Mit dem Xiaomi Mi5x ist die Mi-Serie nun beim zwöften Modell angekommen – die Mi Note und Mi Max- Modelle nicht einmal mit eingerechnet. Aber da das Mi5x eines der günstigsten Modelle in der Serie ist, haben wir es uns einmal genau angesehen und sind sehr angetan.
Das Mi5X wurde uns vom CECT-Shop zur Verfügung gestellt, ein Dankeschön dafür.
Display | 5.5 Zoll LTPS FHD Display 1920×1080 (450 nit) |
CPU | Qualcomm MSM8953 Snapdragon 625 Octa-core (8×2 GHz Cortex A53) |
GPU | Adreno 506 |
Speicher | 64/128 GB ROM |
RAM | 4GB LPDDR3 |
Hauptkamera | 12 Megapixel Dual-Kamera (OmniVision OV12A10 mit f/2.2-Blende und OmniVision OV13880 mit f/2.6-Blende) |
Frontkamera | 5 MP, f/2.0, Autofokus |
Betriebssystem | Android 7.1.2 Miui 9 |
SIM-Karte | 2x Nano-SIM (oder 1 Nano-Sim + 1 MicroSD bis 256GB) |
NFC-Chip | nicht vorhanden |
Konnektivität | 802.11 a/b/g/n/ac 2.4/5GHZ dual – band, Bluetooth 4.2, A-GPS, GLONASS, BDS, WiFi Direct |
Netze | GSM 850/900/1800/1900 Mhz WCDMA 850/900/1900/2100MHz LTE FDD 850/900/1800/2100/2600 MHz LTE TDD 1900/2300/2500/2600 MHz |
Features | Fingerabdrucksensor, Kopfhörer Anschluss (3.5mm), USB Slot (USB Type-C), Infrarot, QC 3.0 |
Anschluss | USB Typ-C 2.0 |
Akku | 3.080 mAh |
Abmessungen | 155.4 x 75.8 x 7.3 mm |
Gewicht | 165 Gramm |
Farbe | Gold, Schwarz, rose-gold |
Preis | ca. 250 Euro |
Wie gewohnt, haben wir eine weiße Kartonage, mit dem Mi Logo, auf der Seite steht der Schriftzug des Geräts und auf der Rückseite haben wir die technischen Details.
Auch beim Inhalt setzt sich der übliche Minimalismus von Xiaomi fort: Es gibt eine Anleitung, ein Tool für den SIM-Kartenslot und ein USB Typ C-Ladekabel, sowie einen chinesischen Ladestecker mit QuickCharge 3.0-Unterstützung.
Rein äußerlich ist das Xiaomi Mi5X dem Mi Max 2 sehr ähnlich und wirkt mit seinem 5.5 Zoll Display wie dessen kleiner Bruder. Damit finden sich auch hier wieder nicht wenige Parallelen zu dem Design der 2016-er Smartphones aus Cupertino, das ist aber ja nicht verkehrt, sondern wirkt ganz im Gegenteil sehr ansprechend. Die Verarbeitung ist wie von Xiaomi nicht anders gewohnt wirklich erstklassig und hinterlässt auch haptisch einen guten Eindruck. Auf die Stereo-Speaker des Max 2 müssen wir aber leider verzichten.
Auf der Unterseite befinden sich der USB-Anschluss und die Lautsprecher-Öffnung, oben haben wir den 3.5mm-Klinkenanschluss und einen Infrarotsender. Rechts sind Power- und Lautstärketasten positioniert, welche allesamt sehr gut verarbeitet sind und wie gehabt einen angenehmen Druckpunkt aufweisen. Der Simkartenslot bietet ebenfalls wie immer Platz für gleich zwei Simkarten (oder alternativ eine SIM- und eine MicroSD Karte mit einer Kapazität von bis zu 256GB) und der Fingerabdrucksensor findet sich wieder auf der Rückseite.
Das Display ist ein 5.5 Zoll IPS FHD-Display, welches mit einer Auflösung von max. 1920×1080 Pixeln (401 PPI) läuft. Das Display stellt alle Icons sehr klar da, es gibt keinerlei Probleme mit sichtbaren Pixeln und Pixelfehler sind ebenfalls keine vorhanden.
Der Digitizer beherrscht auch wie gewohnt 10 Touchpunkte und die Reaktionszeit ist erwartungsgemäß hervorragend.
