Auf dem MWC 2016 hat Samsung sein neuestes Flaggschiff namens Samsung Galaxy S7 unter dem Motto „Viel mehr als ein Smartphone“ offiziell vorgestellt.
Bei dem Design hat sich im Vergleich zum Galaxy S6 kaum etwas verändern, stattdessen hat Samsung ein paar Optimierungen am Design vorgenommen. Die Südkoeraner haben altbekannte Features wie zum Beispiel ein IP68-konformes Gehäuse und den oft gewünschten MicroSD-Kartenslot zurückgebraucht. Ob Samsung seiner Rolle als Markführer damit gerecht wird, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.
Bei dem Vorgänger war die Verpackung noch in weiß gehalten, aber dieses Jahr wird das Samsung Galaxy S7 in einer schwarzen Verpackung geliefert. Auf der Frontseite befindet sich der silberne eingestanzte Schriftzug „Samsung Galaxy“ und das „S7“ in einem dunklen sowie ebenfalls eingestanzten Metallic-Blau, um auch der Verpackung einen Premiumlook zu verleihen. An der Seite befindet sich eine Lasche mit einen Magneten, womit man die Verpackung öffnen kann und an das wunderschöne Galaxy S7 gelangt. Neben dem eigentlichen Schmuckstück befindet sich noch eine kleinere Pappschachtel in dem Karton, welche das SOM-Tool und diverse Papier-Dokumente beinhaltet.
Neben der obligatorischen Kurzanleitung befindet sich noch ein Hinweis zur Deaktivierung der Regionalsperre dabei, die übrigens mit mindestens 5 Minuten Telefonieren mit der lokalen SIM-Karte deaktiviert werden kann.Ein Netzteil mit Schnellladefunktion, ein MicroUSB-Kabel, ein Headset und einen OTG-MicroUSB auf USB Adapter zum überspielen seiner Daten auf dem alten Smartphone findet sich ebenfalls noch in der Verpackung.
Auf der Front befindet sich das 5.1 Zoll große AMOLED-Display und wird von Corning Gorilla 4 gegen Kratzer und Fingerabdrücke geschützt. Durch die 2.5D Wölbung fühlt es sich bei der Bedienung geschmeidig an. Oberhalb des Displays befindet sich die Ohrmuschel, die Sensoren für Annährung und Helligkeit, eine mehrfarbige Status-LED und für die Selfiefreunde gibt es noch eine 5 Megapixel Frontkamera. Wie seit Jahren darf auch bei dem Galaxy S7 der obligatorische Home-Button zum drücken nicht fehlen – welcher in der schwarzen Version farblich versteckt ist und dennoch gut zu erfühlen ist. Im Vergleich zum Galaxy S6 ist der Button nun etwas eckiger. Links befindet sich die Multitasking-Taste und rechts findet die Zurück-Taste ihren Platz. Beide sind weiterhin rein kapazitiv. Im Vergleich zum One Plus Two sind beide Tasten hell und gleichmäßig ausgeleuchtet.
Das zweite Mikrofon und den Slot für die SIM- sowie MicroSD-Speicherkarte findet man auf der Stirnseite des Gerätes und damit es keine Probleme bei dem Empfang gibt, sind noch links und rechts Antennenstreifen eingearbeitet.
Auf der rechten Seite des Rahmens befindet sich der Powerbutton und etwas nach oben versetzt sitzen auf der gegenüberliegenden Seite des Rahmens die beide Lautstärketasten. Dabei bestehen die Tasten wie der Rahmen aus hochwertigen Aluminium, die Powertaste sitzt spürbar fester im Rahmen und die Lautstärke-Tasten verfügen über einen kleinen aber merklichen Spielraum.
