleiste, bei der lediglich die Kacheln etwas angepasst/verschoben werden können.
Viel mehr gibt es zu dem Launcher eigentlich dazu nicht zu sagen, außer dass man durch einem Wisch nach links vom Homescreen auf der sogenannten Shelf Seite landet. Shelf ist laut eigener Aussage noch im Beta-Stadium und soll eine Art Assistent sein bzw. beim Organisieren helfen. Oben kann der Wallpaper ausgetauscht werden, das Wetter angezeigt werden, in der Mitte und Unten werden die häufig genutzten Apps und Kontakte angezeigt. Vielleicht kommen hier in Zukunft noch weitere Funktionen dazu.
Die Einstellungen bieten neben den üblichen Android 5.1 Lollipop Funktionsumfang ein paar besondere Features, wie für die Tastenbelegung (kapazitiv oder On-Screen), Geesten, Fingerabdruck, Anpassung und App-Berechtigungen.
Wie weiter oben bereits erwähnt, können die kapazitiven oder On-Screen Tasten ein- oder ausgeblendet werden. Für die kapazitiven kann sogar die Hintergrundbeleuchtung ausgeschaltet werden. Weiter kann jede Taste mit bestimmten Funktionen versehen werden. Zur Auswahl ist immer Langes Drücken oder Doppeltes Tippen, um dafür eine bestimmte Funktion auf die jeweilige Taste zu legen.
Bei den Geesten gibt es Doppeltippen zum Aufwecken, “O” zeichnen für Kamera starten (warum auch immer O?) und für die Musiksteuerung II für Pause oder <> Titelsprung.
Unter Anpassung gibt es nicht viel zu individualisieren. Man hat hier die Auswahl zwischen dem dunklen oder hellen Thema und kann zusätzlich die Akzentfarbe nach eigenem Wunsch einstellen. Für die LED-Benachrichtigung können ebenfalls die Farben angepasst werden. Leider kann die Benachrichtigungs-LED nicht vollständig oder bestimmte Bereiche ausschalten.
Gut gefiel mir, dass es auch Einstellungen zum Beschneiden von App-Rechte direkt mit an Bord gibt. Sowas kann man sonst nur mit Root-Rechten und div. Drittanbieter-Apps nachrüsten. Man bekommt aber leider beim ersten Start einer App keine Nachfrage, welche Rechte man zulassen will. Diese kann man nur über die Einstellungen für jede App gesondert einstellen.
Erfreulicherweise ist das OnePlus Two schon gegen das Sicherheitslücke Stagefright gepatched.
Tja da sind wir nun beim Thema Performance und Schnelligkeit angekommen. Und Alle dann so “Oh-Oh” im OnePlus Two ist ja auch der Snapdragon 810 von Qualcomm verbaut. Der SD810 ist auch in vielen anderen Geräten vor dem OP2 verbaut worden, unter anderem im HTC One M9, Sony Xperia Z3+ oder Xiaomi Mi Note Pro. Die Geräte hatten leider alle mit erheblichen Hitzeproblemen des SoC zu kämpfen. Samsung entschied schon damals für das Galaxy S6 & Co. diesen Prozessor auf Grund der Probleme nicht zu verbauen. Aber wie schlägt sich denn der SD810 jetzt im “Flaggschiff-Killer”? Also wir können auf jeden Fall schon bestätigen, dass er hier nicht zu heiß sondern nur normal warm wird unter Last. Das schon mal als positives Vorweg.
Wie genau hat man das denn jetzt geschafft? Der Prozessor wurde dafür natürlich nicht verändert, sondern lediglich die Taktrate auf 1,5GHz heruntergeschraubt und das Management der einzelnen Kerne verbessert. So sollen besonders die direkt nebeneinanderliegenden Kerne nicht gleichzeitig belastet werden sondern immer im Wechsel. Nun, was bedeutet das jetzt für die Leistung? Durch das Heruntertakten kann man natürlich nicht mehr die volle Leistung des SD810 nutzen aber trotzdem liefert es genug Power, damit das System absolut ruckelfrei und geschmeidig läuft. Auch für die Spieler unter euch bietet er genügend Leistung, um alle Spiele problemlos flüssig genießen zu können. Durch die vorgenommenen Änderungen von Qualcomm läuft der Prozessor nun ordentlich ohne merkliche Hitzebildung auch wenn man ihn dafür heruntertakten musste.
Das bestätigen auch unsere Benchmark-Tests. Die ersten beiden Screenshots mit knapp 62.000 Antutu-Punkte sind aus dem Standby-Betrieb und die letzten beiden direkt nach dem 5x benchen. Nach dem 5x bricht das OnePlus Two dann bei den Werten doch schon um -10% ein aber wir haben hier fast immer noch 52.000 Punkte. Leute macht euch keinen Kopf, das Ding rennt wirklich und wegen der Leistung braucht man keine Angst zu haben. Das OP2 läuft auf der Oberfläche gefühlt genauso schnell und flüssig wie das Nexus 6.