Zu Beginn hatte das Mi5X noch MiUI 8.5 installiert, ich habe dann aber wie gewohnt den Bootloader entsperrt und TWRP installiert, und dann wurde die MiUI 9er Version aufgespielt. Kurz am Rande erwähnt sei, dass nun mit MiUI 9 auch OTA Updates mit den Xiaomi.EU-Roms funktionieren.
Standardmäßig war auf dem Xiaomi Mi5X Android 7.1.0 mit MiUI 8.5 installiert (Patchlevel Juni 2017), nach dem Update auf MiUI 9 mit Patchlevel August installiert. Die Bedienung von MiUI 9 unterscheidet sich nicht wirklich zu MiUI 8, es wurden aber viele kleinere Optimierungen vorgenommen, Themes und Icons optisch überarbeitet, sowie einige Menüs umgebaut oder ergänzt.
Zu den Neuerungen zählt auch ein Smart Assistant, der beispielsweise Verkehrsmeldungen oder Informationen zum aktuallen Status von verschickten oder erwarteten Paketen durchgeben kann. In Deutschland funktioniert das, wie nicht anders zu erwarten war, leider noch nicht so richtig, aber das ist vielleicht nur eine Frage der Zeit und ansonsten auch nicht weiter tragisch.
Die Quicksettings sind wie immer gut sortiert, manuell anpassbar und funktional.
Die Einstellungen auf dem Mi5X sind wie immer Xiaomi-Standard, einige Neuerungen gab es durch MiUI 9 aber zu sehen, wie z.B. die Symbole die nun direkt nach dem Öffnen der Einstellungen die Specs des Geräts verraten. Möchte man Patchlevel etc. angezeigt bekommen, muss man dementsprechend in ein Untermenü klicken. Der Splitscreen ist natürlich ebenfalls ein Highlight, bei dem man 2 Fenster zeitgleich untereinander oder im Landscape Modus nebeneinander anzeigen kann, allerdings meiner Meinung nach unnütz bei einer Größe von 5.5″.
Der Fingerabdrucksensor des Mi5X ist wie bei den meisten Geräten von Xiaomi (abgesehen von den High-End Geräten) auf der Rückseite zu finden, da vorne nach wie vor die drei kapazitiven Tasten existent sind. Und dort ist er meiner Meinung nach auch sehr gut aufgehoben, denn man kommt mit dem Zeigefinger wunderbar an den Sensor. Die Einrichtung ist natürlich kinderleicht und bei 10 von 10 Versuchen war das Gerät erfolgreich binnen 0.3 Sekunden entsperrt.
Da beide den selben SoC verwenden ist die Performance des Mi5X nahezu identisch mit dem Mi Max 2 und damit ebenfalls in der Mid-Range Klasse anzusiedeln.
Der Antutu-Benchmark zum Mi5X hat im Test mit so ziemlich exakt denselben Werten wie beim Max 2 abgeschnitten. Mit 63000 Punkten ein ganz klares Ergebnis.
Der Geekbench Test vom Xiaomi Mi 5X fiel hier auch wieder ähnlich dem Max 2 aus. Das Gerät befindet sich leistungstechnisch zwischen einem S7 Edge und einem Oneplus 3 im Multicore Test, im Single-Core Test lag es in etwa gleichauf mit einem Nexus 5.
Diese beiden Tests dienen zur Auswertung des Smartphones auf dessen Eigenschaften bei Bild- und Videobearbeitung, sowie täglichen Tasks. Der Storagetest testet die Lese- und Schreibgeschwindigkeit des internen Speichers sowie des Arbeitsspeichers. Hier wurden gute Ergebnisse erzielt.
Da die Hardware im Mi5X exakt die gleiche ist wie im Max 2 habe ich hier ähnliche Spiele getestet. Alle liefen ohne Probleme und ruckelfrei.
Entgegen den Aussagen einiger Kollegen ist die Sprachqualität wirklich hervorragend. Wir haben intern mehrere Stunden telefoniert und alles lief einwandfrei. Was wie immer negativ zu bewerten ist, ist natürlich das fehlende Band 20 – ob einen das betrifft, hängt sehr vom Anbieter und der Netzabdeckung in der eigenen Region ab. Es sei hier aber noch einmal darauf hingewiesen, dass das Xiaomi Mi A1 nicht nur Stock Android, sondern auch LTE Band 20 bieten wird und hardware-technisch identisch mit dem Xiaomi Mi5x sein wird. In diesem Punkt, kann sich das Warten also lohnen.