Ähnlich wie schon bei dem Galaxy S6 hat Samsung den Lautsprecher auf der unteren rechten Seite verbaut. Daneben findet sich gleich das Hauptmikrofon, die MicroUSB-Buchse, der,3.5 mm Klinkenanschluss und zwei weitere Antennenstreifen. Apropos MicroUSB: Die Kompatibilität zur aktuellen Samsung Gear VR in der finalen Consumer Edition ist auch der Grund, warum noch keine USB Typ-C Buchse im Samsung Galaxy S7 verbaut ist. Außerdem hat Samsung technisch noch keine 100 prozentige Wasserdichtigkeit in Kombination mit USB Typ-C hinbekommen.
Die Rückseite besteht aus geschwungenen Corning Gorilla Glas 4 und bekommt diese Formgebung durch Samsungs spezielle Fertigungstechnik namens 3D Thermoforming. Das bedeutet, dass das Glas der Rückseite in einen Ofen erhitzt und dann erst in Form gepresst wird, sodass es sich nahtlos an die geschwungene Form der Rückseite anpasst. Dadurch liegt das Galaxy S7 deutlich besser in der Hand als sein direkter Vorgänger. Leider hat die gläserne Rückseite auch einige Nachteile: Bei einem Sturz kann das Glas leichter splittern und es sammeln sich nach kurzer Zeit sehr viele Fingerabdrücke auf der Rückseite. Wer sich daran stört für den gilt Schutzhüllenpflicht oder das Mitführen eines Reinigungstuches. Im oberen Bereich der Rückseite befindet sich noch die neue 12 Megapixel Kamera sowohl der Single-LED Blitz und der Pulsmesser. Hier muss man Samsung ein Lob aussprechen, da die Kamera im Vergleich zum Galaxy S6 nur noch schwindend geringe 0,46 mm aus dem Gehäuse heraussteht. Dadurch liegt das Galaxy S7 nahezu eben auf dem Tisch auf. Der Übergang von Glas zu dem Aluminium des Rahmens hat Samsung auch ein wenig dunkler gestaltet und fühlt sich auch weniger glatter an, so dass sich auch der Grip deutlich verbessert hat. Somit gehören die störenden Kanten der Vergangenheit an.
Genau so wie das Galaxy S5 von 2014 ist das Galaxy S7 wieder nach der IP68-Schutzklasse konzipiert, was Wasser- und Staubdicht bedeutet. Oder anders ausgedrückt: Das Smartphone kann bis zu 30 Minuten lang in 1.5 Meter Wassertiefe problemlos überstehen. Allerdings wiederum nur im Süßwasser, da durch die Salze im Meerwasser die Dichtungen zerstört werden können und somit Wasser ins Gehäuse gelangen kann. Erwähnenswert ist, dass Samsung das Gehäuse von innen heraus abgedichtet hat und damit auch der Grund, warum der USB-Port nicht mit einer Schutzkappe abgedichtet wird wie noch bei dem Galaxy S5. Im Inneren des USB-Anschlusses sitzt noch ein Feuchtigkeitssensor der verhindert, dass das Galaxy S7 nach einen Tauchgang schnell geladen wird, um die Elektronik vor einem möglichen Kurzschluss zu schützen.
Schon mit Vorgänger des Galaxy S7 haben die Südkoreaner ihr „Plastikbomber“ Image abgelegt und gezeigt, dass sie auch Premium-Smartphones mit hochwertigen Materialien bauen können. Dies wird mit dem Samsung Galaxy S7 fortgesetzt und es gibt fast kein Grund zur Beanstandung. Optisch hat sich kaum etwas verändert und Samsung die Fehler des Galaxy S6 ausgemerzt. Bei der Verarbeitung konnte Samsung auf ganzer Linie überzeugen. Der Aluminiumrahmen verleiht dem Galaxy S7 seine Stabilität, die Rückseite aus Glas gibt dem S7 einen eleganten Lock und die Spaltmaße sind sehr gleichmäßig.
