Bluboo ist ein relativ junges Unternehmen, hat aber schon eine handvoll Smartphones veröffentlicht. Mit dem Maya Max wollen sie es auch in Europa versuchen. Wie sich das Gerät schlägt, erfahrt ihr in unserem Test.
Das Bluboo Maya Max wurde uns von Gearbest zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür.
Sie werden immer größer… wo wir vor Jahren mit 3.5 Zoll Displays super zurecht kamen, werden die heutigen Smartphones immer größer. Ich selbst nutze das Mi Max und bin sehr zufrieden damit. Dennoch ist fraglich, wohin das alles geht. Vor 2 Jahren noch waren 7 Zoll Tablets und keine Smartphones, nun bewegen wir uns mit 6 Zoll, bzw. wie bei meinem Max mit 6.44 Zoll, wirklich im Grenzbereich. Wie oft wurde ich gefragt, Dennis, was willst du mit dieser Telefonzelle? Aber dennoch: ich liebe diese Größe. Deshalb habe ich mich auch über das Maya Max gefreut, da ich wissen wollte, wie Phablets anderer Hersteller in dieser Größe ausfallen. Mehr dazu nun in unserem Test:
Verpackungen von Smartphones tun sich alle nicht viel. Hier haben wir mal wieder eine braune Kartonage, auf der Frontseite das Bluboo Logo und auf der Rückseite, wie gehabt – die technischen Daten.
Das Zubehör vom Maya Max ist mittlerweile Standard bei fast allen asiatischen Phones. Wir haben eine Anleitung, ein Schutzcase, einen Simslotöffner sowie 2 x Schutzfolie fürs Display, wobei eine schon auf dem Display angebracht ist. Dazu gibt es noch einen EU-Plug sowie das USB Typ-C Kabel.
Optisch haut mich das Telefon jetzt nicht wirklich um. Es ist mit seinen fast 400 Gramm extrem schwer, aber dennoch fühlt es sich aufgrund des Aluminium-Gehäuses sehr wertig in der Hand an. Was ich ebenfalls sehr gut finde: der physischer Lautlos-Schalter auf der linken Seite des Phones, sowie der metallene Staubschutz, der direkt am Phone montiert war. Weniger gut gefällt mir die extrem heraustehende Kameralinse und das die Ober-und Unterseite aus Kunststoff sind . Was die Buttons angeht: der Lautlos-Switch wackelt ein wenig, finde ich aber nicht wirklich störend und die anderen Buttons sind allesamt sehr gut verarbeitet – kein Knacken oder Wackeln.
Das HD Display kommt von Sharp und löst mit 1280×720 Pixel auf. Bei einer Größe von 6 Zoll kommt das Gerät damit nur auf eine Pixeldichte 244 ppi, dennoch sieht man keinerlei Pixel auf dem Display, alles wirkt scharf und die Kanten weisen keine sichtbaren Stufen auf. Was mir nicht gefallen hat, ist, dass man bei diesem Modell wieder einmal Soft-Touch Buttons hat. Ich mag diese nicht sonderlich, ist aber Geschmackssache.
Das Maya Max ist das erste Gerät, dass ich getestet habe, welches nicht von Xiaomi kommt und trotzdem ein 10 Finger TouchPanel verbaut hat. Lob hierfür, obwohl dass meiner Meinung nach Standard sein müsste.
Auf dem Smartphone ist ein nur leicht abgeändertes Stock Android installiert. Es sind einige Zusatzapps vorinstalliert, u.a. aber auch Powerpoint und Word, was ich nicht als Nachteil erachte. Eine Setup-Routine gibt es nicht, selbst nach einem kompletten Factory-Reset lässt sich das Gerät nicht vorkonfiguriert, sondern landet direkt im Hauptscreen. Das finde ich nicht wirklich gut, zumal man dann im Einstellungsmenü nachträglich alles manuell konfigurieren muss.
Der Launcher ist ein wenig abgewandelt, hat aber keine eigene Bezeichnung. Über die Soft-Touch Buttons hat man die Möglichkeit zwischen ein paar Themes auszuwählen, oder die Übergänge zwischen den Screens zu bestimmen. Ganz nett gemacht, allerdings meiner Meinung nach schon arg überladen. Einen App-Drawer gibt es nicht, den kann man nur über andere Launcher hinzufügen.
