Die chinesische Firma THL gibt es eigentlich schon ziemlich lange, aber ist den meisten wohl eher kein Begriff und bringen auch nicht sehr viele Geräte auf den Markt.
Das THL T7 wurde uns von Gearbest zur Verfügung gestellt, vielen Dank.
Das THL T7 zählt eher zu den Low-Budget (günstigen) Smartphone aber kommt trotzdem mit recht ordentlicher Verarbeitung und technische Daten daher. Liest man sich die Specs durch fällt besonders das hohe Gewicht auf. Das kommt nicht von ungefähr, denn das Gerät hat einen dicken 4.800mAh Akku und Vollmetallgehäuse. Erfreulicherweise unterstützt das T7 auch alle verfügbaren LTE Netze inkl. dem Band 20 mit 800mHz und das zu einem Preis von ca. 135€.
Verpackung ist einem schlichten weißen Karton gehalten mit silbernen THL Schriftzug und auf der Rückseite die technische Daten.
Das Zubehör fällt diesmal mal wieder recht üppig aus mit einem microUSB-Kabel, Netzteil (EU), Kurzanleitung, Simkartenöffner und Displayschutzglas. Oben drauf legt man bei THL direkt noch einen transparenten Gel-Bumper. Somit bekommt man mit dem T7 alles was man so an Zubehör benötigt. Das ist in dem Umfang bei einem Low-Budget Gerät sonst mit Sicherheit nicht üblich.
THL T7 mit Bumper-Gel-Hülle.
Nach dem Auspacken war ich schon ein wenig überrascht, ob ich hier wirklich ein 135 Euro Gerät in der Hand halte. Es fällt einem gleich das extreme Gewicht von 203 Gramm auf. Die Verarbeitung ist in Ordnung aber nicht perfekt. An der Oberseite schließt das Displayglas nicht ganz sauber mit dem Rand ab. Schaut man bei dem Übergang zum Rand mal ganz genau hin, sieht man das ein wenig. Aber insgesamt für mich nicht dramatisch schlecht, sondern geht bei dem Preis in Ordnung. Die weiße Front setzt sich an der Seite mit einem Metall-Chromrand ab, der wirklich sehr massiv ist. Das Design erinnert ein wenig an die ersten Sony Geräte.
Insgesamt ist das T7 aber schon ein ganz schöner Klopper in der Hand. Ich nenne Ihn auch liebevoll “Ziegelstein“. :D
Die Rückseite ist auch in silber-grau gehalten und direkt unter dem Fingerabdrucksensor ziert ein silber leuchtendes THL Logo die Rückseite. Wirkt ebenfalls sehr edel. Durch das Gewicht erhält man eine gute Haptik aber mir persönlich doch ein wenig zu schwer. Aber das sicherlich Geschmackssache. Auf der Unterseite dann das Meschgitter, wo hinter sich ein Mono-Lautsprecher befindet.
Der Fingerabdrucksensor ist relativ weit oben angebracht und könnte für Leute mit kleinen Händen schwierig zu erreichen sein. Auch bei diese Smartphone haben wir wieder einen leichten Kamerabuckel. Unter der 13MP Kamera dann noch der LED-Blitz.
Seltsamerweise sind die Power- und die Lautstärke-Tasten auf der linken Seite angebracht, was ich als Rechtshänder völlig deplatziert finde. Für die Linkshänder unter euch aber vielleicht durchaus interessant. Ich komme damit leider nicht klar. Die Tasten sind sauber im Gehäuse eingearbeitet, haben einen guten Druckpunkt und wackeln nicht.
Auf der rechten Seite befinden sich der Dual-Simkartenschacht, der alternativ mit zwei micro-Simkarten (Dual-Standby) oder eine micro-Simkarte + microSD Karte betrieben werden kann.
Auf der Unterseite befindet sich der microUSB Anschluss und links das kleine Loch für das Mikrofon.
Oben dann noch der 3,5 mm Kopfhörer Klinkenanschluss.
Oben links auf der Vorderseite befindet sich dann noch eine Benachrichtigungs-LED.