Neben dem Smartphone entwickelt und produziert Samsung auch Display-Panels, daher ist es nicht verwunderlich, dass im Galaxy S7 ein Display aus einiger Produktion zum Einsatz kommt. Bei dem Display setzt Samsung auf ein 5.1 Zoll großes Display mit der neusten Generation der Super-AMOLED-Technologie mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel, was eine Pixeldichte über 577 ppi ergibt. Damit sind keine einzelnen Pixel mehr erkennbar und Schriften werden knackscharf dargestellt. Sicherlich hätte FullHD locker ausgereicht, aber die QHD Auflösung ist für die Gear VR-Brille von Samsung ein ungemein wichtiger Bestandteil. Im Freien oder bei direkten Sonneneinfall lässt sich das Display dank der sehr hohen Displayhelligkeit problemlos ablesen.
Durch die AMOLED-Technologie sind Schwarzwerte hervorragend und der Kontrast dementsprechend sehr hoch. Für einige (mich eingeschlossen) waren die unnatürlichen und teils sehr kräftigen Farben der AMOLED-Panel immer ein Dorn im Auge. Auch in dem Punkt hat Samsung nachgebessert und bietet in den Einstellungen vier Farbprofile zum wechseln an. Je nach Auswahl des Farbprofils werden die Farben weniger kräftiger und dafür natürlicher dargestellt.
Durch seine technische Besonderheit des AMOLED-Panels hat Samsung dem Galaxy S7 eine Always-On-Funktion spendiert. Im Standby werden die Uhrzeit, Datum und Benachrichtigungen angezeigt. Letzteres beschränkt sich leider nur auf den Akkustand, verpasste Anrufe und eingegangene SMS. In den Display-Einstellungen kann man zwischen der Uhr, dem Kalender und einem Bild wählen, was man sich dann anzeigen lassen kann. Es bleibt zu hoffen, dass Samsung den Always-On-Modus weiter ausbaut und Benachrichtigungen anderer Apps wie zum Beispiel Google Hangouts mit einbindet. Laut Samsung soll die Funktion selbst nicht mehr als 1 Prozent vom Akku pro Stunde verbrauchen. Um ein unnötiges Einbrennen der OLED-Pixel zu vermeiden, wechselt die Anzeige immer wieder mal ihre Position.
Im europäischen und südkoreanischen Modell kommt ein Prozessor aus der Eigenproduktion zum Einsatz: Der Samsung Exynos 8890, welcher über acht Kerne verfügt. Vier davon sind einfache Cortex A53 Kerne mit bis zu 1.6 GHZ für einfache Aufgaben sowie auch für den Standby-Betrieb. Für leistungshungrige Anwendungen kommen die vier M1 getauften Kerne der Mongoose-Reihe mit einer maximalen Taktfrequenz von bis zu 2.3 GHZ zum Einsatz. Interessant wird es erst, wenn man sich die einzelnen Kerne des Exynos 8890 genauer angeschaut.
Neben der Eigenentwicklung „Moongoose“ die im Galaxy von S7 ihre Premiere feiert, laufen die vier M1-Kerne jeweils immer als Pärchen. Zwei Kerne sind dadei immer auf der Minimal-Taktung von 768 Mhz und werden bei besonders hoher Last auf bis zu 2.6 GHZ hochgetaktet. Die beiden anderen Kerne werden bei Bedarf sogar komplett deaktiviert. Bei den vier kleineren Cortex A53 Kernen kommt ein ähnliches Verfahren zum Einsatz, nur das diesen zwischen 442MHz und 1.58 GHz getaktet werden
Im Zusammenspiel mit dem 4 GB großen LPDDR4 RAM ist das Samsung Galaxy S7 im Alltag jederzeit flüssig und kommt selbst bei leistungshungrigen Apps nicht ins stottern. Sogar das Surfen mit dem Google Chrome Browser baut Webseiten flüssig und ohne nennenswerte Ruckler auf. Interessant wird es auch mit der GPU. Diese hört auf die Bezeichnung ARM Mali T880, taktet mit bis zu 645 MHz und kommt in der zweitgrößten Ausbaustufe von 12 GPU-Kernen zum Einsatz. Damit laufen auch die anspruchsvollsten Spiele problemlos. Damit das Galaxy S7 nicht zu warm wird bei aufwändigen Spielen, hat Samsung Heatpipes verbaut. Diese führen die Abwärme effektiv und schnell vom Prozessor weg.
