Oukitel konzentriert sich mittlerweile eher auf Smartphones mit riesigen Akkus, wie auch bei unserem Testobjekt dem K6000 Pro.
Wir bedanken uns beim Gearbest für die Bereitstellung des Testgerätes.
Das Oukitel K6000 PRO ist eine verbesserte Version des K6000. Im Vergleich zu dem Vorgänger hat das PRO einen etwas höher getakteten MT6753 Prozessor, 32GB internen Speicher statt 16GB und 3GB statt 2GB RAM. Zudem wurde ein besseres 5,5 Zoll Display verbaut, welches FullHD mit einer Auflösung von 1980×1020 Pixeln besitzt. Die Hauptkamera löst jetzt 13MP statt 8MP und die Frontkamera auf 5MP statt 2MP auf. Alles in allem also wirklich gute Verbesserungen. Ob das ausreicht und ob uns der Monsterakku überzeugen konnte, erfahrt Ihr im Testbericht.
Display | 5,5 Zoll OGS LCD, 1080 x 1980 Pixel, 2.5D Glas |
CPU | 1,3GHz MT6753 Quad-Core von MediaTek |
GPU | Mali-T720 |
Speicher | 32GB erweiterbar per microSD auf max. 32GB |
RAM | 3GB |
Hauptkamera | 13MP (16MP interpoliert) mit Dual-LED-Blitz, Autofokus |
Frontkamera | 5MP (8MP interpoliert) |
Betriebssystem | Android 6 Marshmallow |
Sim-Karte | 2x microSIM oder 1x microSim + microSD |
Konnektivität | Wi-Fi 802.11b/g/n, Bluetooth 4.0, GPS |
Netze | 2G: GSM 850/900/1800/1900MHz 3G: WCDMA 900/2100MHz 4G: FDD-LTE 800/1800/2100/2600MHz |
Features | Fingerabdrucksensor, OTG, |
Anschluss | microUSB 2.0, 3.5mm Kopfhörer |
Akku | 6.000mAh (integriert) |
Abmessungen | 154,3 x 76,7 x 9,8 mm |
Gewicht | 214 Gramm |
Farbe | grau, gold, weiß |
Preis | 135 Euro |
Die Verpackung erinnert mich an die alten Xiaomi Kartons, vielleicht hat Oukitel von denen die Restbestände aufgekauft!? ^^ Ne Spaß beiseite, der Karton ist orange mit Logo auf der Vorderseite und den technischen Daten auf der Rückseite.
Sehr erfreulich ist das mitgelieferte Zubehör beim K6000 Pro, denn das ist ziemlich umfangreich. Man erhält ein EU-Netzteil, microUSB-Kabel, USB OTG-Kabel, Simkarten-Öffner, Handbuch, Ersatz-Displayschutzfolie, Putztuch und sogar ein Gel-Bumper/Case oben drauf. Lediglich Kopfhörer fehlen leider, um das Paket abzurunden. Ansonsten ist bereits eine Folie auf dem Display ab Werk angebracht. Beim Zubehör lässt sich Oukitel also wirklich nicht lumpen.
Bei der Akkukapazität erwartet man natürlich hier kein leichtes oder schmales Smartphone, das ist halt bei einem Monsterakku von 6.000mAh einfach nicht machbar. Das spiegelt auch das Gewicht von 214 Gramm und das 9,8mm dicke Gehäuse wieder. Die sichtbaren Teile oben und unten von dem Display auf der Vorderseite sind gestreiften dunklen grau gehalten. Die Streifen finde ich überflüssig aber das ist Geschmackssache. Zumindest kaschiert es im ausgeschalteten Zustand etwas den Displayrand. Löblich auch, dass ab Werk bereits eine Displayschutzfolie angebracht wurde. Oben rechts befindet sich dann der Front-Kamerasensor und rechts davon der Telefonlautsprecher + Helligkeits-Sensor.
Auf der Unterseite befinden sich die Kapazitativen Tasten, die aber leider nicht beleuchtet sind.
Die Rückseite ist auch in silber gehalten und der Fingerabdrucksensor ist direkt unter der Kamera angebracht. Auf Grund der Dicke und Größe viel zu weit oben angebracht. Da komme selbst ich mit meinen großen Fingern nicht ohne umgreifen dran. Der perfekte Abstand für mich ist und bleibt das Huawei Mate S. Etwas weiter unten findet Ihr einen Vergleich der Geräte, wo man den extremen Abstand des Sensors sehen kann.