Unterstützt wird der SD810 von der Mali-T624 GPU und 3GB bzw. 4GB RAM. Besonders gut gefällt uns der große RAM, denn damit macht das Multi-Tasking erst richtig Spaß. Bei unserem größeren EU-Modell hier mit 64GB Speicher und 4GB RAM erst recht. Soviel zu all den Kritikern da draußen und nehme uns da selbst auch nicht raus. ;)
Auch das Starten von Apps erfolgt prompt und ohne Verzögerung. Ebenso wie das Wechseln zwischen den Apps über das Letze Apps Menü. Games wie Subway Surfers oder Asphalt 8 laufen flüssig und ohne Ruckler. Bei anspruchsvollen Spielen, wie z.B. Hearthstone laufen ruckelfrei und flüssig. Über einfache Games und FullHD-Videos kann das OP2 nur lachen.
Die Sprachqualität während eines Telefonates ist einwandfrei. Der Telefonlautsprecher war sogar etwas zu laut, dass ich es herunterregeln musste. Weiter waren meine Gesprächspartner sehr gut und ich selbst ebenfalls deutlich zu verstehen. Kein Rauschen oder Kratzen. Im mobilen Netz muss man bei der China-Version leider auf das LTE-Netz Band 20 mit 800Mhz verzichten. In der uns hier vorliegenden EU-Version ist auch das Band 20 enthalten. Die Empfangsstärke ist sehr gut und 4G LTE funktioniert einwandfrei.
Netzstandards:
Beim GPS ist das OnePlus 2 ebenfalls ein sehr zuverlässiger Begleiter. Den GPS-Fix erhält man sehr schnell und baute zu vielen Satelliten eine konstante Verbindung auf. Hier gibt es absolut nichts zu beanstanden. Das gilt auch für das Finden von Standorten oder beim Routing.
Auch beim WLAN bin ich vom OnePlus Two begeistert. Von den insgesamt 100Mbps in meinem 5G Netz schaffte es die volle Bandbreite. Es unterstützt alle gängigen WiFi-Netze mit 802.11 a/b/g/n/ac (2,4 und 5GHz). Dazu noch Bluetooth- 4.1, welches in meinem Test auch einwandfrei funktionierte.
Der Sound- bzw. die Audioqualität ist einer der weiteren Stärken des OnePlus Two. Ich würde sogar fast sagen überragend gut. Hier konnten mich nicht sehr viele Geräte überzeugen oder überraschen, aber das OP2 ist einer dieser besonderen Geräte. Der Klang über meine Sennheiser Kopfhörer ist wirklich grandios und kann mit der aktivierten Audio-Tuner App bzw. Equalizer nach weiter dem eigenen Geschmack angepasst werden. Hier kann zwischen verschiedenen vorkonfigurierten Modi und Equalizer Einstellungen gewechselt werden oder man stellt es manuell ein. Der Klang ist dynamisch, lebendig und ausgeglichen mit guten Bass (Mit Flat-Einstellung im Equalizer und aktivierten Audio-Tuner).
Mir ist nur aufgefallen, dass mit Aktivierung des Audio-Tuners auch die Benachrichtigungstöne lauter werden, was ich manchmal als etwas störend empfand bzw. auf kleinster Lautstärke mir auf der Arbeit immer noch zu laut war. Leider zählen keine Kopfhörer zum Lieferumfang, was etwas schade ist.
Einen eigenen Musikplayer gibt es leider nicht. Hier muss man sich mit dem Standard Google Musik-Player begnügen oder man holt sich einfach einen entsprechenden Player aus dem Play Store. Ist denke ich keine große Sache.
Hinter dem rechten Gittern auf der Unterseite befindet sich nur ein Mono-Lautsprecher. Der Klang des Lautsprechers ist für Mono wirklich gut und man hört sogar etwas Bass. Eine gute Lautstärke erreicht dieser aber nur mit aktiviertem Audio-Tuner, sonst ist er etwas zu leise.
Der größte Kritikpunkt des Vorgängers OnePlus One war ja definitiv die Kamera. Sie ist in fast allen Reviews durchgefallen und fing besonders im Low-Light Bereich stark an zu rauschen. Wir brauchen da nicht lange drum rum reden. Die Bilder sahen einfach bescheiden aus, um es freundlich zu sagen.
Das will man jetzt bei dem Nachfolger auf jeden Fall viel besser machen. Die Hauptkamera löst bis max. 13 MP und die Frontkamera mit 5 MP auf. Diesmal gibt es einen Dual-LED Blitz, Laser-Autofokus und einen optischen Bildstabilisator. Die Kamerasoftware hat nicht sehr viel zu bieten und ist der Google Kamera sehr ähnlich. So gibt es digitaler Zoom, Geotagging, HDR, Panorama-Aufnahmen, Zeitlupe und Zeitraffer. Laser-Autofokus sorgt für schnelles Auslösen ohne vorher lange scharf stellen zu müssen. Bei ausreichenden Lichtverhältnissen schafft die Linse ein erstaunlich gutes, scharfes und detailreiches Bild. Die Fotos wirken farbecht und natürlich ohne zu übersättigen.