Die Kamera ist von 16 auf 12 Megapixel geschrumpft, was sich auf den ersten Blick nach einen Rückschritt anhört. Allerdings durch die Verwendung der größeren Pixel und einer größeren Blende von f/1.7 fällt mehr Licht auf den Sensor, was schlussendlich zu einer besseren Bildqualität führt. Was sich dann auch bei schlechten Lichtverhältnissen wie Dämmerung oder der Nacht bemerkbar macht: Auf Fotos ist deutlich mehr zu sehen. Die aufgenommenen Bilder des Galaxy S7 sind im Vergleich zum Vorjahresmodell nochmals detailreicher.
Dank der Dual-Pixel-Technologie die man bereits aus der Canon EOS 70 D kennt, klappt das Fokussieren von Motiven sehr schnell und auch die Bildschärfe ist neben der Belichtung sehr ausgewogen. Selbst das Bildrauschen hält sich dadurch in dunklen Situationen weitgehend in Grenzen. Aber was bedeutet das jetzt genau, diese Dual Pixel? Im Gegensatz zu herkömmlichen Kamera-Sensoren mit Phasenerkennung zum Fokussieren besitzen alle Pixel auf der Sensorfläche zwei getrennte Fotodioden. Eine Diode ist dabei für das Fokussieren auf Basis der Phasenerkennung zuständig und die andere generiert das eigentliche Bild. Herkömmliche Kamera-Sensoren haben nur vereinzelt solche doppelten Fotodioden und nicht wie im Galaxy S7 auf dem kompletten Sensor Bei schlechtem Licht wie bei der bereist erwähnten Dämmerung oder bei Nacht kommt die technische Neuerung bezogen auf die größere Pixel und Blende erst richtig zu Geltung.
Fotos bei normalen Tageslicht und dunkeln Umgebungen :
Insgesamt kann die Fotoqualität des Galaxy S7 überzeugen, allerdings gibt es manchmal Probleme mit dem Autofokus bei künstlichen Licht und der Bildschärfe. Allerdings kann das per Software-Update noch ein wenig verbessert werden. Im Gegensatz zum Galaxy S6 stehen die vollen 12 Megapixel nur noch im 4:3 Kleinbildformat zur Verfügung und wer das 16:9 Breitbildformat verwenden will, der muss sich mit maximal 9,1 Megapixel zufrieden geben. Standesgemäß werden Videos mit einer Auflösung bis zu 3.840 x 2.160 Pixel bei 30 Frames pro Sekunde aufgenommen. Zudem sind Videos mit 2K (2.560 x 1.440Pixel), FullHD mit 60 Frames pro Sekunde und weitere Standardgrößen möglich. Bildtechnisch gibt es also nicht viel zu meckern: Die Scharfstellung gelingt sehr flott, der optische Bildstabilisator verrichtet seine Arbeit stets hervorragend und der Ton bei Videos wird klar aufgenommen.
Die Kamera-App selbst hat sich nicht großartig verändert. Es gibt nach wie vor viele brauchbare Aufnahme-Modi, der Automatik-Modus reicht jedoch für die meisten Situationen vollkommen aus. Aber wer mehr aus der Kamera herausholen will, für den gibt es den Profi-Modus mit dem vielen Einstellmöglichkeiten. Für die Nachbearbeitung mit einen Bildbearbeitungsprogramm am Rechner oder Smartphone können auch Fotos im RAW-Format aufgenommen werden. Weitere Aufnahme-Modi kann man sich nachträglich aus dem Galaxy Store von Samsung herunterladen, falls jemand GIF-Bilder oder Bewegtbilder aufnehmen will. Mit dem richtigen Fotowissen über Belichtung, Verschlusszeit, Weißabgleich und so weiter gelingen mit dem Samsung Galaxy S7 richtig gute Bilder und die Kamera ist mit Abstand die beste Kamera die ich bis jetzt in einen Android Smartphone hatte.
