In unserem heutigen Testbericht schauen wir uns mal das Onda V989 Air Gold Android Tablet genauer an.
Das Onda V989 ist schon etwas länger auf dem Markt aber dafür kostet die 16GB Variante des Tablets auch nur ca. 127 Euro und die 32GB Version knapp 150€.
Wir bedanken uns bei Gearbest für die Bereitstellung des Onda V989 Air Gold Tablets als Testobjekt.
Somit zählt es damit natürlich zu den günstigen Android Tablets, aber die Specs sind insgesamt trotzdem nicht so schlecht. Aber das V989 Air ist mit Sicherheit kein High-End Tablet. Das liegt vor allem an dem Allwinner A83 Prozessor aber dazu im Test später mehr. Das Betriebssystem ist bei der V5 Gold Edition leider noch Android 4.4.4 KitKat und es wird wahrscheinlich auch kein Android Lollipop mehr zu Gesicht bekommen, denn Onda versorgt leider nicht lange seine Geräte mit Updates. Unser Testgerät ist hier die kleinere 16GB Variante.
Der Karton ist in schlichten weiß gehalten und das Tablet ist auf der Vorderseite abgebildet.
Auf der Rückseite die technischen Daten des Onda V989 Air.
Das mitgelieferte Zubehör ist ein China-Netzteile (EU-Netzteil-Adapter wird normalerweise mitgeschickt!) und ein micro-USB Kabel, das war es auch schon.
Die Frontseite ist vollständig mit Glas (IPS-Display) überzogen und in einem schwarzen Kunststoff-Rahmen eingefasst. Postiv ist schon mal, dass das Onda V989 werksseitig mit einem tempered Glas ausgeliefert wird. Somit hat man das Display direkt gegen Kratzer geschützt.
Die Rückseite ist zum größten teil aus Aluminium. Nur der obere und untere Teil ist aus Kunststoff. Das Tablet hat mit 592 Gramm auch ein ordentliches Gewicht. Das Metall in der Mitte fühlt sich sehr gut und wertig an aber ist dafür auch etwas kratzeranfällig. Die Verarbeitung ist insgesamt gut aber nicht perfekt. Hier und da sind minimale Spaltmaße zu erkennen, wie auf dem unteren Bild am oberen teil links von der Kamera zu sehen. Geht aber in der Preisklasse für mich noch in Ordnung.
In der Mitte der Rückseite noch der Onda-Schriftzug, unten die Typenbezeichnung + Seriennummer und unten rechts hinter dem Meschgitter befindet sich der Mono-Lautsprecher. Auf der Oberseite dann die 5MP Kamera mit dem LED-Blitz.
Die seitlichen Tasten für Power, Lautstärke lauter und leiser sind nur aus Kunststoff und etwas wackelig. Der Druckpunkt ist in Ordnung aber mehr auch nicht.
Auf der Unterseite dann der micro-USB-, mini/micro-HDMI-, 3,5mm Klinkenanschluss für Kopfhörer. Das Mikrofon befindet sich hier ebenfalls links vom micro-HDMI-Anschluss.
Auf der rechten Seite ist eine kleine Kunststoff-Klappe, wo hinter sich ein zusätzlicher microSD-Kartenschacht befindet.
Das V989 hat ein 9,7 Zoll Retina-Display und schafft damit eine QXGA-Auflösung von 2048×1536 Pixel. Das Display ist gestochen scharf und hat einen guten Schwarzwert, Kontrast und Farbsättigung. Der Blickwinkel ist in Ordnung aber wie bei allen Displays mit IPS-Glas spiegelt es sehr stark. Im Haus sollte das Display hell genug sein aber draußen in der Sonne eher nicht zu gebrauchen. Leider reagierte der Touch-Screen besonders bei Spielen wie Subway Surfers, wo eine hohe Reaktionsfähigkeit notwendig ist, sehr unsauber. Das könnt Ihr aber auch später in dem kleinen Video mit den Spieletests selbst sehen.
Das Onda kommt noch mit Android 4.4.4 KitKat und einer eigenen Oberfläche. Die Oberfläche selbst läuft zum größten Teil ohne große Ruckler und Hänger.
Gelegentlich fallen mal Mikro-Ruckler auf, besonders aus dem Standby braucht die Oberfläche bzw. der Launcher doch etwas um sich aufzubauen. Der Launcher selbst besitzt keinen Appdrawer, d.h. alle Apps werden direkt auf die Oberfläche gelegt und man muss sich eigene Ordner anlegen, um Ordnung zu schaffen. Auf der linken Bildschirmseite gibt es noch eine Art Informationscenter mit eigener Suchfunktion, Kalender und News aber das Widget ist erstens viel zu klein und bringt keinen wirklichen Mehrwert.
Auch bei den Apps ist wieder einiges an chinesischer Bloatware mit an Bord, wie auch mein Lieblingskandidat “CleanMaster von Cheetah Mobile”. Diese sind natürlich wieder als System-App installiert und lassen sich somit nicht deinstallieren. Zum Glück gibt es aber einer Update.apk im Netz, womit man ganz einfach eine SuperSU.zip direkt aus der Oberfläche flashen kann, um Root-Rechte zu erhalten. Danach lässt sich dann auch der unnötige Ballast einfach über Bord werfen.