Durch das hohe Gewicht erhält man eine gute Haptik aber ist mir persönlich doch zu schwer, aber das ist sicherlich Geschmackssache. Die Kameralinse steht hinten minimal hervor und daneben befindet sich der Dual-LED Blitz. Auf der Unterseite dann der Schriftzug, CE-Zeichen und der Mono-Lautsprecher hinter dem Meschgitter. Die Rückseite besteht leider nicht vollständig aus Metall, sondern nur der mittlere Deckel. Der obere und untere Rand sind aus Kunststoff, was etwas schade ist.
Die Power- und die Lautstärke-Tasten sind sauber im Gehäuse eingearbeitet, haben einen guten Druckpunkt und wackeln nicht. Auf der anderen Seite ist der Simkartenschacht.
Auf der rechten Seite befinden sich der Dual-Simkartenschacht, der alternativ mit zwei micro-Simkarten (Dual-Standby) oder eine micro-Simkarte + microSD Karte betrieben werden kann.
Auf der Unterseite befindet sich der microUSB Anschluss und rechts das kleine Loch für das Mikrofon. Oben dann noch der 3,5 mm Kopfhörer Klinkenanschluss.
Das Display ist ein LCD IPS Full-HD Display mit einer Auflösung von 1920×1080 Pixeln. Hier hat Oukitel gegenüber dem Vorgänger klar nachgebessert und das merkt man auch. Das Display ist sehr scharf, kontrastreich und farbecht. Die Displayhelligkeit ist bei diesem Gerät mal wirklich gut. Hier schwächeln oft die LowBudget Geräte. Trotz des MTK Prozessors gibt es hier aber diesmal nicht die sonst übliche Miravision-Funktion in den Displayeinstellungen, um den Kontrast und die Farbwiedergabe nach eigenen Wünschen anpassen zu können. Das Display ist für mich aber auch so schon optimal eingestellt, so dass ich darauf gut verzichten kann. Weiter kann das Display auch mit Geestensteuerung verwendet werden, wie Double-Tap-To-Wake oder man zeichnet gewisse Buchstaben auf dem Bildschirm im Standby, wie C für Kamera, E für Browser etc. Das funktionierte in meinem Test immer einwandfrei und ohne Probleme.
Pixelfehler oder sonstige Mängel konnte ich am Display nicht erkennen und der Blickwinkel ist ebenfalls in Ordnung.
Farbe | UMI Touch | Blackview BV5000 | Oukitel K6000 Pro | Huawei Mate S |
rot | 75 | 81 | 105 | 190 |
blau | 133 | 202 | 223 | 214 |
grün | 268 | 301 | 338 | 405 |
weiß | 474 | 581 | 659 | 610 |
Der Touchscreen-Digitizer erreicht hier nur 5 Touchpunkte aber ist trotzdem erstaunlich genau gegenüber gleichwertigen Geräten. Trotz der 5 Touchpunkt kann man Games wie z.B. Subway Surfers oder Temple Run 2, wo eine hohe Reaktionszeit erforderlich ist, noch ganz gut spielen.
Betrieben wird das K6000 Pro mit Android 6.0 Marshmallow und hat im Prinzip eine Stock-Nahe Android Oberfläche. Selbst die Android-Sicherheitspatch-Ebene ist auf einen recht aktuellen Stand vom 01.03.2016. Das System läuft völlig stabil und ohne merkliche Ruckler. OTA-Updates können über die Einstellungen geladen werden. Nach dem ersten Start wird man mit dem Stock Android Assistenten durch die Ersteinrichtung geführt.
Auch das K6000 Pro hat keinerlei Bloatware-App vorinstalliert ist und Trojaner oder Viren waren ebenfalls keine zu finden.
Der Launcher ist von den Funktionen stark an Android-Stock angelehnt, lediglich die Icons bzw. Symbole sind ersetzt worden. Der Launcher hat ebenfalls einen App-Drawer und alle Google Apps inkl. dem Play Store sind standardmäßig vorinstalliert.
Der Launcher kann auch noch mit Themes weiter angepasst werden. Leider ist die Auswahl sehr mager und man kann im Prinzip nur zwischen zwei wählen. Wer das mehr individualisieren möchte, sollte sich einen Drittanbieter-Launcher, wie z.B. Nova, Apex etc. installieren.
Die letzte App-Funktion (Recent Apps) und Benachrichtigungsleiste sind ebenfalls wie bei Stock Android.