Mit dem 2.550mAH starken Akku hatte das Samsung Galaxy S6 einige Ausdauerprobleme, doch mit dem knapp 1 Millimeter dickeren Gehäuse, passt natürlich auch ein dickerer Akku rein. Im Fall des Galaxy S7 hat sich Samsung für einen 3.000mAH großen Akku entschieden. Je nach persönlicher Nutzung liegt die Ausdauer bis anderthalb Tagen. Bei intensiver Nutzung muss man im Schnitt schon nach 12 Stunden wieder an die Steckdose ran und die Display-On-Zeit lag im Durchschnitt bei 4 bis 5 Stunden. Wer doch mal keine Steckdose oder ein Akkupack in der Nähe hat, der kann mittels zweier Stormspar-Modi die Nutzungszeit noch etwas weiter ausdehnen.Dank des Fast Charging Ladegerät ist das Galaxy S7 von 0 auf 100 Prozent innerhalb von 100 Minuten wieder aufgeladen. Wireless Charging unterstützt neuerdings auch Fast Charging. Somit gehört die lange Aufladung per Wireless Qi der Vergangenheit an – vorausgesetzt man nutzt das richtige Qi-Ladepad von Samsung.
Das Samsung Galaxy S7 kommt ab Werk mit dem aktuellen Android 6.0.1 Marshmallow zum Einsatz und ist damit auf dem neusten Stand. Während meiner Testzeit kam schon das erste Update mit dem Sicherheitspatch für den Monat März 2016. Allerdings bleibt es abzuwarten wie schnell und zuverlässig die Sicherheitsupdates von seiten Samsungs tatsächlich verteilt werden. Es wäre ja schön wenn Samsung ähnlich wie Blackberry mit dem Priv jeden Monat pünktlich ausliefert, gerade im Bezug des Sicherheitssuite Samsung Knox wo übrigens Blackberry mit seine Finger im Spiel hat. Als Oberfläche kommt Samsungs Touchwiz zum Einsatz und eingefleischte Samsung-Fans dürfte die farbliche Überarbeitung auffallen. Anstelle des Türkis respektive Blau der Vorgängerversion gibt es nun weiße Farbakzente, wodurch Touchwiz endlich nicht mehr zu bunt wirkt. Die gesamte Oberfläche wirkt nun aufgeräumter und konsistenter. Manchmal orientiert sich Samsung auch stärker am Material Design von Google, was mich als Material-Design-Fan positiv stimmt.
Wer die Oberfläche persönlicher gestalten will, für den hat Samsung eine Themes Engine und einen passenden Themes Store integriert. Ähnlich bei bekannten Custom ROMs wie CyanogenMod bestehen die Themes Pakete aus Farben, Hintergründen und Icons – es fehlen lediglich die Bootaninmationen, Klingeltöne bzw. Benachrichtigungstöne oder Schriftarten. Immerhin sind nicht alle Themen kostenpflichtig wie vermutlich eines der meistengenutzten Themen: Android 6.bringt, wie der Name schon sagt, die Optik des puren Android 6.0 Marshmallow zu Samsungs TouchWiz.
Einige vorinstallierte Samsung-Apps die vielen noch ein Dorn im Auge waren, können mittlerweile nachträglich aus dem Galaxy Store sowie Google Play Store nachinstalliert werden. Allerdings könnte man fast glauben, dass an deren Stelle die Microsoft-eigenen Apps Word, Excel, PowerPoint, OneNote, OneDrive und Skype getreten sind. Blöderweise lassen sich diese Apps nicht deinstallieren, sondern lediglich nur deaktivieren. Die zudem ständig und aufdringlich um die Aufmerksamkeit des Nutzers buhlen.
