Das Honor 5c gibt es seit Mai 2016 in China zu kaufen und ist auf Grund des sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnisses dort sehr erfolgreich. Zwar gibt es das Smartphone mittlerweile auch bei uns aber nicht mit der gleichen Ausstattung, wie in China. Hierzulande fehlt dann nämlich der Fingerabdrucksensor.
Das Honor 5c wurde uns von CECT-Shop zum Test zur Verfügung gestellt.
Das Honor 5c bewegt sich von der Leistung im Mittelklasse-Bereich (Mid-Range) und ist dafür äußerst günstig mit knapp 160 Euro. Es gibt aber sehr viel Konkurrenz in diesem Segment. Wie bei den meisten China-Phones fehlt leider bei dem Honor 5c das 4G LTE Band 20 mit 800mHz. Wie sich das Gerät sonst in unserem Test geschlagen hat, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Testbericht.
Display | 5,2 Zoll IPS-LCD, 1080 x 1980 Pixel (424ppi) |
CPU | 2,0GHz HiSilicon Kirin 650 |
GPU | Adreno 530 |
Speicher | 16GB |
RAM | 2GB |
Speicherkarte | Ja, MicroSD (belegt einen Simkarten-PLatz) |
Hauptkamera | 13MP, f/2.0 Blende, Autofokus, LED-Blitz |
Frontkamera | 8MP, f/2.0 Blende |
Betriebssystem | Android 6.0 Marshmallow mit EMUI 4.1 |
Sim-Karte | 2x Nano |
Konnektivität | Wi-Fi 802.11 b/g/n/ac (2,4GHz), Bluetooth 4.1 LE, GPS, aGPS, GLONASS, NFC |
Netze | 4G Band LTE band 1(2100), 3(1800), 7(2600), 8(900), 20(800) 3G Band HSDPA 900 / 2100 – 2G Band GSM 850 / 900 / 1800 / 1900 |
Sensoren | Beschleunigungsmesser, Näherungssensor, Kompass, Umgebungslicht |
Features | Fingerabdruck-Sensor, |
Anschluss | microUSB 2.0 |
Akku | 3.000mAh (integriert) |
Abmessungen | 147,1 x 73,8 x 8,3 mm |
Gewicht | 156 Gramm |
Farbe | schwarz, gold |
Preis | 169,99 Euro |
Die Verpackung ist in Honor-typischen türkis gehalten. Die technischen Angaben befinden sich dann auf der Rückseite.
Zum Zubehör zählt ein Netzteil (China), ein microUSB-Kabel, Simkarten-Öffner und eine Schnellanleitung. Kopfhörer gibt es für den Preis leider wieder keine.
Wir haben hier die goldene Variante von unserem Partnershop erhalten. Das Honor 5c hat allerdings kein geschütztes Gorilla Glas aber erfreulicherweise ist wenigstens ab Werk eine Displayschutzfolie angebracht. Der erste optische Eindruck ist sehr gut und die Chromleiste als Displayrand lässt das Gerät sehr wertig aussehen. Wie bei allen Huawei und Honor Geräten hat man keine kapazitativen Tasten, sondern nur On-Screen.
Auf der Oberseite befindet sich von links nach rechts der Licht- und Annäherungssensor, Frontlautsprecher und die Frontkamera. Neben der Frontkamera befindet sich zusätzlich noch eine kleine Benachrichtigungs-LED.
Wie auch die Vorderseite sieht die Rückseite optisch sehr ansprechend aus. Als Material wurde hier gebürstetes Aluminium verwendet, welches optisch oben und unten etwas abgesetzt oder eingerahmt wurde. Finde ich persönlich wirklich sehr schick. Die Rückseite ist allerdings doch ziemlich rutschig, so dass ein Bumper oder Case schon fast Pflicht ist. Wenn würde ich mir auf jeden Fall etwas Transparentes suchen, damit man die schicke Rückseite auch sehen kann. Erinnert alles in allem doch sehr an das Honor 7.
Die Hauptkamera steht allerdings ein gutes Stück aus dem Gehäuse hervor, welcher von einem Chromring etwas geschützt ist. Links daneben dann der LED-Blitz und darunter der Fingerabdrucksensor. Der Fingerabdrucksensor ist wieder perfekt auf der richtigen Höhe platziert.
Oben der 3,5mm Kopfhörer Klinkenanschluss und auf der Unterseite der microUSB Anschluss. Hinter den zwei Meschgitter befinden sich ein Mono-Lautsprecher und ein Mikrofon.
An der rechten Seite haben wir sowohl die Powertaste als auch die Lautstärketasten.
