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Askborg ChargeCube 20800 Test: Mini-Kraftwerk für die Jacke

Neben Pokémon GO oder Ingress kann man eine Powerbank auch hervorragend für andere Dinge gebrauchen. Ob die Askborg ChargeCube 20800 dafür geeignet ist und nicht nur durch eine preisliche Kampfansage überzeugt, haben wir für euch die letzten Wochen getestet.

Zunächst möchte ich mich bei Askborg für das Testexemplar bedanken. Erwerben kann man das Akkupack unter anderem im Amazon-Shop des Unternehmens.

Da es eine schier unendliche Menge an Akkupacks gibt, müssen neue Hersteller wie Askborg mit kleinen Besonderheiten auf sich aufmerksam machen. Eine Kapazität von 20.800 mAh lässt da bereits aufhorchen und ein edles Design im Aluminium-Gehäuse lässt auch auf einiges hoffen. Ein weiterer Punkt ist ein intelligenter USB-Anschluss, der nahezu alle gängigen Technologien zum schnelleren Aufladen von Akkus beherrscht. Auch wenn der Firmenname nordisch klingt, so hat das erst dieses Jahr gegründete Unternehmen seinen Sitz in Hongkong.

Doch kommen wir zunächst zu den nackten Eckdaten des Askborg ChargeCube 20800.

Technische Daten

  • Kapazität: 20.800 mAh
  • Anschlüsse: 1x USB 2.0, 1x USB 2.0 Speed-ID, 1x MicroUSB zum Aufladen des Akkupacks
  • Gewicht: 492 g
  • Ausmaße: 164,5 x 77 x 22 mm
  • Material: Aluminium

 

Verpackung und Lieferumfang

Eine erste Überraschung bekommt der Käufer des Askborg ChargeCube 20800 bereits bei der Lieferung zu Gesicht. Oder auch erst beim Auspacken: Während in manchen Branchen der Hang zu übergroßen Verpackungen nicht zu übersehen ist – Kosmetik *husthust* – liegt das Akkupack in einem erfreulich kleinen Pappkarton. Lediglich eine weiße Papphülle mit dem Logo und dem Modell ist über besagtem Karton drübergestülpt. Schlicht und kompakt, so muss es sein!

Dies setzt sich auch im Inneren fort, wo dem Askborg ChargeCube 20800 lediglich ein kurzes USB-Kabel und eine kurz gehaltene Anleitung mit Sicherheitshinweisen beiliegt. Umfangreiches Zubehör ist bei derartigen Produkten auch nicht vorgesehen.

Was mich jedoch nicht sehr erfreute ist das schwierige Unterfangen überhaupt erst einmal an den Inhalt zu kommen. Die Papphülle ohne Beschädigungen ab zu bekommen ist eine echte Geduldsprobe mit Fingerspitzengefühl.

 

Design und Verarbeitung

Was sich bei der Verpackung bereits andeutet, setzt Askborg mit dem eigentlichen Akkupack fort. Anstatt auf ein fancy Äußeres zu setzen (wie bei dem kleineren Modell mit 10.400 mAh Kapazität und Leder-Gehäuse) packt der Hersteller die einzelnen Akkuzellen in ein einfaches und zweckmäßiges Gehäuse. Die Längsseiten sind gleichmäßig rund, womit der ChargeCube angenehm in der Hand liegt, im Gegensatz zu kantigeren Modellen wie dieses von Aukey. Ein anderer Vertreter dieser Bauart kommt unter anderem von StilGut (zu unserem Test). Die mattierte Oberfläche tut ihr Übriges dazu. So wertig Aluminium auch sein mag, jetzt im Winter beziehungsweise wo es auf den Winter zugeht, zeigt sich der Nachteil von Metall: Das Akkupack ist einfach nur arschkalt wenn man es anfasst. Andererseits ist es dadurch auch sehr widerstandsfähig bei versehentlichen Stürzen in Richtung Boden. Lediglich die beiden Deckel auf Fuß- und Stirnseite sowie der Powerbutton sind aus Kunststoff gefertigt.

Mit 492 Gramm ist der Askborg ChargeCube 20800 alles andere als ein Fliegengewicht und tut höllisch weh, sollte er die Zehen erwischen beim Runterfallen – ich habe leidlich auch diesen Aspekt “ausprobiert”. In der Jackentasche wird das Akkupack auf lange Sicht spürbar schwer, sodass eine Aufbewahrung bei der Verwendung im Rucksack empfehlenswert ist. Vorausgesetzt das USB-Kabel für das Smartphone ist entsprechend lang.

Bei den Anschlüssen auf der Stirnseite des Akkupack handelt es sich um insgesamt drei USB-Buchsen, von denen zwei zum Aufladen von Smartphone, Bluetooth-Headset und Co. dienen können. Die linke Buchse liefert 2,1 Ampere, während die MicroUSB-Buchse zum Aufladen des Akkupacks selbst verwendet wird. Hier kann man jedes beliebige USB-Netzteil anschließen – auch das eventuell selbst 2,1 Ampere liefernde Netzteil des Smartphones.

Auf Spielereien wie eine LED-Taschenlampe verzichtet Askborg zu meiner Freude komplett.

