Xiaomi schiesst ja mittlerweile Smartphones in den Markt wie nichts. Zeitgleich mit dem Mi5 wurde das Mi4S vorgestellt. Wir schauen uns nun mal an was das kleine Gerät denn so alles kann.
Das Mi4S wurde uns von Tradingshenzhen zur Verfügung gestellt, besten Dank dafür.
Xiaomi ist im asiatischen Raum führend. Hierzulande nach wie vor eine Nische, aber die Qualität der Smartphones definitiv nicht zu verachten. Nun gibt es mit dem Mi4S die 4. Generation der Mi4 Reihe nach dem Mi4/Mi4C/Mi4i. Wir führen uns das 5 Zoll Phone mal zu Gemüte und schauen was es leistungstechnisch so alles auf dem Kasten hat.
Die Verpackung des Mi4S ist wie immer bei Xiaomi, schlicht gehalten. Immerhin sind sie seid einiger Zeit von den brauen Kartonagen weg und halten es ähnlich nun wie Apple in weiß mit Farbdruck des Smartphones.
Auf der Rückseite dann die technische Angaben und Informationen
Zum Zubehör gehört wie immer spärlich bestückt ein Netzteil (EU-Adapter separat), ein USB Typ-C Kabel, ein Simslot-Öffner und die Gebrauchsanweisung.
1 x Smartphone
1 x USB Typ-C Kabel
1 x Netzteil
1 x Simslot Öffner
1 x Kurzanleitungen
Das Design ist Xiaomi -Typisch. Sehr gute Verarbeitung keine Ecken und unsauberen Kanten, nichts knarzt und quietscht. Mit der Glasfront und Rückseite wirkt es sehr hochwertig. Man kann es eigentlich mit dem Gigaset ME vergleichen, weil es im Prinzip sehr ähnlich aussieht. Der Alurahmen ist auch sehr schick im Kontrast mit dem weiß, auch wenn weiß eigentlich nicht meine Farbe ist. Mit 163 Gramm ist das Mi4S auch nicht aussergewöhnlich schwer, liegt sehr gut in der Hand, lediglich sehr glatt ist es, man hat manchmal Angst, dass es einem aus der Hand rutschen könnte. Die Touchtasten sind beleuchtet, und links neben dem Hörer befindet sich die Notification-LED.
Die Rückseite des Mi4Sist wie die Vorderseite mit Glas ausgestattet. Dort findet ihr den Fingerabdrucksensor, die 13MP Kamera, sowie links den Blitz und unten das Mi-Logo.
Links findet ihr wie gehabt den Simkartenslot. Dieser hat nun Platz für 2 Simkarten oder ww. 1 Simkarte und 1 MicroSD Karte bis 128GB.
Auf der rechten Seite findet ihr wie gehabt die Lauter/Leiser Wipptaster und die Powertaste. Diese sind sehr gut verarbeitet, haben keinerlei Spiel und sitzen sehr gut im Rahmen.
Unten haben wir dann noch den USB Typ-C Anschluss.
Oben haben wir den 3,5mm Klinkenanschluss sowie den Infrarotsensor sitzen.
Das Display ist ein Full-HD IPS LCD Display welches mit einer Auflösung von max. 1920×1080 Pixel (441ppi) läuft. Das Display ist von der Pixeldichte identisch mit dem Gigaset Me und hat ein hervorragendes, gestochen scharfes Bild.
Der Touchscreen arbeitet sauber, flüssig und reagiert wie er soll, egal in welchem Spiel oder mit welcher App.
Das System ist MIUI 7.2 auf Basis Android 5.1.1. Das Sicherheitspatchlevel ist relativ aktuell mit Februar 2016. Das Setup ist Xiaomi-typisch. Als Systemsprache gibt es nur Chinesisch und Englisch, möchte man Deutsch haben, muss man einige Hürden überwinden. Unter anderem müsst ihr den Bootloader entsperren lassen.
Der Launcher ist wie gehabt ziemlich schlicht und es gibt natürlich keinen Appdrawer. In der vorinstallierten Version habt ihr chinesische Bloatware mit an Bord, wenn ihr aber nach unserem HowTo arbeitet (vom Prinzip alles wie beim Redmi Note 3) dann habt ihr mit den deutschen Versionen auch dementsprechend keine Bloatware mehr.
Der Fingerabdrucksensor arbeitet wie gewohnt mit einer Reaktionszeit von 0.3 Sekunden sehr schnell und zuverlässig. Hier waren 10 von 10 Versuchen erfolgreich.