Das Display ist ein LCD IPS HD Display mit einer Auflösung von 1280×720 Pixeln. Klar irgendwo muss bei dem Preis auch mal gespart werden aber bei einem 5,5 Zöller ist mir die Auflösung doch ein bisschen zu wenig. Beim genauen hinschauen fallen die 720p dann doch ein wenig auf. Die Symbole sind dann nicht gestochen scharf aber auch das geht für mich in Ordnung. Dafür hat das Display einen guten Kontrast und Helligkeit. Es gibt keine kapazitativen Tasten, sondern nur On-Screen. Über die Einstellungen -> Display -> MiraVision-Funktion von MediaTek kann man durch aktivieren des dynamischen Kontrastes noch etwas rausholen. Im eingeschalteten Zustand fällt dann aber doch der recht große Displayrand an den Seiten und vor allem unten auf. Geht eine Menge Platz für nichts verloren. Die Grafik bei Games ist dann aber bei der Größe von 5,5 Zoll mit 720p schon etwas pixelig.
Pixelfehler oder sonstige Mängel konnte ich am Display nicht erkennen und der Blickwinkel ist ebenfalls in Ordnung.
Beim Touchscreen-Digitizer wurde etwas gespart, denn hier erreicht es nur 5 Touchpunkte. Besonders bei Games, wie z.B. Subway Surfers oder Temple Run 2, wo eine hohe Reaktionszeit der Toucheingabe erforderlich ist merkt man schon die fehlende Genauigkeit.
Betrieben wird das T7 mit Android 5.1 Lollipop und hat im Prinzip eine Stock-Android-Lollipop Oberfläche. Das System läuft völlig stabil und ohne merkliche Ruckler. OTA-Updates können über die Einstellungen geladen werden, so fern THL welche zur Verfügung stellt. Wie häufig bei den Chinaphones gibt es nach dem ersten Start keinen richtigen Einrichtungsassistenten. Man landet nach dem Hochfahren direkt auf dem Homescreen.
Dann will ich nochmal besonders hervorheben, dass auf dem THL T7 nicht eine einzige Bloatware-App installiert ist. Das grenzt ja heutzutage schon fast an ein Wunder!
Der Launcher ist sehr stark an Android-Stock angelehnt, lediglich die Icons bzw. Symbole sind ersetzt worden. Der Launcher besitzt ebenfalls einen App-Drawer alle Google Apps inkl. dem Play Store sind standardmäßig vorinstalliert. Der Launcher selbst läuft absolut flüssig und ohne Verzögerungen.
Die letzte App-Funktion (Recent Apps) und Benachrichtigungsleiste sind ebenfalls wie bei Stock Android Lollipop.
Die Einstellungsmöglichkeiten sind Android Lollipop Standard, lediglich für die Kontrast- und Farbeinstellungen gibt es ein eigenes Menü.
Der Fingerabdruck wird in den Einstellungen vorgenommen und die Hinterlegung funktionierte auf Anhieb direkt beim ersten Versuch. Der Sensor erkennt den Finger jedes mal sauber aber reagiert allerdings etwas zäh bis zum Entsperren. Insgesamt dauert das Entsperren ca. 1 Sekunde bis zur Ansicht des Launchers. Das ist um einiges länger wie z.B. beim Huawei Mate S.
Das THL T7 schafft mit dem MT6735 von MediaTek 36.300 Punkte bei AnTuTu. Ist nicht bahnbrechend aber reicht für die gängigsten Anwendungen und einem kleinen Spielchen zwischendurch aus. Da der SoC nur ein 720p Display befeuern muss kommt das der allgemeinen Performance des Gerätes zu Gute. Im Geekbench erreicht es 623 Single-Core und 2880 Multi-Core Punkte. Das ist beim Multi-Core dann doch gar nicht mal so schlecht. Aber man darf hier in der Preisklasse auch keine Perfomance-Bombe erwarten.
Auch die 3GB RAM unterstützen die Leistung und ermöglichen einigermaßen zügiges Multi-Tasking, wie z.B. das Wechseln zwischen den Apps über die Letzen Apps (Recent Apps).
Games wie Subway Surfers oder Asphalt 8 laufen absolut flüssig und ohne Ruckler. Bei anspruchsvollen Spielen, wie z.B. Hearthstone und Modern Combat 5 geht dem SoC dann aber doch ein wenig die Puste aus und vor allem der ungenaue Touchscreen dazu trübt das Spielerlebnis ein wenig. Geht aber insgesamt in Ordnung für ein Low-Budget Gerät.
Die Sprachqualität ist wirklich sehr gut und meine Gesprächspartner konnte mich stets gut verstehen. Hier ist kein Knistern oder Rauschen zu hören. Das gilt auch für beispielsweise Sprachnachrichten via WhatsApp. Bei der Sprachqualität konnte es mich überzeugen.
4G LTE unterstützt das Gerät erfreulicherweise mit „allen“ Bändern und ein klarer Pluspunkt gegenüber anderen Chinaphones.
