Outdoor-Smartphones werden immer beliebter, wegen unserem gesamten veränderten Lifestyle. Sport und sonstige Outdooraktivitäten verlangen nicht nur von uns mehr ab, sondern auch von unseren Begleitern. Wir testen für euch das Nomu S10, welches als Outdoorhandy im Lowbudgetbereich angesiedelt ist.
Das Nomu S10 wurde uns vom Hersteller Nomu selbst zur Verfügung gestellt, besten Dank dafür.
Nomu ist ein junger Hersteller aus Hongkong, der sich auf Outdoor-Smartphone spezialisiert hat. Wir werden für euch heute das S10 auf Herz und Nieren prüfen, und damit meine ich wirklich auf Herz und Nieren. Es wird hier speziell mit Staubdichtigkeit und Wasserdichtigkeit nach Standard IP68 geworben. Dies werden wir auch alles ausführlich testen. Egal, ob Wasser oder Sand, wir werden sehen wieweit ein Outdoor-Smartphone im 100 Euro Segment das hält, was es verspricht.
Die Verpackung des Nomu S10 ist beige gehalten, mit einem laminierten Schriftzug vom Hersteller Nomu. Ansonsten befinden sich keinerlei Angaben auf der Verpackung.
Das Zubehör ist im normalen Umfang und umfasst ein Ladekabel, einen EU-Plug und einen Simslot-Öffner, sowie eine Anleitung und eine Garantiekarte.
1 x Smartphone
1 x Mikro-USB Kabel
1 x Netzteil EU
1 x Simslot Öffner
1 x Kurzanleitungen
Das Design ist eigentlich optisch gaanz nett anzusehen. Es hat einen sehr großen optischen Hang in Richtung Military. Abgeschrägte Kanten um das Gerät herum und auf der Rückseite, ziemlich robust schon alleine von der Optik. Die Verarbeitung ist hervorragend, speziell die ganzen Verschlüsse die zur Wasserdichtigkeit beitragen sind wirklich passgenau und sitzen 1A. Der Speaker auf der Rückseite sitzt ebenfalls in einer wasserdichten Kammer. Es liegt trotz dem hohen Gewicht von rund 220 Gramm sehr gut in der Hand.
Die Rückseite des Nomu S10 ist absolut auf IP68 ausgelegt. Die Kamera und der LED-Blitz sind oben mittig angelegt, darunter prangt mittig das Nomu-Logo, links und rechts sind Grip-Kerben im Gehäuse und der Speaker sitzt am unteren Ende der Rückseite in einer wasserdichten Kammer.
Links findet ihr wie gehabt den Simkartenslot. Dieser hat Platz für 2 Simkarten oder alternativ 1 Simkarte und 1 MicroSD Karte bis 128GB. Dies ist aufgrund des extrem geringen internen Speichers von nur 16GB natürlich absolut sinnvoll. Auch hier wird der IP68 Standard eingehalten, indem man noch eine zusätzliche Schutzkappe über den Simslot gelegt hat.
Auf der rechten Seite findet ihr wie üblich die Lauter/Leiser Wipptaster und die Powertaste. Diese sind sehr gut verarbeitet,gummiert und ebenfalls im Gehäuse so verarbeitet das hier Wasser- und Staubschutz besteht.
Unten finden wir dann noch den Micro-USB Anschluss, sowie das Mikrofon, welche natürlich ebenfalls durch eine zusätzliche Abdeckung geschützt sind.
Oben haben wir dann noch den 3,5mm Klinkenanschluss, der ebenfalls durch eine zusätzliche Abdeckung geschützt ist, damit alle potentiellen Undichtigkeiten beseitigt sind.
Das Display ist ein HD IPS-Display von Sharp, welches mit einer Auflösung von 720×1280 Pixel (294ppi) läuft. Aufgrund der 5 Zoll liefert es ein absolut scharfes Bild, einzelne Pixel kann man nicht erkennen und auch Pixelfehler waren bei dem Testgerät keine vorhanden. Zusätzlich wurde hier das neue Gorilla Glas 4 verwendet, welches sehr widerstandsfähig gegen Kratzer und Stürze sein soll.
Der Touchscreen arbeitet sauber, flüssig und reagiert wie er soll, allerdings wurde ein Display genutzt, welches nur 5 Touchpunkte unterstützt.
Das System ist Stock Android 6.0.1 Marshmallow. Das letzte Update mit der Firmware 1.0.3 ist leider aus Oktober 2016. Das Sicherheitspatchlevel ist aus September 2016. Ein Setup gibt es hier nicht, das Gerät ist wie viele China Smartphones direkt voreingestellt und der Setup Assistent entfällt.
Der Launcher ist Stock Android, der Drawer ebenso. Sichtbare Bloatware Apps sind nicht vorhanden, allerdings schlug z.b. der AVG Virenscanner auf Malware an, während Malware Antibytes keine Malware angezeigt hat. Hier also nicht gleich in Panik ausbrechen, da sollte wohl AVG mal nachbessern.
