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LeEco Le Pro 3 Test: das neue Flaggschiff mit mächtig Power

LeEco zeigte im September 2016 sein neues Flaggschiff-Smartphone Le Pro 3, das es mal wieder in sich hat.

LeEco (ehemals LeTV) ist nicht nur ein chinesisches Netflix-Äquivalent, sondern baut nebenbei auch noch erstklassige Smartphones mit High-End Hardware zum Schnäppchen-Preis. So kommt im Le Pro 3 so ziemlich die beste Hardware zum Einsatz, die man aktuell auf dem Markt bekommen kann. Ob das dann am Ende auch überzeugt, erfahrt Ihr in unserem Test.

Vielen Dank an den CECT-Shop für die Bereitstellung des Testgerätes.

 

Display 5,5 Zoll InCell FullHD, 1.920 x 1.080 Pixel (403 ppi)
CPU 2,4GHz Snapdragon 821 von Qualcomm
GPU Adreno 830
Speicher 32GB oder 64GB
RAM 4GB oder 6GB LPDDR4
Hauptkamera 16 Megapixel f/2.0, PDAF, Dual-LED-Blitz (1/2.8″ sensor size, 1.12 µm pixel size)
Frontkamera 8 Megapixel f/2.2 (1.4 µm pixel size)
Betriebssystem Android 6.0 Marshmallow mit eUI 5.8 Oberfläche
SIM-Karte 2x Nano-SIM
Konnektivität WiFi 802.11a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.2, GPS/GLONASS/BDS, NFC, IrDA
Netze 2G/CDMA 1X BC0 / BC1, GSM 850/900/1800/1900MHz (B5/B8/B3/B2)
3G/WCDMA 850/900/1700/1900/2100MHz
FDD-LTE 800/850/900/1700/1800/1900/2100/2600/C6903/C6943
TD-LTE 1900/2300/2500/2600MHz
TD-SCDMA 1880-1920MHz
TD-SCDMA 2010-2025MHz
Features Audio über USB Typ-C, Dolby Atmos, Touch-ID Fingerabdruck-Sensor, 4G+ / VoLTE
Anschluss USB Typ-C
Akku 4.070 mAh (fest verbaut)
Abmessungen 151,4 x 73,9 x 7,5 mm
Gewicht 175 Gramm
Farbe Gold
Preis 32GB/4GB 319 Euro
64GB/6GB 349 Euro

 

 

Wie schon der Vorgänger kommt das Le Pro 3 wieder in einem quadratischen schwarzen Karton. Auf der Vorderseite sieht man nur das silberne LeEco-Logo. Nimmt man den Deckel ab, kommt das Smartphones zum Vorschein.

Auch bei diesem Gerät erhält man eine ab Werk angebrachte GEL-Hülle zum Schutz. Zum weiteren Zubehör gehören ein USB Typ-C Kabel, ein chinesisches Netzteil mit Quick-Charge 3.0, ein SIM-Schacht-Öffner und ein Adapter.

Dazu gibt es einen Kabel-Adapter von 3,5 mm Klinke auf USB Typ-C.

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Wer schon mal ein LeTV bzw. LeEco Smartphone gesehen hat, wird auch beim Le Pro 3 keine großen Design-Veränderungen feststellen können. Hier ist LeEco leider etwas innovationslos und verbaut quasi nur bessere Hardware in ein fast gleiches Gehäuse. Allerdings macht es eben auch einen sehr wertigen Eindruck und ist optisch noch immer auf der Höhe der Zeit. Wir haben hier die 64GB / 6GB Version in der Farbe Gold erhalten.

Das Le Pro 3 setzt auf einen Unibody aus hochwertigen Aluminium, das sich nicht nur sehr wertig anfühlt, sondern auch im Licht die Struktur des gebürsteten Alus schön zum Ausdruck bringt. Durch die leicht abgerundeten Seiten liegt es gut in der Hand und ist mit Abmessungen von 151,4 x 73,9 x 7,5mm zudem extrem flach. Dafür bringt es mit 175 Gramm ordentlich Gewicht auf die Waage. Die Verarbeitung ist absolut makellos, ich konnte weder Spaltmaße noch sonstige Mängel feststellen.