Was die Performance angeht, muss ich sagen bin ich ein wenig enttäuscht. Der Benchmark fiel mit 48997 Antutu-Punkten nicht wirklich berauschend aus. Da hatte ich doch ein wenig mehr erwartet. Aber scheinbar is der Snapdragon 808 doch nicht wirklich oberklasse.
Beim Geekbench Test war es etwas anders, es positionierte sich bei den Geräten etwas besser als im Antutu-Test.
Die Temperaturen waren die meiste Zeit im annehmbaren Bereich. Nach den 2 Benchmarks lag die CPU-Temperatur bei 43°C. Dennoch scheint das Gerät leichte Probleme mit Wärmeentwicklung zu haben. Bei fordernden Spielen oder viel Multitasking wurde das Gerät auf der rechten Seite deutlich wärmer. Beeinträchtigungen während der Benutzung konnte ich allerdings nicht spüren.
Spiele meistert das Mi4S hervorragend. Asphalt 8 z.B. lief auf höchster Einstellung absolut flüssig.
Die Sprachqualität ist, wie man es von Xiaomi kennt, sehr gut. Man versteht den Gesprächspartner sehr gut und auch man selbst wird sehr gut wahrgenommen. Kein Knistern oder Rauschen oder Jake in the Box Klang.
Netzstandards:
Der erste Fix dauerte knapp 35 Sekunden. Danach war der Fix innerhalb von 2 Sekunden da. Der GPS-Fix dank GLONASS + a-GPS ist sehr schnell und war mit einer guten Anzahl verbunden. Die Standortfunktion sowie Routenplaner funktionierten dabei einwandfrei. Selbst der 2. Test mitten in der Pampa, auf einem Feld im Nirgendwo, hat ein aktzepables Ergebnis erzielt.
Die WLAN Geschwindigkeit war auch gut. Wie gehabt durch 2 dicke Betonwände mit 2.4 GHZ.
Das Menü ist wie immer sehr gut und übersichtlich. Fish-Eye ist ein Punkt der wohl neu hinzugekommen ist.
Die Bilder werden beim hochladen von uns komprimiert.
Die Panaroma-Funktion hat sehr gut geklappt und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Die Akkulaufzeit ist wieder einmal beachtlich. Das Redmi 3 mit 11 Stunden ungeschlagen, das Redmi Note 3 mit 10 Stunden und nun das Mi4S mit 9 Stunden On-Screen Zeit quasi auf dem 3. Platz. Und das trotz FullHD Display und einem Akku von eigentlich relativ geringen 3260 mAh.
Der Akku-Benchmark mit PCMark kommt in diesem Fall auf 9 Stunden und 20 Minuten. Das PCMark durchspielt hierbei unterschiedlichen Anwendungs-Szenarien, wie Surfen, Browsen etc. und stoppt das Benchmark bei ca. 20% Restakku. Das Ergebnis zeigt wieder einmal, das die angegebene Größe des Akkus nicht alles ist. Auf das Zusammenspiel mit den Komponenten und dem System kommt es drauf an.
Ich bin ja zugegebenermaßen Xiaomi Fanboy. Als ich das Mi4S sah war ich auch hin und weg, da für mich nicht nur Leistung entscheidend ist, sondern auch Optik und Handling sowie Alltagstauglichkeit. Optisch ist das ganze ein Leckerbissen, mit der Glasfront und der Glasrückseite, kombiniert mit dem Alurahmen und dem eingelassenen Fingerabdrucksensor. Der Sensor funktioniert superschnell, die Kamera macht gute Bilder und im Alltag funktioniert auch alles schnell und flüssig auf dem Gerät. Der Akku liefert eine Bombenlaufzeit mit über 9 Stunden OnScreen. 2 Sachen gibt es allerdings die mich stören, zum einen die Hitzeentwicklung bei anspruchsvolleren Tätigkeiten, wobei das ja nicht das erste Modell ist, welches solche Probleme hat, und das 5 Zoll Display. Letzteres ist kein wirklicher Kritikpunkt, sondern eher meine subjektive Sichtweise, da es mir persönlich mittlerweile zu klein ist. Der nicht wechselbare Akku ist ja heutzutage fast üblich. Alles in allem aber ein wirklich schickes Oberklasse Smartphone welches auch so manchen zum Hingucken verleitet.