Der GPS-Fix dank GLONASS + a-GPS war nach 0,8 Sekunden erledigt. Die Anzahl an verbundenen Satelliten ist sehr gut und die Standortfunktion, sowie Routenplaner funktionierten dabei einwandfrei.
Bei der Konnektivität im WLAN-Test mit 5GHz schwächelt das T7 etwas und schaffte nur eine max. Übertragungsrate von ca. 45Mbps von 100Mbps. Die Reichweite im 5GHz und 2,4Ghz Netz ist gut.
Die Sound- bzw. Audioqualität des T7 ist auch nur mittelmäßig. Der Soundchip schafft es irgendwie nicht die Musik ausgeglichen und dynamisch rüberzubringen. Die Lautstärke lässt sich nur bedingt aufdrehen und selbst auf höchster Einstellung doch zeimlich Leise bzw. Mau.
Hinter dem Gitter auf der Rückseite befindet sich noch der Mono-Lautsprecher, aber auch der Klang des Lautsprechers ist nicht der Rede wert. Absolut kein Bass zu hören und klingt alles in allem sehr blechern.
Die Kamera des THL T7 ist für einen 135€ Shooter ganz Okay aber mehr auch nicht. Die Frontkamera löst mit 13MP (f/2.2) und die Frontkamera mit 8MP auf. Insgesamt tendiert die Hauptcam aber dann doch schnell zum rauschen, vor allem wenn die Lichtverhätlnisse wie heute bei mir nicht so gut sind.
Die Bilder werden beim hochladen von uns komprimiert.
Die Panaroma-Funktion hat sehr gut geklappt allerdings ist das Ergebnis doch ziemlich verrauscht.
Die Bilder der Frontcam sind ist auch nur mittelmäßig und die Fotos sind ziemlich verrauscht.
Auf dem Papier liest sich ja die Akkukapazität von 4.800mAh sehr gut aber in meinem Test konnte mich die Laufzeit bei der Größe des Akkus nicht so ganz überzeugen. Klar ist sie nicht schlecht aber ich betrachte das im Verhältnis zu der Kapazität.
Beim Akku-Benchmark mit PCMark schaffte es knappe 8 Stunden. Das PCMark durchspielt hierbei unterschiedlichen Anwendungs-Szenarien, wie Surfen, Browsen etc. Gestartet wird der Bench bei 80% und gestoppt bei 20% Restakku. Das Xiaomi Redmi 3 schaffte hier z.B. mit einem 4.000mAh Akku über 11 Std. Auch wenn das Redmi 3 nur ein 5 Zoll Display hat, hätte man hier vom THL T7 sicherlich viel mehr erwartet. Das T7 brauchte dann zum Aufladen von 40% (von 10% auf 50%) ca. 1,25 Stunden. Von 10% bis 100% dauerte es 3,0 Std. Im Geekbench 3 Akkubench-Test von 100-0% war es nach 5.50 Std. aus. Nach ein paar mehr Ladezyklen wird das vermutlich noch etwas besser. In der Praxis schaffte es ca. 5 Std. je nach Nutzung.
Bevor ich mein eigentliches Fazit abgebe, muss ich vorweg noch einmal schreiben, dass wir hier von einem Low-Budget Smartphone reden, was lediglich 135 Euro kostet. Für das Geld bekommt man ein relativ solides Gerät mit ein paar Schwächen. Die Verarbeitung war leider nicht ganz perfekt beim Übergang vom Display zum Rahmen. Dann störte mich im Handling das doch recht hohe Gewicht von 203 Gramm. Dafür bekommt man aber einen sehr stabiles Gehäuse mit Vollmetall-Rahmen. Völlig deplatziert fand ich auch die Power- und Lautstärketasten auf der linken Seite. Für Rechsthänder, wie mich, daher eher unbrauchbar.
Dafür unterstützt das T7 alle verfügbaren LTE Netze, was bei den meisten Chinaphones eher selten ist. Die Leistung des MT6735 ist in Ordnung, um alles der Oberfläche flüssig laufen zu lassen. Mit den verbauten 3GB RAM ist auch Multi-Tasking kein Thema. WiFi und GPS laufen problemlos und stabil. Leider wurde hier auch wieder etwas beim Touchscreen Digitizer gespart, wodurch ein wenig die Genauigkeit der Eingaben flöten geht.
Enttäuschend war dann die angepriesene Akkulaufzeit mit dem eigentlich riesigen 4.800mAh Akku. Sieht auf dem Papier super aus aber in der Praxis für mich durchgefallen. Da kann man schon etwas mehr erwarten bei der Größe.