Das Bearbeiten der Quick Settings, der Wechsel der Audioausgabe über das Drop-Down Menü in der Benachrichtigungsleiste, die Gesten zum Auslösen von Screenhots oder das zweimalige Drücken des Homebuttons für den Schnellstart der Kamera – TouchWiz bekommt dadurch letzten Endes doch einen gewissen begrüßenswerten Mehrwert. Durch die Galaxy Labs lassen sich auf dem Galaxy S7 sogar neue Funktionen vor dem Rollout per offiziellem Firmware-Update testen. Zum Beispiel lässt sich der App-Drawer entfernen was alle Apps auf dem Homescreen anzeigt oder den Homebutton gedrückt halten, um per Sprachbefehl direkt einen Kontakt anzurufen. Google Now lässt hier grüßen. Die Zusatzfunktionen lassen sich zudem auf ihre Nützlichkeit bewerten. So wie es scheint, will Samsung neue Funktionen testen und dem Nutzer ein gewisses Mitspracherecht geben. Wer weiß, vielleicht gibt es in Zukunft ja weitere neue Funktionen auf dem Galaxy S7 zum Testen?
Für Musikliebhaber gibt es noch einen eingebauten Equalizer namens Sound Alive, womit man seine Musikeinstellung nach Belieben anpassen und die Musikqualität noch ein wenig verbessern kann. Zum Einrichten der perfekten Audioqualität gibt es mit Adapt Sound getauften Assistenten, der leider nur in Verbindung mit dem Samsung-eigenen Musikplayer funktioniert. Dabei wird über verschiedene Hörproben der Ton optimal eingestellt. Allerdings funktioniert das mit Kabel-gebundenen Kopfhörern und einigen Bluetooth Kopfhörer.
Leider ist auch der Fingerabdrucksensor in der Home-Taste etwas enttäuschend. Manchmal hat man das Gefühl, dass er nicht immer sofort reagiert oder den Fingerabdruck in 360 Grad erkennt. Der Finger wird auch nicht im Standby erkannt, wobei das auch eine Sicherheitsmaßnahme gegen unbeabsichtigtes Einschalten sein kann. Daher muss man als erstes die Home-Taste drücken und erst dann wird der registrierte Finger erkannt – und das Samsung Galaxy S7 in nicht mal in einer Sekunde entsperrt. Mit seinen Fingerabdruck kann man auch das Samsung-Konto absichern und bei Paypal die Zahlvorgänge autorisieren.
Für die Gamer unter euch ist nicht nur die bessere Grafikleistung der ARM Mali T880 im Exynos 8890 von Vorteil, sondern auch die Unterstützung der Vulkan-API. Hierbei handelt es sich um das leistungsfähigere Nachfolge-Projekt von OpenGL. Bei dem Samsung Galaxy S7 kommen auch zwei neue Spiele-Modi zum Einsatz, bei denen man die Leistung und damit auch den Akkuverbrauch beeinflussen kann. Da lassen sich zum Beispiel Spiele künstlich auf 30 Frames drosseln und auch die tatsächliche Auflösung herunterschrauben. Im Spiel kann man sogar ein extra Gamer-Menü aufrufen, womit man minimiert Spiele im Speicher halten und Screenhots oder komplette Videos inklusive Audio aufnehmen kann. Sobald man das Game Tool öffnet, sucht die App automatisch alle Spiele die sich auf dem Galaxy S7 befinden zusammen und fasst sie in einen Ordner zusammen. Von dort aus hat man jederzeit Zugriff darauf, kann online nach neuen Spielen suchen, thematisch passende Videos zu den Spielen selbst suchen oder auch Lets-Play-Videos bei YouTube anschauen.
