Doogee hat vor kurzem das Y300 veröffentlicht. Ein Budgetphone im mittleren Segment, mit Vollmetallgehäuse. Wir haben uns das Gerät für euch mal näher angeschaut.
Das Doogee Y300 wurde uns von Gearbest zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür.
Nach etwas längerer Abstinenz durch meinen neuen Job, stelle ich euch heute das Doogee Y300 vor. Ein 5 Zoll Smartphone mit LTE Funktion und allen Bändern in einem schicken Metallgehäuse. Kurz vorab mal zum Hersteller. Doogee ist ein taiwanesisches Unternehmen, welches seit 2013 Smartphones im Low Budget Preissegment produziert. Mittlerweile können die Smartphones von Doogee nicht mehr nur im asiatischen, sondern nun auch mehr und mehr im europäischen Raum bezogen werden. Wir schauen uns das Y300 nun mal für euch genauer an.
Die Verpackung des Doogee ist in einem Hellblau gehalten. Auf der Box vorne der Hersteller und das Logo der Modellreihe, auf der Rückseite werden die technischen Daten und Funktionen in Wort und Bild dargestellt.
Das Zubehör ist beim Y300 super umfangreich. Headphones, Displayfolie (1 aufgeklebt 1 anbei), Eu-Plug,Simslotöffner, Nano auf MicroSim Adapter, USB-Ladekabel und ein Backcover sind im Lieferumfang enthalten
Optisch gefällt das Smartphone. Das Gehäuse ist gut verarbeitet, die Knöpfe sitzen fest und sind so gut wie ohne Spiel, das 2.5D Glas verschönert das Ganze dann nochmal zusätzlich. Mit einer Dicke von knapp 7mm ist es auch noch relativ schlank, wenn gleich es mit 145 Gramm doch relativ schwer ist für ein 5 Zoll Smartphone. 1 Besonderheit möchte ich hier noch nennen, und zwar den Simslot. In diesem Fal ist “Dual” nicht nebeneinander sondern hintereinander. Entweder man kann 2 Simkarten einfügen, wobei die 2. dann nur 3G kann, oder aber man nutzt den hinteren Slot für eine MicroSD bis 32 GB (insgesamt mit internem Speicher sind wir dann bei 64GB). Einzig etwas störend sind die softwareseitigen Touchtasten. Keine hardwareseitigen Home- oder Backbuttons (wobei das persönliche Geschmackssache ist).
Das Display ist ein HD IPS LCD Display welches mit einer Auflösung von max. 1280×720 Pixel (267ppi) läuft. Aufgrund des 5 Zoll Displays ist das Display gestochen scharf und man sieht keinerlei Kanten oder sonstige Unschärfe im Display. Pixelfehler waren bei diesem Modell ebenfalls keine vorhanden.
Der Touchscreen arbeitet sauber, flüssig und reagiert sehr gut,trotz der “nur” 5 Touchpunkte.Tut der Geschwindigkeit aber keinen Abriss, und ist absolut ausreichend.
Betrieben wird das Doogee Y300 mit Android 6.0 in der Stock Version.Alles ist problemlos auf Deutsch einstellbar. Ein Setup gibt es aber wie bei den meisten Chinaphones nicht wirklich, sondern ihr startet direkt im Homescreen. 2 Apps sind scheinbar von Doogee hinzugefügt, diese werden aber nicht als Malware oder Bloatware erkannt. “Bagan Keyboard” hat etwas mit den Touchpads zu tun und “Beautymakeup” ist ein Fotoprogramm, welches man mal gar nicht braucht. Beide lassen sich aber problemlos deinstallieren.
Der Launcher ist optisch Android 6 Stock. Einziger Unterschied, man sieht auf dem Main Screen, rechts gehalten einen Spot, aktiviert man ihn kommt man in ein Rundmenü. Darunter finden sich unter anderem Game Mode oder Clean Tasks. Im Game Mode z.B. blockiert er die Software Touch Tasten, so dass ein versehentliches Unterbrechen des Spiels nicht mehr möglich ist. Mit Clean Tasks könnt ihr, wie der Name sagt die aktiven Tasks im Smartphone killen.
Das Dropdownmenü ist wie bei den Stock Roms immer schön übersichtlich gehalten. Um in das Menü der Benachrichtigungsleiste zu gelangen, müsst ihr im Screen einfach von oben nach unten wischen, ist in diesem Fall auch Androidstock.