Die Kamera ist überhaupt kein Vergleich zum Vorgänger und konnte uns im Test wirklich voll überzeugen. Lediglich die Kameras der aktuellen Flaggschiffe Samsung S6 und LG G4 sind vielleicht noch ein Tick besser.
Einer der größten Kritikpunkte des Vorgängers waren besonders die Fotos im Low-Light Bereich, also dunkeln. Auch hier wurde ordentlich nachgebessert und das OP2 liefert hier nun auch endlich sehr gute Bilder trotz schlechter Lichtverhältnisse. Die Fotos sind trotzdem lichtstark, scharf und kaum verrauscht.
Leider hat das Wetter die ganze Woche nicht mitgespielt und somit gibt es leider nur ein paar verregnete Fotos.
Die Panaroma-Aufnahme ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. So muss man das Geräte hochkant halten und nicht quer. Der Modus führt einen nicht automatisch auf eine Linie und korrigiert, falls man zu hoch oder zu tief ist. Letztendlich bekommt man es dann schon hin aber könnte man noch optimieren.
Videos lassen sich sogar in 4K aufnehmen aber dann ist die Aufnahmezeit auf 10 Minuten begrenzt. Ich finde so ein Feature in einer Handycam immer noch überflüssig, aber wer es braucht. Längere Aufnahmen lassen sich natürlich in Full HD oder HD aufzeichnen.
Die Akkukapazität des OnePlus 2 beträgt ordentliche 3.300mAh, die hier ja nur ein 1080p FullHD-Display versorgen müssen, worüber wir sehr dankbar sind, dass OnePlus nicht den Schwachsinn mit den 2K oder 4K Displays mitmacht. Leider muss der Akku ein wenig dem Snapdragon 810 Tribut zollen und die Energiesparoptionen in OxygenOS sind ebenfalls recht spartanisch. Viel Akkulaufzeit wird man damit wohl nicht rausholen können. Sehr Schade ist es übrigens, dass das OnePlus 2 über keine Schnellladefunktion, wie Qualcomms Quick Charge 2.0, verfügt. Das hätte für den Preis ruhig drin sein können. Somit braucht der Akku dann schon einige Zeit, bis er voll aufgeladen ist.
Trotzdem konnte das OP2 mich im Test über mehrere Tage überzeugen. Selbst bei intensiver Nutzung in meinem Test mit Dauer-Wlan aktiviert, Musik hören, telefonieren, Mails & Co. syncen, etwas WhatsApp, 15x AnTutu Benachmark und ca. 30min. Spielen, kam ich auf eine Display An Zeit von fast 4 Stunden und es waren noch knapp 8% übrig. Die Laufzeit ist zwar nicht überragend aber sehr gut und kann auch mit der Konkurrenz mithalten. Da ich sonst kein Zocker bin, komme ich damit sehr gut über den Tag. Mit ein paar Optimierungen an der OxygenOS Oberfläche kann man vielleicht noch hier und da ein Prozentpünktchen rausholen!?
Wie in der Einleitung schon ausführlich beschrieben, bin ich absolut kein Fan von dem aggressiven Marketing und dem schwachsinnigen Einladungssystem von OnePlus. Das sind für mich auch die größten Kritikpunkte, denn an sich ist das OnePlus Two wirklich ein sehr gutes Gerät für diesen Preis. Und das sagen wir, obwohl wir vor unserem Test eigentlich eher negativ auf das OnePlus Two eingestellt waren. Dennoch konnte uns das Gerät besonders mit der sehr guten Verarbeitung, der klasse Kamera und dem schnellen Fingerabdrucksensor überzeugen. Und nein, natürlich ist es nicht der “Flagschiff-Killer” und schon gar nicht für 2016. Ich denke hier muss man einfach ein wenig drüber hinwegsehen und schmunzeln, wenn OnePlus wieder die Marketing-Keule rausholt.
Wir für unseren Teil können nur sagen, dass Gerät ist absolut seinen Preis wert und auch wegen dem Snaprdragon 810 braucht man wirklich keine Angst zu haben. Dieser liefert ausreichend Leistung ohne zu überhitzen. Hervorheben möchten wir nochmal die wirklich verbesserte und gute Kamera. Zudem auch die Top Audioqualität, die für einen wahren Hörgenuss sorgt. Dazu noch der äußerst schnelle/präzise Fingerabdrucksensor, mit dem das Gerät erst richtig Spaß macht. Leider fehlt in der China-Version wieder mal das LTE-Band 20 mit 800mHz. Wer drauf nicht verzichten kann muss leider auf einen offiziellen Invite seitens OnePlus warten.
Herstellerseite: OnePlus Two