Der erste GPS-Fix dauerte ganze 16 Sekunden, im zweiten Anlauf war der Fix aber schon nach 3 Sekunden da. Auch anschließend ist der GPS-Fix, dank GLONASS + a-GPS angenehm schnell, nur bei besagtem ersten Test waren nur 7 Satelliten direkt greifbar. Standortfunktion und Routenplaner funktionierten ebenfalls einwandfrei.
Die Geschwindigkeit über WLAN birgt ebenfalls keinen Grund zur Kritik und brachte mir dank Dualband mit 2,4/5 Ghz die volle Leistung von 120MB.
Anders als in der ursprünglichen Version dieses Artikels verlautet, setzt das Xiaomi Mi5x nicht auf den Sony IMX386, was auch erklärt, warum die Bildqualität der Dual-Cam leicht über dem großen Bruder liegt.
Stattdessen vertraut Xiaomi hier auf zwei 12 Megapixel OmniVision-Sensoren: Den OV12A10 mit einer Blende von f/2.2 und den schwächeren OV13880 mit einer f/2.6-Blende. Auf der Front kommt ein 5 Megapixel-Sensor zum Einsatz. Zusammen mit der mit MIUI 9 sicher abermals optimierten Software, liegt die Bildqualität damit deutlich über dem Mi Max 2, auch wenn LowLight-Aufnahmen nach wie vor schon ziemlich verrauscht erscheinen. Insgesamt kann sich die Bildqualität für die 200 Euro-Klasse aber durchaus sehen lassen.
Die Bilder werden beim hochladen von uns komprimiert.
Die Akkulaufzeit ist, ist für einen 3.080mAh großen Akku wirklich gut. PCMark stürzte mir leider immer ab, deshalb gibt es hier diesmal einen Benchmark von Geekbench 3, sowie direkt nach dem Entladen von 80 auf 20% im PCMark Test die Laufzeit des Geräts. Von 90 auf 20% im Geekbench kam das Gerät auf ca. 7.75 Stunden Laufzeit, von 80 auf 20% mit dem PCMark Test auf ca. 6.75 Stunden. Bringt in Summe so ca. 9-10 Stunden Usability im simulierten Test. Im Nutzungstest kam ich 1.5 Tage gut klar, und dann waren wir so bei acht Prozent am späten Nachmittag des zweiten Tages. Aber solch eine Akkuleistung ist für Xiaomi typisch.
Nach nun 2 Wochen im Test, muss ich sagen, dass das Xiaomi Mi5X ein wirklich schönes Gerät ist. Einmal natürlich optisch, auch wenn es sehr an das iPhone 7 erinnert (das wiederum das Meizu Pro 6 kopierte blah…sollte sich niemand dran stören.) Haptisch macht es aber auch einen guten Eindruck, ist einwandfrei verarbeitet und mit seinem ordentlichen 5.5 Zoll wesentlich massenkompatibler als der große Bruder.
Auch die Akkuleistung ist sehr erfreulich, bedenkt man das wir hier auch nur einen 3080mAh großen Akku haben, und die Dual-Kamera erzielt für diese Preisklasse ordentliche, wenn auch nicht überragende Ergebnisse. An dem fehlenden LTE Band 20 dürften sich viele stören, weshalb das Android One-Smartphones Mi A1 sicher der bedeutendste Konkurrent für das Xiaomi Mi5x sein wird (und bestimmt auch preislich leicht darüber liegen dürfte). Das Mi5x gibt hier aber schonmal einen Ausblick, was uns mit dem ersten Stock Android-Smartphone von Xiaomi in puncto Hardware erwarten dürfte.
MiUI 9 ist klasse und meiner Meinung nach auch abermals schneller als die Vorgänger-Version, Stock Android-Fans sollten aber auch die Möglichkeit haben, die ROM des besagten Mi A1 auf das Mi5X zu spielen, da ja beide wohl identisch sind. Das, was man besser machen kann, sind oft Xiaomi-typische, modellübergreifende Probleme, die mit der permanenten Erweiterung des Portfolios sicher nicht abnehmen werden. Aber für seine Preisklasse ist es insgesamt dann doch ein hervorragendes Smartphone.