Die Einstellmöglichkeiten sind Android 6 Standard, alles sehr übersichtlich und gut sortiert, man findet sich leicht zurecht, da alles seinen angestammten Platz hat. Es gibt einige Features wie Gesture Unlock, womit ihr verschiedene Unlockmöglichkeiten definieren könnt, dann gibt es die Option statt einem Keypad Handwriting zu aktivieren, da könnt ihr mit eurem Finger Buchstaben auf das Display zeichnen.
Leistungstechnisch liegt das Doogee in etwa gleichauf mit dem damals getesteten Cubot Note S. Mit 23817 Punkten kann man keine Bäume ausreissen, aber es reicht vollkommen für alltägliche Aufgaben wie surfen, Emails, Videos, etc.
Beim Geekbench Test in etwa das gleiche Bild. Das zeigt, das es als Businesshandy mit leichten Multitaskingfunktionen durchaus zu gebrauchen ist.
Die Spieletests haben aber auch gezeigt, das einige Spiele durchaus lauffähig sind. Diesmal habe ich Subway Surfers und AVP für euch getestet. Subway Surfers lief im Test absolut ruckelfrei, und auch AVP lief auf mittlerer Grafikstufe absolut ruckelfrei.
Die Sprachqualität ist, für ein Lowbudgetphone sehr gut. Man versteht den Gesprächspartner sehr gut, kein blecherner Klang oder Knistern oder sonstige Störgeräusche. Was LTE angeht, kommt bei dem Gerät nun auch noch der Budgethammer. Das Y300 deckt alle LTE-Frequenzen ab (incl. der 800 Mhz, was Xiaomi seit Jahren nicht schafft), und ist somit ganz weit vorne was die Telefonie anbelangt.
Netzstandards:
Der GPS-Fix war ebenfalls sehr schnell. Mit 0,09 Sekunden hat er immerhin 6 nutzbare Satelliten gefunden. Für das Preisverhältnis absolut in Ordnung.
Der Speedtest fällt wie bei den letzten anderen Testgeräten ähnlich gut aus. Auch hier werden keine Bäume ausgerissen, aber die Werte sind für die Preisklasse sehr gut.
Die Kamera macht gute Fotos. Sie löst auf der Rückseite mit 8MP (interpoliert auf 13MP) und auf der Vorderseite mit 5 MP (interpoliert auf 8MP).Der Kamerachipsatz ist von Sony, also eigentlich schon Standard in de LowBudget Phones. Dennoch, oder besser gesagt aufgrund dessen schiesst die Kamera sehr gute Bilder, welche in dem Segment aber auch in der Qualität öfter zu finden sind.
Die Bilder werden beim hochladen von uns komprimiert.
Das Thema Akkulaufzeit ist bei dem Doogee so ein Ding. Während man meint, aufgrund des sparsamen Prozessors hält der Akku lange, so kann doch ganz schnell der Ofen aus sein. Allerdings ist die Größe des Akkus mit gerade mal 2200 mAh auch sehr gering. Laut PC Mark Akku Workbench hielt der Akku 3 Stunden und 56 Minuten durch, wenn man das gegen das Elephone M1 vergleicht, welches ich für euch im März getestet habe, dann passt das. Das M1 hatte seinerzeit 4 Stunden und 38 Minuten mit einem 2780 mAh Akku gehalten.
Nach längerer Abstinenz bei den Reviews konnte ich mal wieder ein kostengünstiges und doch recht schickes Smartphone testen. Das Doogee ist sicherlich kein Highend Gerät, auch kann man nicht extreme Multitasking Leistung erwarten. Dennoch hat mich das Y300 überrascht. Nicht nur das Design und die Haptik stimmen bei diesem Gerät, auch das Android 6 läuft wunderbar stabil und flüssig. Während der gesamten Testphase keinen Crash, Ruckler oder erzwungenen Neustart, so etwas spricht schon für sich. Einen kleinen Punkteabzug gibt es für das Gewicht, da es doch schon relativ schwer für ein 5 Zoll Gerät in der Hand liegt. Der Akku ist in dem Segment ok, mit knapp 4 Std. OnScreen Time sollte man eigentlich gut über den Tag kommen, wenn man das Gerät nicht nur in der Hand hat. Alles in allem sind die knapp 125 Euro, die das Gerät derzeit bei Gearbest kostet, absolut gerechtfertig.Für Enthusiasten die nicht zuviel Geld ausgeben möchten und denen Markennamen egal sind und dennoch ein gut verarbeitetes Gerät ihr eigen nennen möchten eine Kaufempfehlung.
In diesem Sinne verabschiede ich mich für die kommenden 2 Wochen in den wohlverdienten Jahresurlaub.