Der Rest des Betriebssystems hat den üblichen Android 4.4.4 KitKat Funktionsumfang. Interessanter gibt es für die aktuellste V5 Version des V989 Air nicht mal eine Beta-Firmware für Android 5 Lollipop. Für die älteren Geräte der Serie V1, V2, V3 und V4 sind diese über das Herstellerforum erhältlich. Sehr schade, denn Android 4.4.4 ist dann doch schon ziemlich alt. Ich bezweifle, dass Onda hier noch einmal eine Firmware nachlegen wird.
Leider verabschiedete sich das Onda V989 auch gerne mal im laufenden Betrieb beim Spielen, was einen Neustart zur Folge hatte oder es schmierte auch mal eine App ab. Ob das dann am Onda oder Android 4.4. gelegen hat, kann ich nicht genau sagen.
Auf dem Papier klingen der 1,8GHz All Winner A83 Octa-Core Prozessor mit der PowerVR SGX 544 GPU ja nicht schlecht aber der Prozessor ist eindeutig die Achillesferse des Onda V989 Air. Und die von uns getestete V5 Gold-Version hat schon den leicht verbesserten SoC. Zudem darf man nicht vergessen, dass der SoC auch noch das 9,7 Zoll große QXGA-Display befeuern muss. Hier hätten man besser auf ein Full-HD 1080p Display setzen sollen oder einen anderen SoC verbauen sollen.
Das spiegeln auch die Benchmark-Werte wieder. im AnTuTu-Benchmark schafft das Tablet gerade mal 24.083 und im Geekbench 3 365 SingleCore + 1635 MultiCore Punkt. Insgesamt sortiert es sich damit beispielsweise hinter dem Nexus 7 ein.
Also bei der Leistung sollte man hier auf jeden Fall keine Wunder erwarten. Besonders bei Spielen kommt der A83 mit der PowerVR 544 sehr schnell an seine Grenzen. Einfache Spiele alla Angry Birds oder Smash Hit sind ohne Ruckler spielbar. Games wie Modern Combat 5, Subway Sufers oder Asphalt 8 konnte man völlig vergessen. Bei Subway Surfers nervte die schlechte Reaktionszeit des Touchdisplays und bei Modern Combat 5 oder Asphalt 8 kommt der SoC/GPU einfach an seine Grenzen, so das ein flüssiges spielen ohne Ruckler oder Hänger nicht möglich war.
Die Stärken des Onda V989 liegen also definitiv nicht beim Spielen aber für normales Couch-Surfing, Musik hören oder Videos schauen ist es vollkommen ausreichend. Besonders mit dem Chrome-Browser lief es überraschend gut und flüssig. Alles weitere zur Leistung könnt Ihr im nachfolgenden Video ganz gut erkennen.
Beim Sound darf man jetzt auch nichts besonderes erwarten. Der mickrige Mono-Lautsprecher klingt blechern und besitzt keinen Bass. Mit Kopfhörer ist die Qualität dann in Ordnung aber auch nicht bahnbrechend.
Die Kamera ist, wie bei den meisten Tablets nicht erwähnenswert. Die Rückkamera liefert 5MP und die Frontkamera sehr magere 0,3MP. Die Bilder sind sehr unscharf und krisselig. Es fehlt an Farbe, Kontrast und Schärfe. Auch ein Skype-Videochat dürfte auf Grund der schlechten Frontkamera wohl aus dem Aufgabengebiet des Onda fallen. Die Testbilder spare ich mir in diesem Review mal.
Die Akkulaufzeit des V989 Air beträgt 7.000mAh und zusammen mit der Android Oberfläche kommt hier eine recht ordentliche Akkulaufzeit raus. Damit erreicht man im Schnitt 8 bis 10 Stunden Akkulaufzeit im Betrieb. Leider gibt es auch keine Schnelllade-Funktion (Quick-Charge) und muss sich für das vollständige aufladen dann auch mal länger gedulden.
Das Onda V989 Air Gold ist ein schwieriger Kandidat für ein Fazit. Man darf natürlich nicht vergessen, dass das Tablet mit 16GB auch nur 127 Euro kostet. Das Onda zählt damit zu den Low-Budget Tablets und dementsprechend viel Leistung darf man nicht erwarten. Für die Hardcore-Gamer ist das V989 Air nicht brauchbar. Dafür ist der All Winner A83 Prozessor nicht konzipiert. Sobald man mal ein etwas aufwendigeres Spiel zocken will, geht dem Prozessor auch gleich die Puste aus. Also was bleibt einem dann noch? Also zum Couch-Surfing, Shopping und Videos schauen ist das V989 Air aber durch aus zu gebrauchen. Für ein kleines simples Game zwischendurch reicht es auch noch so gerade aber das ist grenzwertig. Ihr solltet euch also vor dem Kauf genau überlegen, was Ihr mit dem Tablet machen wollt.
Negativ ist leider auch, dass man selbst mit dieser neu aufgelegt V5 Version des Tablets von Onda immer noch Android 4.4.4 KitKat serviert bekommt und es sieht auch nicht so aus als wenn da noch mal ein Firmware-Update kommen wird.
Somit bleibt das Onda V989 Air Gold für mich auch nur ein Kompromiss in allen Belangen. Es kann von jedem so ein bisschen aber nichts so richtig gut oder ganz.