Auf der linken Seite befinden sich die zwei Simkartenslots, die entweder für 2x Nano-Sim oder 1x Nano-Sim + microSD genutzt werden können.
Das Display des Honor 5c ist ein 5,2 Zoll großes IPS-LCD Panel mit einer Auflösung 1920×1080 Pixeln und daraus ergibt sich eine hohe Pixeldichte von 424ppi. Es hat einen sehr guten Kontrast und schöne Farben. Alles ist sehr scharf und ich konnte keinerlei Pixelfehler erkennen. Die Helligkeit ist insgesamt auch als gut zu bezeichnen. Im Freien im Sonnenschein ist es schlechter ablesbar und spiegelt etwas aber das geht für mich in Ordnung.
Der Blickwinkel ist ebenfalls sehr gut, egal wie ich das Gerät gerade halte.
Beim Touchscreen hat Honor definitiv auch nicht gespart, denn hier haben wir die vollen 10 Touchpunkte und der Digitizer reagiert stets sauber und ruckelfrei.
Betrieben wird das Honor 5c von der aktuellen Android 6.0 Marshmallow Version mit der eigenen EMUI 4.1 Oberfläche. Die Patchebene ist mit Juni 2016 auf recht aktuellen Stand. Das System läuft ohne Ruckler und völlig stabil, Updates können zusätzlich per OTA installiert werden und davon stellt Honor in regelmäßigen Abständen immer wieder welche zur Verfügung.
Als Bloatware sind zwar einige Apps vorinstalliert aber die lassen zum Glück allen deinstallieren.
Zusätzlich gibt es so einige sogenannten HiApps von Honor selbst. Diese sind auch zum Teil auf Chinesisch und störten mich dann bei der Nutzung doch etwas, weil sie sich auch gelegentlich mit Benachrichtigungen bemerkbar machten. Die meisten davon lassen sich dann ebenfalls über die Einstellungen -> Systemapps deinstallieren, bis auf den eigenen App-Store “HiApp”. Den muss man dann deaktivieren.
Ab Werk gibt es auf keinen der Honor-Geräte aus China den Google Play Store und die Syncronisations-Dienste vorinstalliert. Das müsst Ihr dann selbstständig nachholen. Das geht entweder für den Play Store direkt über die HiApp des Honor-Store oder halt manuell über die APK-Dateien.
Für die manuelle Installation könnt Ihr auch einfach den Google Installer 2.0 verwenden, der installiert dann auch die fehlenden Play und Syncronisations Dienste mit, die Ihr braucht, wenn Ihr eure Google Kontakte und Kalendereinträge syncronisieren wollt. Findet Ihr auch bei uns im Downloadbereich.
Download Google Play Installer und Apps
Der Launcher der EMUI Oberfläche ist sehr stark angepasst. Alle Apps liegen auf den Homescreens verteilt und können nur in Ordner einsortiert werden. Einen sogenannten Appdrawer gibt es hier nicht. Das sind die Geschmäcker sehr unterschiedlich aber wer das nicht möchte kann sich ja einfach einen Drittanbieter-Launcher, wie Nova oder Apex aus dem Google Play Store installieren. Der Launcher läuft absolut flüssig und ohne Verzögerungen. Links vom Hauptscreen gibt es noch eine Art Info-Screen mit Suchfunktion für Apps, Kontakt oder Nachrichten und App-Empfehlungen. Weiteres kann aber nur mit einem Huawei-Account gemacht werden.
Eine weitere große Stärke von EMUI sind die unzähligen Einstellungesmöglichkeiten. Generell macht man hier auch gegenüber den Flaggschiffgeräten bei Huawei/Honor keine Abstriche und man hat auch bei den günstigen Geräten fast den vollen Umfang von Funktionen. Ich nutze bereits das Mate S mit EMUI schon sehr lange und mit der Zeit lernt man die Vorzüge dieser Einstellungsvielfalt wirklich zu schätzen und das sage ich als jemand, der früher seine Geräte immer gerootet und angepasst hat. Mit EMUI bin ich eigentlich wunschlos glücklich und mir fehlt da nichts. Man hat eigentlich alles und noch mehr mit an Bord, so dass man auf eine Menge Drittanbieter-Apps verzichten kann.
Blättert einfach mal durch die Screens, dann wisst Ihr was ich meine.