Aktiviert man Float Gesture in den Einstellungen, erhält man so eine kleine Blase/Bubble mit praktischen Funktionen auf dem Bildschirm. Tippt man die Bubble an, kann man dort aus den Shortcuts in den Game Mode wechseln (die kapaz. Tasten werden dann gesperrt), Lockscreen sperren, Lese Modus, Float Music, Clean Task oder Geesten aktivieren. Wen das stört, kann das natürlich in den Einstellungen deaktivieren.
Die Einstellungsmöglichkeiten sind Android Marshmallow angelehnt, lediglich für die Geestensteuerung und Smart somatosensory gibt es ein eigenes Menü.
Der Fingerabdruck wird in den Einstellungen vorgenommen und die Hinterlegung funktionierte auf Anhieb direkt beim ersten Versuch. Der Sensor erkennt den Finger jedes mal sauber und das Entsperren erfolgt unter einer 1 Sekunde. War überrascht, wie zuverlässig und schnell der Sensor hier arbeitet.
Das Oukitel K6000 Pro schafft mit dem MT6753 von MediaTek 36.840 Punkte bei AnTuTu, was ein typischer Wert für den SoC ist. Ist zwar nicht bahnbrechend aber gut genug für die gängigsten Anwendungen und einfache Games. Im Geekbench erreicht er 518 Single-Core und 2571 Multi-Core Punkte. Fällt minimal schwächer aus, wie bei Geräten mit dem Gleichen SoC aber dieser muss zusätzlich auch noch ein 5,5 Zoll FHD-Display befeuern. Mit den 3GB RAM wird die Leistung ganz gut unterstützt aber lässt man viele Apps gleichzeitig laufen, kommt der Prozessor dann doch irgendwann an seine Grenze.
So laufen einfache Games, wie Subway Surfers oder Asphalt 8 flüssig und ohne Ruckler aber bei anspruchsvollen Spielen, wie Hearthstone oder Modern Combat 5 schafft er dann doch nicht so ganz ruckelfrei wiederzugeben, was aber in dieser Preisklasse im LowBudget Segment in Ordnung geht.
Die Sprachqualität ist insgesamt als sehr gut zu bezeichnen und meine Gesprächspartner konnte mich immer klar und deutlich verstehen. Hier ist kein Knistern, Knacken oder Rauschen zu hören.
4G LTE unterstützt das Gerät erfreulicherweise mit „allen“ Bändern und ein klarer Pluspunkt gegenüber anderen Chinaphones.
Das K6000 Pro hat einen sehr guten GPS-Sensor. Der GPS-Fix ist dabei mit 0,2 Sekunden verdammt schnell trotz etwas bewölkten Himmel heute. Die Anzahl an verbundenen Satelliten ist sehr gut, sowie die Standortfunktion und das Routing. Hier bin ich wirklich überrascht, was das Gerät für einen überdurchschnittlichen guten Wert abliefert.
Auch bei der Konnektivität im WLAN-Test mit 2,4GHz leistet sich das K6000 Pro keine Schwächen und liefert einen überdurchschnittlichen Wert mit 52,11Mbps Down / 5,69Mbps Upload ab. Die Verbindung war die ganze Zeit stabil und hatte eine gute Reichweite. Auf das 5GHz Netz muss man dann aber verzichten.
Die Sound- bzw. Audioqualität des K6000 Pro ist hingegen nur mittelmäßig. Die Musik klingt unausgeglichen und kommt nicht dynamisch rüber. Ebenso ist die Lautstärke zu Leise bzw. Mau. Vom hinteren Mono-Lautsprecher auf der Rückseite kann man dann auch nicht mehr erwarten und er klingt blechern und hat kaum Bass. Hier schwächelt das Oukitel leider.
Die für einen 135€ Shooter liefert die Kamera recht gute Bilder ab, wenn gute Lichtverhältnisse herrschen. Die Kamera auf der Rückseite ist etwas seltsam eingebaut und steht hervor. Die Hauptkamera löst mit 13MP (f/2.0) interpoliert auf 16MP und die Frontkamera mit 8MP auf. Letzteres ist leider für Selfies eher für die Tonne.
Die Bilder werden beim hochladen von uns komprimiert.
