In unserem Test erfahrt was der Preisbrecher Smartwatch ASUS ZenWatch 2 kann und sich ein Kauf lohnt.
Die ZenWatch 2 hebt sich schon besonders bei dem Preis von 169 Euro erheblich von der Konkurrenz ab. Die Konkurrenz-Geräte sind mindestens doppelt so teuer oder man erhält für das gleiche Geld gerade mal das Vorjahres-Modell.
Wir haben uns die ASUS ZenWatch 2 auch vorbestellt und die ist heute bei uns eingetroffen. Grund genug für uns ein kleines Unboxing Video zu erstellen und euch die Uhr in unserem Review ausführlich vorzustellen. Dazu haben wir gleich noch einen kleinen Kurzvergleich zwischen der LG Watch R und der ZenWatch 2 gemacht.
Für uns ist das Thema Smartwatch generell immer nicht so einfach. Was können die Uhren? Wofür brauche ich sowas überhaupt? Das sind immer so die Standardfragen, die wir uns stellen. Das Hauptproblem der Uhren ist sicherlich die geringe Akkulaufzeit und das sie meistens nur in Bluetooth-Reichweite des eigenen Smartphones funktionieren. Das schränkt die Funktion doch erheblich ein aber trotzdem kann so eine Smartwatch auch einen kleinen Mehrwert bringen, denn schließlich werde ich hier schnell und unkompliziert über neue Nachrichten, Emails, Termine und weiteres informiert ohne das Smartphone in die Hand nehmen zu müssen. Denn Sinn und Einsatzzweck einer Smartwatch können wir hier nicht für euch beantworten und das muss auch jeder für sich selbst entscheiden.
Die ASUS ZenWatch 2 kommt in einem blauen Karton worauf die Smartwatch direkt abgebildet ist. Auf der Rückseite sind ein paar Spezifikationen angebracht.
Als Zubehör bekommt Ihr mit der ZenWatch 2 ein Netzteil, spezielles USB Ladekabel mit Magneten und Handbücher (Quick Manual).
Die ZenWatch 2 ist sauber verarbeitet und besteht aus einem 37mm Edelstahlgehäuse.
Der physische Knopf an der Seite ist ebenfalls aus Metall und vergoldet. Das kleine Loch im Rahmen auf der gegenüberliegenden Seite ist das Mikrofon.
Auf der Rückseite befinden sich die Pogo-Pins zum Aufladen. Links und rechts davon sieht man die kleinen eingelassenen Magnete. Die ZenWatch 2 besitzt keinen Herzfrequenzmesser. Die Unterseite ist etwas gewölbt was die Uhr etwas dicker macht. Beim Übergang zum Armband sieht man den kleinen silbernen Hebel, welcher der Schnellverschluss zum Wechseln der Bänder ist.
Das Armband ist aus echten Leder und auf der Außenseite blau und von Innen braun. Das Band ist ungetragen am Anfang noch sehr starr bzw. steif. Das gibt sich ein wenig um so länger man es trägt aber ist trotzdem eher steif.
Wie oben schon erwähnt kann man bei der ZenWatch 2 das Armband einfach per Schnappverschluss mit jedem 22mm Armband tauschen. ASUS selbst will aber in diesem oder nächsten Quartal auch noch weitere eigene Armbänder nachliefern.
Im Vergleich zur LG G Watch R ist die ZenWatch 2 etwas dünner und natürlich eckig statt rund.
Durch die eckige Form wird das komplette Display-Fläche genutzt, was uns im Vergleich zur G Watch R erstmal besser gefällt. Es wird wirklich das volle 1,63 Zoll Display genutzt, was gegenüber den runden Modellen einige Vorteile beim Lesen der Nachrichten bringt. Man hat nicht mehr so komische Zeilumbrüche, wie bei den runden Pedanten. Selbst die kleiner ZenWatch 2 hat hier noch ein 1,45 Zoll großes Display. Im Vergleich hat die G Watch R nur mickrige 1,3 Zoll.
Beide Displays besitzen ein AMOLED-Display mit einer Auflösung von 280×280 Pixel (273 ppi) und ist über die Fläche leicht abgerundet. Das Display ist mit Gorilla Glas 3 geschützt. Leider ist der schwarze Rand um das Display doch relativ groß geraten. Etwas schmaler hätte es für uns etwas besser ausgesehen. Die ZenWatch 2 bietet max. fünf Helligkeitsstufen und einen Dimm-Modus für die „Always-On“ Funktion. Denn damit ist das Display immer eingeschaltet und dimmt sich automatisch nach kurzer Zeit. Erhält man eine Benachrichtigung oder hebt den Arm wird das Display wieder hell. ist der Modus ausgeschaltet, schaltet sich das Display nur bei einer Nachricht ein. Wie die meisten Smartwatches hat auch die ZenWatch 2 keine Licht-Sensoren und somit gibt es auch keine automatische Helligkeitsregelung, was aber auch nicht zwingend erforderlich ist, denn die Uhr ließ sich in unserem Test mit den meisten Lichtverhältnissen gut ablesen.