Einer der weiteren Vorteile der EMUI-Oberfläche sind die umfangreichen Sicherheitseinstellungen, worüber sich eigentlich alles beliebig einschränken und erlauben lässt. Da gibt es neben Huawei/Honor eigentlich nur einen weiteren Hersteller, der sowas Out-of-the-Box mitliefert, nämlich Xiaomi. Neben den üblichen Speicherreiniger und Virenscanner gibt es noch eine umfangreiche Rechteverwaltung, in der man für jede App genau die Berechtigungen festlegen kann.Dort kann man beispielsweise für jede App festlegen, ob sie sich selbst starten darf über die Autostart Einstellungen. Das verhindert nicht nur unnötigen Traffic des Smartphones, sondern spart auch enorm Energie. Das macht natürlich nur für die Apps Sinn, von denen man keine Benachrichtigungen haben möchte. Ansonsten muss man sie im Autostart erstmal freigeben, was sich für die genutzten Messenger auf jeden Fall empfiehlt. Aber für extrem stromhungrige Apps, wie beispielsweise Facebook, kann das Sinn machen, um die Apps ein wenig im Zaum zu halten und Akku zu sparen.
Das ist wirklich toll und ich will diese Funktion auf meinem Mate S und jetzt Honor V8 nicht mehr missen. Das ist wie gesagt ab Werk schon integriert, ohne dem Gerät erstmal umständlich Root-Rechte verpassen zu müssen.
Auch beim Fingerabdruck gibt man sich keine Blöße. Das Honor 5c reagiert sauschnell unter einer Sekunde und die Erkennungsrate war bei mir stets 100%. Ich konnte hier nicht wirklich einen Unterschied zum Mate S feststellen.
Bei einem Preis um 160€ war ich zuerst skeptisch bei der Leistung. Aber das ist völlig unbegründet, denn das Honor 5c läuft absolut sauber und ruckelfrei. Der HiSilicon Kirin 650 Octa-Core Prozessor mit 4x 2.0GHz Cortex-A53 + 4x 1.7 GHz Cortex-A53 arbeitet sehr gut. Zudem basiert er auf der 16mn Fertigungstechnologie, was für ein sehr gutes Energiespar- und Leistungsverhältniss sorgt. Für die Grafikpower sorgt der Mali-830 Chip mit dem man auch das eine oder andere Spielchen gut zocken kann.
Die Performance mit 49.229 Punkten bei AnTuTu und 850/4233 Punkte im Geekbench 3 gehen absolut in Ordnung in diesem Preissegment.
Lediglich die 2GB RAM sind etwas die Achillesferse des Honor 5c und schränkt beim Multitasking etwas ein. Das System arbeitet aber sonst immer ausreichend schnell.
Games wie Subway Surfers oder Asphalt 8 laufen absolut flüssig und ohne Ruckler. Auch anspruchsvolle Spiele, wie z.B. Hearthstone und Modern Combat 5 laufen fast ohne Verzögerungen oder Ruckler, wenn man es nicht mit voller Grafikpracht laufen lässt.
Die Sprachqualität ist sehr gut und meine Gesprächspartner konnten mich stets sehr gut verstehen. Das gilt auch für beispielsweise Sprachnachrichten via WhatsApp.
Leider fehlt hier auch das 4G LTE Band 20 mit 800mHz.
Der GPS-Fix dank GLONASS + a-GPS war nach 9 Sekunden erledigt. Die Anzahl an verbundenen Satelliten ist sehr gut und die Standortfunktion, sowie Navigation und Routenplaner funktionierten dabei einwandfrei.
Das Honor 5c bietet beim Wi-Fi nur das Band mit 2,4GHz nach 802.11 b/g/n. Auf ac und 5GHz muss man in dieser Preisklasse verzichten. Die Übertragungsleistung ist am 2,4G Limit und die Reichweite ist nicht ganz auf Top-Niveau aber in Ordnung.
Bei der Sound und Audioqualität muss man beim 5c leider ein paar Abstriche machen. Kopfhörer zählen ja schon mal nicht zum Lieferumfang, so muss man sich selber welche organisieren. Über die 3,5mm Kopfhörerbuchse wird Musik wohl klar wiedergegeben aber es fehlt ein wenig die Dynamik und vor allem Lautstärke. Ich bezeichne mich schon als leicht Audiophil und aus der Büchse kommt leider nicht genug bums. Es reicht natürlich um gelegentlich mal Musik zu hören aber all zuviel darf man hier nicht erwarten. In lauter Umgebung könnte es dann auch etwas zu leise sein aber damit reiht sich das 5c in die übliche Mittelklasse ein.
Der Mono-Lautsprecher bietet dementsprechend genauso wenig Leistung und Dynamik aber wer ernsthaft mit einem Lautsprecher Musik hören möchte, sollte sich lieber eine Bluetooth Box oder ähnliches anschaffen.