 

Nutzung

Das Highlight ist jedoch die USB-Buchse direkt neben der Powertaste zum Einschalten, welche mit “Speed ID” beschriftet ist. Hierbei handelt es sich um eine Askborg-eigene Entwicklung die adaptiv den passenden Ladestrom (bis zu 3 Ampere sind möglich) liefert. Vom Prinzip her sollte man damit jegliche Schnelllade-Technologie abdecken können. Insgesamt stehen aber nicht mehr als 4,2 Ampere für zwei Geräte zur Verfügung, quasi eine Sicherheitsmaßnahme gegen eine Überhitzung aufgrund eines zu hohen Ladestroms.

Zumindest in der Theorie, denn im Zusammenspiel mit meinem Honor V8 hat der Speed ID Port leider nicht seine Wirkung entfalten können. Gefühlt ist der 3.500 mAh fassende Akku des Smartphones sehr gemächlich wieder gefüllt worden. Bei einem Samsung Galaxy Note 4 wiederum gab es keine Probleme mit dem schnelleren Aufladen.
Ob dies nur an einer mangelnden Abstimmung oder HUAWEIs proprietären Standard selbst liegt kann ich nicht sagen. Ich tippe eher auf das Chaos der verschiedenen Standards, die je nach Hersteller und vor allem auch Prozessor unterschiedlich ausfallen.

Nützlich wiederum ist das kleine, blau beleuchtete Display auf der Oberseite des Akkupacks. Mit einem längeren Druck auf den Powerbutton wird dieses eingeschaltet und die restliche Kapazität des Askborg ChargeCube 20800 in Prozent eingeblendet. Steckt ein aufzuladendes Gerät in einer der USB-Buchsen, wird zudem die aktuelle Ausgangsspannung mit eingeblendet. Sprich, ob die Buchse mit 2,1 Ampere genutzt wird oder der Speed ID Port.

Für ein komplettes Aufladen der 20.800 mAh muss man übrigens gute 12 Stunden mit einem 2 Ampere Netzteil einplanen. Im Sommer macht sich für diese Aufgabe ein Solar-Panel bezahlt. Oli hatte da mal eines von GoalZero im Test.

 

Alltag

Üblicherweise werden die verbauten Akkuzellen eines Akkupacks mit 3,7 Volt betrieben, sodass der Strom erst auf 5 Volt hochtransformiert werden muss. Und genau dieser Vorgang ist ohne Verlustleistung technisch einfach nicht machbar. Außerdem ist aus Sicherheitsgründen nicht die volle Leistung verfügbar, sodass reell etwa 20 bis 25 Prozent weniger zur Verfügung stehen, als auf dem Papier angegeben.

Zeiht man diese Rechnung heran, so besitzt der Askborg ChargeCube 20800 bei besagten 20 Prozent Abweichung knapp 16.640 mAh. Konservativer gesehen sind es eher 16.000 mAh. Meinen Erfahrungen der letzten Wochen nach kommt das auch in etwa hin, da sich mit dieser Kapazität der 3.500 mAh Akku des Honor V8 grob geschätzt 4-5 Mal aufladen lässt, bzw. die 3.220 mAh des Galaxy Note 4-Akkus gut 5 Mal.

Was im Fall des Honor V8 wie bereits angesprochen nicht wirklich klappte, ist mit dem Galaxy Note 4 hingegen tatsächlich zu erreichen. Knapp 4,5 Mal konnte ich Samsungs “letztes Phablet mit Stift in Deutschland”(TM) wieder komplett aufladen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass das Akkupack erst nach etlichen Ladezyklen mit vorheriger Entladung seine ganze Leistung entfalten konnte. Man muss wie bei nahezu allen Akku-betriebenen Geräten dem Akkupack somit Zeit geben, sich einzustellen.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Anzeige der verbleibenden Restenergie des Akkupacks nicht mit dem tatsächlichen Ladeverhalten übereinstimmt. Hängt man sein Smartphone an das Askborg ChargeCube 20800 an, sinkt die Kapazität deutlich schneller als erwartet, um dann bei den restlichen gut 25 Prozent gefühlt eine Ewigkeit festzuhängen. Bei der Software der Ladeelektronik sollte Askborg somit bei neueren Revisionen des Akkupacks noch etwas feilen.

Hinzu kommt, dass auf der Lithium-Ionen-Technologie basierende Akkus bei niedrigen Temperaturen schneller ihre Ladung verlieren, was bei Kälte speicherndem Aluminium zum Nachteil wird.

Witzige Geschichte am Rande: Mit dem Askborg ChargeCube 20800 lädt mein Samsung Galaxy TabPRO 8.4 mit installiertem CyanogenMod 14.1 problemlos auf, während bei dem Standard-Netzteil mit 2 Ampere gerne mal nur langsam aufgeladen wird. Die Speed ID Technologie bringt also sehr wohl etwas zu meiner Freude und macht dem Charging Daemon der Custom-ROM ordentlich Beine.

 

Mit 20.800 mAh gehört der Askborg ChargeCube 20800 zu den größeren Akkupacks auf dem Markt und ist dabei auch noch recht erschwinglich. Für 30 Euro ohne Versand wird es in diesem Größenbereich definitiv sehr übersichtlich.

So stehen unterm Strich eine breitgefächerte Unterstützung diverser Schnelllade-Technologien sowie ein hochwertiges Gehäuse. Leider wird der tolle Eindruck durch die nicht korrekt arbeitende Prozentanzeige getrübt.

Wer damit leben kann bekommt ein sehr solides Akkupack, das sich tatsächlich auf das konzentriert, wozu es gedacht ist: Das schnelle Aufladen von bis zu zwei mobilen Geräten gleichzeitig.

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