Wenn es in die Einstellmöglichkeiten geht, sind wir definitiv wieder beim Stock Rom. Die Settings sind da fast immer identisch, weswegen ich hier nicht näher darauf eingehe. Das DropDown Menü ist auch Stock-like. Hier läuft alles so wie es sein soll.
Der Fingerabdrucksensor ist klasse. Die Einrichtung läuft über die Einstellungen im Stockmenü. Der Sensor reagierte nach der Einrichtung einwandfrei. Binnen 0,2 Sekunden entriegelt er. In 20 von 20 Versuchen hat dies geklappt.
Leistungstechnisch liegt das Maya Max mit knapp unter 44000 Punkten relativ weit hinten in den Stats, eingereiht bei den restlichen MTK-Phones.
Beim Geekbench Test ergibt sich in etwa das gleiche Bild.
Die von mir getesteten Spiele liefen alle stabil und flüssig. Sowohl Subway Surfer, als auch Asphalt 8 Airborne ließen sich sehr gut spielen. Bei Asphalt konnte ich sogar alle Grafikdetails auf High stellen, und hatte dennoch keinerlei Ruckler.
Die Sprachqualität grundsolide. Man versteht den Gesprächspartner klar und deutlich, ohne großartige Störgeräusche. Selbst das Freisprechen funktionierte relativ gut und man konnte den Gesprächspartner klar verstehen. LTE wird mit allen Frequenzen abgedeckt, was bei dem Preis natürlich auch verlockend ist.
Netzstandards:
2G: GSM 850/900/1800/1900 MHz
3G: WCDMA 850/2100 MHz
4G: FDD-LTE 800/1800/2100/2600 MHz
Der GPS-Fix ist mit knapp 7 Sekunden sehr schnell gewesen. 21 Satelliten waren im Feld, davon 7 nutzbar. Alles absolut annehmbar in diesem Preissegment.
Der Speedtest verlief ebenfalls gut. Zwar mit einigen Schwankungen, aber dennoch von den Werten, abgesehen vom Ping, zufriedenstellend.
Die Kamera löst auf der Rückseite mit 13MP und auf der Vorderseite mit 5 MP (interpoliert auf 8MP) aus.Der Kamerachipsatz ist von Sony, ein IMX214, der mittlerweile Standard bei Chinaphones ist. Einstellungsmöglichkeiten sind weitergehend Stock. Es gibt jedoch noch eine Beauty-App mit der ihr Portraits verschönern, auch MakeUp auflegen oder eure Brüste vergrößern könnt. Ja ihr habt richtig gelesen, eure Brüste… Dies ist ein lustiges Gimmick, wollte ich euch jetzt aber nicht antun. Die Bilder mit der Kamera sind durchaus passabel.
Die Bilder werden beim hochladen von uns komprimiert.
Die Akkulaufzeit ist ebenfalls ganz ansehnlich. Natürlich kommt diese im synthetischen Test nicht an die Xiaomi Geräte heran, aber mit 8 Stunden und 19 Minuten ist diese Zeit ganz ok. Im realen Test hat mich das Gerät trotz Multitasking, Zocken und Musikhören über den Tag gebracht. Von morgens um 8 bis abends um 22 Uhr bei 3 % – dann ans Ladegerät. Heißt summasumarum: knappe 14 Stunden über den Tag. Das ist ein Ergebnis mit dem man durchaus leben kann.
Vor diesem Test, so muss ich gestehen, hatte ich noch nie etwas von BluBoo gehört. Das Gerät ist ansich nicht schlecht, man darf für den Preis allerdings kein Highend-Smartphone erwarten. Lobenswert sind defintiv der Fingerabdrucksensor und das 10-Touchpanel. Was mich wirklich stört, sind die herausragende Kamera Linse und das es “nur ein HD-Display bei dieser Größe ist. Hier hätte man ruhig die paar Dollar mehr in ein FullHD Display investieren können. Wer ein Gerät als Einstieg in die “großen” Smartphones möchte, wer ein wenig zocken, Musik hören, Selfies machen und chatten will, ist mit dem Blueboo gut beraten. Enthusiasten und Hardcore-User hingegen würden es wohl nicht anrühren. Alles in allem – trotz der Kritikpunkte – ist es vor allem zu dem Preis ein ganz ansehnliches Gerät. Derzeit ist bei Gearbest auch ein Flashsale, wo das Smartphone statt 160 nur 126 Dollar Kostet. Mein Segen hat es.