Das Xiaomi Mi Band 1 ist einer der besten und günstigsten Fitnesstracker mit der längsten Akkulaufzeit überhaupt auf dem Markt. In unserem Testbericht und Anleitung erfährst Du alles darüber.
Mittlerweile ist der Nachfolger Mi Band 2 mit eigenen Display erschienen. Unseren ausführlichen Testbericht und Anleitung dazu findet Ihr jetzt auch hier:
Xiaomi Mi Band 2 Test: Der meist verkaufte Fitnesstracker weltweit
Das Mi Band ist ein Fitnesstracker Armband wie es ja so einige auf dem Markt gibt. Wie aber bei Xiaomi üblich ist das Mi Band um einiges günstiger wie die Konkurrenz. Das Band gibt es in diversen Import-Shops meistens so zwischen 15-20 Euro 10 Euro zu kaufen. Vergleichbare Fitnesstracker kosten mindestens doppelt so viel. Leider gibt es das Mi Band oft nicht direkt in Deutschland ab Lager zu kaufen bzw. wird dann aus dem Ausland verschickt. Das dauert dann leider manchmal zwischen 7 und 14 Tage. Meine Lieferzeit war ca. 10 Tage. Falls gewünscht gibt es außerdem noch Armbänder in anderen Farben, die man gesondert käuflich erwerben kann.
Mittlerweile hat Xiaomi den Nachfolger das Mi Band 1s offiziell vorgestellt. Dieser hat im Unterschied zum Vorgänger nur zusätzlich einen Herzfrequenzsensor, der aber aktuell nicht permanent aktiv ist, sondern nur über die App gesondert angesteuert werden muss. Ob sich das noch ändern wird ist noch nicht bekannt. Wir werden das Mi Band 1s ebenfalls testen sobald es bei uns eingetroffen ist.
Im Lieferumfang enthalten ist ein Armband, der Tracker selbst (herausnehmbar) und ein USB-Kabel. Um das Mi Band aufzuladen wird der Tracker einfach mit der Seite der zwei Kontakte in die Halterung gesteckt und per einer USB-Quelle, wie z.B. ein PC oder Laptop aufgeladen.
Das Mi Band ist außerdem nach IP67 zertifiziert und wasserabweisend. Duschen und Händewaschen sollte kein Problem sein aber man sollte nicht damit schwimmen oder baden gehen. Das Band bietet eine Akkulaufzeit von bis zu 30 Tagen, hält Hitze bis zu 70 Grad / Kälte bis -20 Grad aus und ist gegen Korrosion geschützt.
Zusätzlich gibt es in dem kleinen Päckchen eine Kurzanleitung in chinesischer Sprache. Eine deutsche Anleitung ist aber nicht zwingend erforderlich, da man den aufgedruckten QR-Code einfach abscannen kann. Dann wird man direkt zu der passenden App für das entsprechende Betriebssystem Android oder iOS weitergeleitet. Ohne die App ist das Band auch gar nicht registrier- und nutzbar. Die offizielle App ist aber leider nur in englisch verfügbar. Aber auf meiner Partnerseite decuro.de oder miui-germany.de gibt es auch eine übersetzte App.
Nach Installation der App muss man zuerst einmal die Nutzungsbestimmungen akzeptieren und danach geht es schon mit der Anmeldung weiter. Um die Mi Fit App nutzen zu können wird zwingend ein Mi Account benötigt. Leider sind die Schriftzüge nur auf chinesisch aber es sollte auch so klar sein wo man was eintragen muss.
Am einfachsten ist es sich per Webbrowser über Mi Account Registrierung einen Account anzulegen. Das geht zwar auch über die App aber die SMS-Code Bestätigung funktioniert aus China sehr unzuverlässig. Auf der Mi Accountseite sollte man die Registrierung per Email unten über die Schaltfläche Register with an email auswählen. Danach einfach den Anweisungen folgen.
Zum Schluss bekommt man noch eine Aktivierungs-Email an die angegeben Adresse, die meisten eine Zeit lang auf sich warten lässt.
Hat man dann endlich seinen Mi Account kann es endlich mit dem einloggen in der Mi Fit App weitergehen. Nach dem Einloggen sucht man erstmal das gewünschte Gerät aus. In der aktuellen Version taucht jetzt auch schon die neue Mi Smart Scale Waage auf, die man verbinden könnte. Wir wählen hier das Mi Band aus. Danach wird das Mi Band über das aktivierte Bluetooth gesucht. Nachdem es gefunden und verbunden wurde, wird erstmal ein automatisches Firmware-Update durchgeführt.
Nach dem ersten Verbinden der App beginnt die automatisch die Synchronisation der Daten. Sollte die App beim nächsten Start nicht per Bluetooth verbunden sein wird man gefragt ob man es aktivieren möchte.