Bei den Kommunkationsschnittstellen lässt sich Samsung nicht lumpen und baut so ziemlich das Neuste, was dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Zunächst werden zahlreiche Handynetze unterstützt: Vier Frequenzen im GSM-Standard, acht für UMTS-Netze und 12 wenn man über LTE surft. Das Dualband-fähige WLAN-Modul mit MU-MIMO unterstützt die WLAN-Standards 801.11 a/b/g/n bis hin zum schnelleren ac-Standard. Damit sollte theoretisch eine Übertragungsschwindigkeit von bis 1.5 Gigabit pro Sekunde möglich sein. Ich schaffe mit meinen Router, welcher auch WLAN-ac unterstützt, knappe 900 Mbits. Theorie und Wirklichkeit sind immer leider zwei verschiedene Dinge. Außerdem unterstützt das Modul auch Micracast, DLNA und Wifi-Direct.Im Bereich Bluetooth setzen die Südkoreaner auf den neusten Bluetooth 4.2 Standard.
Wegen den zunehmenden mobilen Bezahllösungen darf NFC keinesfalls fehlen.Der mobile Empfang über LTE oder H+ klappt problemlos. Ich hatte im städtischen Raum genauso wie au dem Land fast immer volle Signalstärke in Netzen mit LTE und H+, selbst in einer Hochhaussiedlung und in Innenräumen. Das A-GPS Modell hat einen GPS-Fix meistens nach etwa 1 Sekunde. Selbst wenn man durch den Tunnel fährt, findet es schnell wieder die Satelliten. Bei der Navigation quer durchs Land gab es auch keine Probleme und ich wurde stets zum gewünschten Ort navigiert.
Die Sprachqualität kann überzeugen, denn der Gesprächsteilnehmer ist laut und klar zu verstehen. Sowohl bei mir und als auch bei meinen Gesprächspartner war die Klangqualität hervorragend und ließ auch keinen Anlass zur Kritik erkennen. Selbst die Freisprechfunktion funktioniert dank gutem Lautsprecher und den insgesamt 2 Mikrofonen sehr gut, wovon sich wie zuvor schon genannt eines oben der Kopfseite und das zweite neben dem MicroUSB-Port befindet. Die Sprachausgabe war stets sehr laut und optimal ausbalanciert.
Schon der Vorgänger konnte überwiegend überzeugen bis auch einige Schwächen, wie zum Beispiel der zu klein geratene Akku oder der Kamerabuckel auf der Rückseite. Zudem hat Samsung auch in Sachen Design zugehört und setzt auf die richtigen Materialien. Mit dem Samsung Galaxy S7 setzt sich das wunderschöne Design fort und es wurde dazu noch deutlich verbessert. Trotz schlankem Design hat Samsung einen 3.000mAh Akku verbauen können und besagten Kamerabuckel deutlich verkleinert, was wohl auch dem größeren Akku und dem dadurch zwangsläufig dickeren Gehäuse zu verdanken ist.
Die Kritik des Galaxy S6 wie den fehlenden MicroSD-Kartenslot und ein gemäß der IP68-Richtlinien wasserdichtes Gehäuse trotz offener Anschlüsse hat Samsung ausgemerzt. Die Kamera des Galaxy S7 wurde nochmals verbessert, trotz der weniger – dafür aber größeren – Pixel, einer größeren Blende und der Dual-Pixel-Technologie. Das Gesamtpaket könnte durchaus überzeugen, doch gibt es Kritik wie zum Beispiel die vorinstallierten Microssoft Apps, der fehlende USB Typ-C Port – gerade bei einen High-End-Smartphone für 2016 erwartet man so etwas – und der Fingerandrucksensor, der so seine Problemchen hat. Optisch hat sich nicht viel geändert, sondern eher optimiert. Wobei man schon nicht pingelig sein sollte bei der Fingerabdruck anziehenden Rückseite.
Lohnt sich der Wechsel von einem Samsung Galaxy S6 auf ein Samsung Galaxy S7? Wer mit dem Akku des Galaxy S6 und dem fehlenden IP68-konformen Gehäuse leben kann, darf getrost bei einem Samsung Galaxy S6 bleiben, was auch heute noch immer ein klasse Android Smartphone ist.