Eine Besonderheit ist der Standby-Screen der ZenWatch 2, denn nicht wie bei anderen Smartwatches üblich wird der über das Watchface bestimmt, sondern dann schaltet die Uhr auf eine Art LowBit-Modus. Das Watchface wird dann etwas verpixelt dargestellt und mit einer verringerten Auflösung gezeigt. Vermutlich um etwas Akku zu sparen?!
Die ZenWatch 2 läuft mit Android Wear un kommt mit Version 1.3.0.21176821 (Android 5.1.1). Sie bietet somit die übliche Android Wear Oberfläche und Geesten.Der physische Knopf übernimmt dabei die Funktionen mit einmal Tipp wie ein Homebutton und bei gedrückt halten landet man direkt in den Einstellungen.
Der ZenWatch Manager übernimmt grob die gleichen Aufgaben und Funktionen, wie Android Wear.
Über den eignen FaceDesigner haben wir ja hier bereits berichtet.
Mit den neuen Smartwatches veröffentlicht ASUS auch gleichzeitig eine neue Watchface Designer App, womit Ihr eure ZenWatch oder ZenWatch 2 nach belieben selbst designen könnt. Mit dem ZenWatch FaceDesigner man aus verschiedenen digitalen oder analogen Zifferblätter wählen. Weiter können dort die Farben bzw. Farbverläufe angepasst werden. Neben weiteren Hintergrundbildern können diese noch mit eigenen Texten und Wetter- oder Akku-Widgets versehen werden.
Das ist die Android Wear App von Google und bietet den üblichen Funktionsumfang, wie für alle Smartwatches. Eine Verbindung zur Uhr und Einstellungen übernehmen funktionierte hier ohne Probleme.
ASUS bietet aber noch so einige weitere Apps speziell für die ZenWatches an. Unter anderem eine eigene für Fitness/Wellness, eine Kamerafernbedienung und eine für Musiksteuerung.
Bei der Leistung und Performance gibt es nicht viel zu berichten. Wie in fast allen Smartwatches ist hier der 1,2GHz Qualcomm Snapdragon 400 Prozessor mit Adreno 220 GPU verbaut. Der interne Speicher beträgt 4GB mit 512MB RAM (Arbeitsspeicher). Die ZenWatch 2 läuft absolut ruckelfrei und sauber. Auch das Display reagiert immer prompt und ohne Verzögerung.
Die Akkulaufzeit einer Smartwatch ist wie immer die Achillesferse. Auch die größere ZenWatch 2 WI501Q kann hier mit dem 400mAh Akku natürlich auch keine Wunder bewirken aber ist immerhin schon mal um 100mAh größer als bei der kleineren Variante WI502Q oder vielen anderen Smartwatches, wie z.B. die Moto 360. Wir haben die Uhr ausgiebig im Always-On-Modus getestet mit sehr vielen Benachrichtigungen und Anrufen. Geschafft hat sie so bei uns knapp 1 Tag. Die Smartwatch wurde voll aufgeladen morgens um 7:00 Uhr morgens angelegt und gegen 22 Uhr war diese bei 15%. Betrieben wurde sie im Always-On Modus mit permanenter Bluetooth-Verbindung. Man muss aber bedenken, dass die ZenWatch auch erst max. 5 Ladezyklen hinter sich hat und sich eine längere Akkulaufzeit vermutlich erst durch mehrfaches Aufladen entwickeln muss. Hier werden wir mit einer Langzeiterfahrung das nochmal in diesem Artikel nachreichen.
Man schafft es also im Always-On Modus definitiv über den Tag zu kommen. Später vielleicht auch 1,5 Tage? Lässt man die Uhr in den Standby gehen sind auch zwei Tage drin aber das war es dann auch.
Die ASUS ZenWatch 2 ein robuste und solide Smartwatch. Bei der Perfomance zeigt sie keine Schwächen, ebenso bei der Bluetooth-Verbindung. Beim restlichen Funktionsumfang der Oberfläche und Software ist man an die entsprechende Android Wear Version gebunden, die auch auf anderen Smartwatches nicht besser oder schlechter ist. Störend fanden wir das etwas starre Lederarmband, was aber vielleicht mit der Zeit noch etwas nachgeben wird. Die Akkulaufzeit bringt einen auch mit dem Always-On-Modus ohne Probleme über den ganzen Tag (24Std.). Bei einem sehr günstigen Preis von 169 Euro kann man auch über den fehlenden Herzfrequenzsensor hinwegsehen. Wirklich der Preis ist hier endlich mal angemessen und der größte Pluspunkt der ZenWatch 2. Vergleichbare Smartwatches kosten mindestens das Doppelte. Und für die 169 Euro bekommt man eine wirklich sehr gute Uhr und hoffen das andere Hersteller auch mal von Ihrem hohen Ross runterkommen und Ihre Uhren, die ja wirklich nur Gimmicks sind mit einer miserablen Akkulaufzeit, zu ähnlichen Preisen anbieten. Alles andere ist für uns nur Geldverbrennung, denn der Nutzen ist eher beschränkt.