Nach der Synchronisation landet man immer auf dem ersten Screen den Schrittzähler. Bei erster Nutzung des Mi Bandes ist das natürlich bei euch Null. Da ich das Band schon länger im Test habe wird dort natürlich schon was angezeigt. Im unteren Teil sieht man die letzten Aktivitäten. Tippt man auf die Schritte oder unten auf die Aktivität bekannt man genauere Infos dazu, wie Tagesdistanz, Schritte, Verbrennung etc. In der Historie oder durch swipen kann man sich auch noch die Details von den anderen Tage anzeigen lassen. Über das Statistik-Icon oben links kann man sich die Daten in der Vergangenheit wieder anzeigen lassen.
Swiped man dann vom Schrittzähler nach rechts so landet man in der Schlafphasenaufzeichnung. Hier kann man dann sehen, wie lange man insgesamt geschlafen und die Tiefschlafphase war. Bei mir letzte Nacht war das nicht solange, da ich noch eine Feier zu Hause hatte. ;) Ebenfalls per antippen auf die Zeit, kann man sich genauere Infos bzw. Details anschauen. Über die Historie bzw. durchs swipen kann man sich auch die anderen Tage anzeigen lassen. Über das Statistik-Icon oben links kann man sich die Daten in der Vergangenheit wieder anzeigen lassen.
Der Herzfrequenzmesser ist aber nicht permament akiv sondern kann nur gesondert gemessen werden. Später ist es dann für die Schlafaufzeichnung noch möglich eine Messung in gewissen Intervallen vornehmen zu lassen. Des weiteren kann man während des “Laufens” auch in gewissen Intervallen die Herzfrequenz aufzeichnen lassen und sich später in der App anzeigen lassen. Das war es dann aber auch erstmal mit dem Feature. Vielleicht kommen später weitere Sachen dazu!?
Die App ist die sogenannte Zentrale für den Tracker. Hiermit lassen sich nicht nur die Daten aufzeichnen sondern auch diverse Einstellungen vornehmen wie Wecker einstellen, Tagesziele festlegen, Anruf-Benachrichtigung, Vibrations-Dauer und LED-Farbe konfigurieren. Für die Anruf- und App-Benachrichtigung muss eine permanente Bluetooth-Verbindung zwischen dem Mi Band und Smartphone bestehen. Möchte man nur Daten aufzeichnen (tracken) funktioniert das natürlich auch ohne permanente Verbindung. Lediglich zum synchronisieren der Daten muss es wieder per Bluetooth verbunden werden.
In den Grundeinstellungen kann man einmal das Mi Band in der Bluetooth Reichweite suchen lassen, die generelle LED-Farbe definieren, ob ihr Rechts- oder Linkshänder seit (wichtig fürs tracken), Bildschirmentsperrung (Smart Lock), ab wie viel Sekunden die Vibration bei einem Anruf beginnen soll, Benachrichtigung pro App definieren, generelle Benachrichtigungsvibration, tägliche Aktivitätsbenachrichtigung, Trennen des Bandes und die aktuelle Firmware-Version.
Mit aktivierten Smart Lock kann man dann den Lockscreen ohne Pin-Code oder Muster etc. entsperren lassen, wenn das Band in Reichweite über Bluetooth mit dem Smartphone verbunden ist. Dazu muss man das Band auf seinem Smartphone in den Sicherheitseinstellungen auch zulassen. Das Smart Lock Feature funktioniert leider mit meinem LG G3 nicht. Offiziell soll es eigentlich nur mit den Mi Phones funktionieren aber mir wurde schon mitgeteilt, dass es auch mit anderen Geräten gehen soll, die mindestens Android Lollipop drauf haben. Allerdings verbraucht das Feature sehr viel Akku.
Liste der funktionierenden Smartphones (falls Ihr noch mehr Geräte kennt, schreibt mir doch kurz):
Smartphones, die nicht funktionieren:
Die Benachrichtigungen pro App sind nur in der getweakten Version von decuro.de bis zur App-Version 1.4.113 möglich. Und schon alleine deswegen sollte man diese Version nutzen. Denn nur mit der kann ich genau definieren von welchen Apps ich überhaupt eine Benachrichtigung in Form von Blinken und ggf. Vibration erhalten möchte. Das Schöne ist hier, dass ich sogar die Intensivität + Dauer der Vibration und die Farbe der LED, Häufigkeit des Blinkens + Leuchtdauer festlegen kann.
Wer die Benachrichtigungen trotzdem haben möchte, muss sich dann eine Drittanbieter-App installieren.
Der Wecker ist ebenfalls einer der praktischen Funktionen. In den Weckereinstellungen können mehrer Uhrzeiten mit Wiederholungen definiert werden.