Ein weiterer Vorteil des Honor 5c ist auf jeden Fall schon mal die umfangreiche Kamera-App. Auch hier hat man im Prinzip die gleiche Funktionsvielfalt, wie bei den Flagschiffen. Die vielen Funktionen und Filter machen wirklich Spaß. So lässt sich die Cam z.B. auch vollständig manuell ansteuern und das eine oder andere damit rausholen. Die Hauptkamera löst mit 13 Megapixeln auf und hat eine F/2.0 Blende. Dazu gibt es einen Autofokus und LED-Blitz. Die Frontkamera löst mit 8 Megapixeln auf und hat ebenfalls eine F/2.0 Blende.
Insgesamt ist sowohl der Kontrast und die Schärfe beider Kameras bei ausreichend Licht sehr gut. Lediglich die Farben wirken manchmal etwas unnatürlich und tendieren leicht zu übersättigen, dass fällt besonders bei Rot-Tönen auf. Bei dem Selfie-Shooter hat man noch diverse Modi, wie Weichzeichner und Verschönerung zum Einsatz.
Bei schlechten Lichtverhältnissen, wie in der Dämmerung oder Nacht/Dunkeln offenbaren dann doch etwas die Schwäche der Cam, denn die Bilder fangen sehr schnell an zu rauschen und etwas zu verschmieren, aber das habe ich bei anderen Geräten auch schon schlechter gesehen. Im manuellen Modus kann man da etwas gegensteuern aber ist wohl für die wenigsten praktikabel. Insgesamt gefällt mir die Kamera sowohl von den Funktionen und Bildern besser, als von so einigen anderen Geräten in diesem gleichen Preissegment.
Die Bilder werden beim hochladen von uns komprimiert.
Das Honor 5c besitzt einen 3.000mAh Akku, der einen problemlos durch den Tag bringt. Hier bekommt man mit der EMUI-Oberfläche über den Telefonmanager zusätzlich eine Menge Instrumente und Stellschrauben an die Hand, um das Ergebnis noch erheblich zu verbessern. Wie oben schon erwähnt kann man genau entscheiden, welche Apps sich überhaupt von selbst Starten dürfen und können auch gesondert eingestellt werden. Zudem ist der hauseigene Kirin SoC sehr genügsam und zählt zu einer der effizientesten Prozessoren.
Beim Akku-Benchmark mit PCMark schaffte es knappe 6,3 Stunden. Das PCMark durchspielt hierbei unterschiedlichen Anwendungs-Szenarien, wie Surfen, Browsen etc. Gestartet wird der Bench bei 80% und gestoppt bei 20% Restakku. Im Geekbench 3 Akkubench-Test von 100-0% war nach 6.45 Std. Ende, was bei der Akkukapazität ein sehr guter Wert ist. Das Honor 5c besitzt leider keine Schnellladefunktion und so dauert das Laden mit 2,5-3 Stunden schon etwas länger.
In der Praxis brachte es mich als Poweruser ohne Gaming mit 4-4,5 Std. Display-An-Zeit gut über den Tag aber musste Abends auch an die Dose.
Auch bei Honor gibt es mittlerweile ein sehr großes Portfolio von unterschiedlichsten Smartphones. Nach dem Honor 5x brachte man dann das 5c, aber braucht man wirklich noch ein weiteres Unter-Smartphone in der Serie? Hm… schwer zu sagen und ich bin generell kein Fan von zig Varianten in einer Serie, denn man verliert einfach den Überblick bei den ganzen Smartphones. Trotzdem hat das Honor 5c auf jeden Fall seine Daseinsberechtigung, denn gegenüber dem 5x (5,5″) bietet Honor man in diesem Preissegment mit dem 5c und 5,2 Zoll ein etwas kleineres Gerät an. Somit sind das zwar nur Nuancen an Unterschied, die aber trotzdem einen Kauf entscheiden können.
Das Gerät kostet ca. 160 Euro in China und gefällt mir für das Geld sehr gut. Die Verarbeitung empfinde ich als etwas besser als bei dem typischen Pendaten Xiaomi oder Meizu. Und somit ist das Honor 5c eine echte Alternative zu den anderen Herstellern. Das Gerät punktet somit bei der Verarbeitung, verwendete Materialien, schnellen Fingerabdrucksensor, 1080p Display und guter Kamera. Allein wegen dem Fingerabdrucksensor, lohnt sich schon einen Kauf in China in Erwägung zu ziehen, statt sich die EU-Variante zu holen.