Die Panaroma-Funktion hat sehr gut geklappt und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Umso enttäuschter ist man bei der Frontcam, denn die Bilder sind wirklich grausam. Ein Pixelbrei und ziemlich verrauscht. Dann doch besser gleich das ganze Gerät umdrehen und mit der Hauptcam ein Foto machen. ;)
Ach wo kam gleich nochmal der Name K6000 Pro her? Ja richtig die K6000 spielen auf die Akkukapazität von sagenhaften 6.000mAh an. Das auch für mich das erste Smartphone mit so einer Größe und deswegen habe ich das mal genauer unter die Lupe genommen. Zu aller erst wollte ich unbedingt die Kapazität prüfen und schauen ob Oukitel da nicht vielleicht gemogelt hat, wie das gerne andere chinesische Hersteller mal machen. Dazu habe ich es sicherlich 10-12 komplett leer laufen lassen und während des Aufladens die Kapazität gemessen. Nach den ersten 5 Aufladungen konnte man so 2x ca. 100-150mAh Sprünge ausgehend von 5.500mAh feststellen. Zuletzt bin ich aber nur knapp über 5.700mAh gekommen. Schwer zu sagen ob der sich noch etwas mehr entfaltet. Aktuell sieht es so aus, als wenn er nur eine Kapazität von knapp 5.800mAh hat. Der große Akku kann aber auch mit dem mitgelieferten OTG-Kabel dazu verwendet werden, um andere Handys damit aufzuladen.
Aber keine Sorge selbst das ist im Schnitt 1.800-2.800mAh mehr als die Konkurrenz bietet aber der fairness-halber stimmt es trotzdem nicht, wie wir letztens auch im Test des UMI Touch festgestellt haben. Im synthetischen Benchmark mit PCMark schaffte es über 12 Stunden Display-An-Zeit (DOT). Das PCMark durchspielt hierbei unterschiedlichen Anwendungs-Szenarien, wie Surfen, Browsen etc. Gestartet wird der Bench bei 80% und gestoppt bei 20% Restakku. Ist nicht schlecht aber das Xiaomi Redmi 3 schaffte hier z.B. mit einem 4.000mAh Akku schon über 11 Std., auch wenn das Redmi 3 nur ein 5 Zoll Display hat. Im Geekbench 3 Akkubench-Test schaffte es von 100-0% eine Laufzeit von 9,11 Std., was ein sehr guter Wert ist.
Wie sieht das dann in der Praxis aus? In meinem Praxis-Test schaffte ich locker 1,5-2 Tage mit einer Akkuladung durchzuhalten. Das für mich ein wirklich sehr guter Wert, sonst muss ich normalerweise immer spätestens Abends an die Dose. Für jemanden, der wenig mit dem Gerät macht könnte man sogar 2-3 Tage schaffen.
Den riesigen Akku kann man mit dem mitgelieferten Netzteil (9V/2A) in gut 2,5-3 Stunden dank der Schnellladefunktion MTK Pump Express von MediTek wieder aufladen, was bei der Größe aber auch notwendig ist.
Akku, Akku und nochmal Akku… ist das, was wohl der Oukitel K6000 Pro Käufer haben will und das bekommt er mit dem Gerät auf jeden Fall. Bei der Akkulaufzeit und Ladezeit konnte es mich angesichts der Größe auf jeden Fall voll überzeugen. Und dann “sch*** auch der Hund drauf”, dass die Kapazität nicht ganz die 6.000mAh erreicht hat. Aber als Käufer muss man sich mit dem großen Akku dann auch bewusst sein, dass das Smartphone eine ganze Ecke dicker und schwerer ist. Das lässt sich halt nicht vermeiden.
Aber auch neben dem Akku hat es für ein 135€ Smartphone wirklich einiges zu bieten. Der Prozessor schafft die Oberfläche flüssig und sauber wiederzugeben.Die 3GB RAM unterstützen gutes Multi-Tasking. Sind es dann aber zu viele und intensive Apps, schwächelt das K6000 Pro doch ein wenig. Das Gerät ist insgesamt wirklich sehr gut verarbeitet. Die Rückseite hat zwar einen Metalldeckel aber der obere und untere Rand besteht aus Kunststoff. Dazu erhält man noch oben drauf eine recht gute Kamera und gutes Display in diesem Preissegment. Zudem unterstützt es auch noch alle 4G LTE Netze inkl. dem Band 20 mit 800mHz.
Schade das man hier auf einen 5-Punkt Digitizer gesetzt hat aber dafür wenigstens ein anständiger. Richtig schlecht war dafür die Frontkamera und die geht in meinen Augen gar nicht. Also für Selife-Fanatiker ein No-Go.
Und das wars auch schon mit der Kritik im Großen und Ganzen. Der Vorgänger K6000 hatte laut diversen Testberichten noch erhebliche Mängel und die wurden meiner Meinung nach von Oukitel bis auf die Frontcam alle beseitigt.
Deswegen bekommt das Oukitel K6000 Pro von mir eine uneingeschränkte Kaufempfehlung, aber achtet bei dem Kauf auf das entscheidende PRO im Namen.