Tippt man auf die Uhrzeit kommt man in die erweiterten Einstellungen des Weckers. Hier lässt sich dann auch der sogenannte Intelligente Wecker einstellen, d.h. man kann sich an Hand der Schlafphase wecken lassen. Das Band versucht dann in einem Zeitrahmen von 30 Minuten vor der eigentlichen Weckzeit je nach Schlafphase zu wecken, also im günstigsten Fall im leichten Schlaf oder Wachphase.
Unter Wiederholen können die gewünschten Intervalle eingestellt werden. Es gibt eine Auswahl zwischen Einmalig, Täglich, Werktags und Benutzerdefiniert (jeder Tag lässt sich einzeln einstellen!).
Über die Funktion Laufen kann man eine Aufzeichnung seiner Laufaktivitäten starten bzw. aufzeichnen lassen. Als Einstellung gibt es hier die automatische Pausenerkennung und Tempo einstellen. Die Pausenerkennung stoppt dann die Aufzeichnung bis man weiter läuft. Beim Tempo kann man das Band vibrieren lassen, sobald man langsamer als das eingegebene Tempo ist. Im Register Laufen kann unten per Start-Knopf die Aufzeichnung gestartet werden. ich weiß nicht welche Anbieter die Daten für die Karte anzeigt aber bei mir wurde dort generell nichts dargestellt? Für die Übersicht bzw. Historie seiner Läufe gibt es rechts noch einen Verlauf.
Unter Dienste gibt es noch die Möglichkeit seine Daten über den HealthLink an den Gesundheitsdienst in China zu senden. Diese Funktion gibt es nur in China und ist in meinem Test unerheblich.
Über das Profil gibt es noch ein paar Sonderfunktionen, wie weitere Funktionen, Ziele setzen, Einheitensystem und Info über die App, wo man auch Updates suchen lassen kann etc.
Unter Weitere Funktionen ist es noch zusätzlich möglich Seilspringen und Sit-Ups zu tracken.
Über Ziel setzen und Gewichtsziel, kann man einmal die täglichen Schrittzahlen definieren und für die Mi Smart Scale Waage ein Gewichtsziel.
Das Einheitensystem dient dann zur Festlegung der Längen- und Gewichtseinheit.
Besonders wichtig ist mir die Akkulaufzeit und da glänzt das Mi Band auf ganzer Linie. Ich habe das Band nach meinem Erhalt seit 64 Tagen bis jetzt noch nie aufladen müssen. Ich muss aber dazu sagen, dass ich das Band auch nicht permanent per Bluetooth verbunden habe, sondern nur gelegentlich. Das Tracking der Schritte ist manchmal etwas ungenau. Macht man mal komische Bewegungen mit dem Arm, wo man sich eigentlich gar nicht bewegt, kann es trotzdem sein, dass das Mi Band ein paar Schritte zählt. Ich kann hier leider auch keine Vergleiche zwischen anderen Fitnesstrackern ziehen. Primär nutze ich das Mi Band auch nicht um damit Schritte zu zählen oder einen Marathon zu laufen. Ich verwende es überwiegend als Wecker und gelegentlich für Benachrichtigen und das funktioniert einwandfrei und sehr zuverlässig. Den Schlafphasenwecker habe ich nur ein paar ausprobiert, weil meine Frau meistens vor mir aufsteht und ich dabei mit wach werde. Aber soweit ich das ab und zu ausprobieren konnte funktioniert das ebenfalls gut.
Der Tragekomfort des Mi Bands ist sehr angenehm und ich habe das außer unter der Dusche die ganze Zeit am Arm. Trotz des starren Silikonarmbandes ist es mir nicht störend aufgefallen bis jetzt aber das muss jeder für sich selbst ausprobieren. Hat man etwas dickere Arme, könnte es mit dem Armband doch schnell zu eng werden. Da sollte man sich vor dem Kauf vielleicht nochmal genau informieren.
Ergänzung vom 25.04.2015
So heute war es dann soweit. Nach sagenhaften 86 Tagen musst mein Mi Band das erste mal aufgeladen werden.
Ab der neuesten Version 1.4.923 oder neuer der kann die Mi Fit App auch die Daten des Mi Bands mit Google Fit synchronisieren. Die Synchronisation mit Google Fit erfolgt über die Einstellungen (Menü oben rechts) und unter Dienste -> Sync with Google Fit eingerichtet werden. Nachdem Ihr dann die Verbindung zu eurem Google Konto zugelassen habt, werden in Zukunft die Daten von Mi Fit mit Google Fit synchronisiert.
Download Mi Fit App von MIUI-Germany.de
Download alte Mi Fit App 1.4.13