Das Systemmenü ist ebenfalls Standard, keinerlei Änderungen zum normalen Stock-Rom. Der Turbo-Download (Nutzung einer Kombination aus Heimnetz und LTE für den Download) ist auch wieder mit dabei.
Die Performance haut uns natürlich nicht von den Socken. Im Geekbench Benchmark erreicht es gerade mal 632 Punkte im Single-Core Score und 1720 Punkte im Multi-Core Score. Dies entspricht in etwa einem 2 Jahre alten Nexus 5. Im 3DMark Test erreichte er 175 Punkte, welches sich somit im unteren Durchschnitt ansiedelt. Allerdings sei hier angemerkt, das es sich nach wie vor um ein 100€ Budget Smartphone handelt.
Spiele meistert das Nomu S10 zu meinem Erstaunen absolut flüssig, Asphalt 8 lief sogar auf höchster Grafikeinstellung ruckelfrei.
Die Schutzart gibt die Eignung von elektronischen Geräten an. Hier haben wir den Standard IP68. (IP steht hier für International Protection) die 2 folgenden Zahlen definieren hierbei, welcher Schutz gegeben ist. In unserem Fall ist das Gerät nach IP68 geschützt. Die 6 steht hier für Staubdichtigkeit (Staubdicht – vollständiger Schutz gegen Berührung) und die 8 steht für Schutz gegen dauerndes Untertauchen. In unserem Test haben wir das Smartphone zum einen normal in einer Wasserschale versenkt, sowie in einem Waschbecken, und dazu einem dauernden Wasserstrahl ausgesetzt. Das Nomu S10 war nach diesem 10minütigen Test weiterhin voll einsatzbereit, und alle Schutzkappen wurden auf Feuchtigkeit getestet, Ergebnis keinerlei Eindringen von Feuchtigkeit.
Die Sprachqualität ist gut. Man versteht den Gesprächspartner bestens und auch man selbst wird sehr gut wahrgenommen. Kein Knistern, Rauschen oder andere Störungen.Selbst volles LTE-Band wird unterstützt, was ich im Test auch bestätigen konnte.
Netzstandards:
Das GPS ist ok. Der erste Fix dauerte 20 Sekunden das ist schon recht lange. Der GPS-Fix dank GLONASS + a-GPS war dann mit 8 Satelliten verbunden. Die Standortfunktion sowie Routenplaner funktionierten dabei einwandfrei. Der 2. Test war dann mit nur 7 Sekunden noch mal einen Tacken schneller.
Wlan war ebenfalls ok. Durchsatz und Ping waren absolut ok.
Die Kamera des Nomu S10 ist ebenfalls Stock Android. 4 Modi bietet das System an. Ansonsten gibt es hier nicht viel zu sagen, außer das die Qualität doch sehr zu wünschen übrig lässt. Der LED-Blitz erhellt das Bild nur minimal, einen Unterschied sieht man kaum. HDR scheint auch nicht richtig zu funktionieren, und zusätzlich wirkt jedes Bild verschwommen.
Die Bilder werden beim hochladen von uns komprimiert.
Die Akkulaufzeit ist sehr gut. Das Nomu S10 hat mit seinem Akku von 5000mAh 10 Std. und 18 Minuten im synthetischen Akku-Benchmark geschafft. Im Alltag habe ich das Gerät nach 2.5 Tagen bei 3% ans Ladegerät gesteckt, was definitiv ein extrem guter Wert ist. Kurz noch zur Funktion des synthetischen Benchmarks: Die App durchspielt hierbei unterschiedlichen Anwendungsszenarien wie Surfen, Bildbearbeitung, Video-Effekte, etc. und stoppt den Test bei ca. 20% Restenergie.
Dies war mein erstes IP68 Outdoor-Smartphone. Und was soll ich sagen, ich bin begeistert. Weder die Leistung des Prozessors, noch die der Kamera ist überragend, aber sowohl der Akku mit knappen 2.5 Tagen Laufzeit, als auch das absolut staub-und wasserdichte Gehäuse sind absolut genial. Diverse Tests im, am und unter Wasser haben gezeigt was das Nomu S10 wegstecken kann. Der Prozessor erfüllt dabei alle notwendigen Aufgaben, auch wenn es vielleicht keine Meilensteine in der Leistung vollführt. Das einzig wirklich negative ist meiner Meinung nach die Kamera, die wirklich teilweise gruselige Bilder macht. Trotz allem mein Fazit: Wer ein Outdoor Smartphone benötigt, sei es zum zelten, für eine Kanutour oder den Bikepark, und dennoch erreichbar sein möchte, sich dabei keine Gedanken machen muss, im Falle dessen, das es nass werden, oder durch einen Sturz beschädigt werden könnte, der ist mit dem S10 gut beraten. Wer mehr Leistung im gleichen sicheren Paket möchte sollte zu den 2 großen Brüdern, dem S20 oder S30 greifen.