Auf der Unterseite befinden sich der USB Typ-C Anschluss und einer der beiden Lautsprecher. Auf der Oberseite ist dann, wie schon erwähnt, kein Klinken-Anschluss vorhanden, sondern nur ein Infarot-Sender, der als Universal-Fernbedienung agiert und daneben eine kleine Mikrofonöffnung für die Geräuschunterdrückung während eines Telefonats.

Die Tasten sind sauber ins Gehäuse eingearbeitet und wackeln nicht. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es dann den Dual-Simkartenschacht.

Wie auch die Vorderseite sieht die Rückseite optisch sehr ansprechend aus. Das Aluminium ist allerdings doch etwas rutschig, sodass ein Case eigentlich Pflicht ist – gut, dass dies es gleich als Zubehör mit dabei gelegt wird. Die Hauptkamera auf der Rückseite steht aus dem Gehäuse ein gutes Stück hervor, was ich nicht ganz so gut gelöst finde.

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Größenvergleich

Dann noch ein kleiner Größenvergleich zwischen dem Xiaomi Redmi 3 Prime (5″), LeEco Le Pro 3 (5,5″) und dem Honor V8 (5,7″).

 

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Ansonsten besitzt es ein 5,5 Zoll großes InCell FullHD-Display mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel (403ppi). Das LCD-IPS-Panel stellt alles absolut sauber und scharf da. Die Farben sind satt und das Display weist starke Kontraste und eine sehr gute Helligkeit auf. Aufgrund der zugrundeliegenden Technologie ist der Schwarzwert zwar gut, kann aber mit einem Amoled-Panel nicht mithalten. Auch im Freien lässt sich das Display selbst bei Sonnenlicht noch gut abgelesen. Die automatische Helligkeit reagiert schnell und prompt auf wechselnde Lichtverhältnisse.

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Der Blickwinkel, egal aus welchen Richtungen, ist absolut einwandfrei.

 

Gemessene Display Helligkeit in LUX

Farbe UMI Touch Vernee Thor Blackview BV5000 LeEco Le Pro 3 Oukitel K6000 Pro Huawei Mate S
rot 75 98 81 110 105 190
blau 133 170 202 185 223 214
grün 268 251 301 317 338 405
weiß 474 506 581 608 659 610

 

Touchscreen-Test

Der Digitizer erreicht die vollen 10 Touchpunkte, arbeitet absolut sauber und zuverlässig.

 

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Das Le Pro 3 erscheint mit Android 6.0 Marshmallow und der hauseigenen, stark angepassten Oberfläche EUI 5.8. Das OS ist sehr stark an dem chinesischen Markt und der eigenen TV-Sparte angelegt. Das macht sich in der Oberfläche mit einige speziellen Apps auf chinesisch bemerkbar, dazu später aber mehr. Nach dem Starten erscheint der Einrichtungsassistent und bei der Sprache hat man nur die Auswahl zwischen Chinesisch und Englisch, was sehr schade ist. Bei uns findet Ihr aber auch bereits eine Anleitung, wie man das Le Pro 3 mit einem Custom-Recovery und Rootrechten versieht. Natürlich alles auf eigene Gefahr.

Ab jetzt gibt es beim CECT-Shop das Geräte auch mit einer mehrsprachigen Oberfläche. Zum Zeitpunkt unseres Test gab es diese Version noch nicht, weswegen ich den Test mit der englischen Oberfläche mache.

Die Oberfläche ist recht unspektakulär, die Icons sind zwar sauber, sprechen mich vom Design her aber nicht so an. In der Mitte der fixierten unteren App-Leiste haben wir einen runden “LIVE” Button, der direkt auf die Programmseite von LeTV switcht. Da dieses Programm vollständig auf chinesisch ist, ist der Button für uns völlig überflüssig, lässt sich aber leider nicht löschen,um dort etwas anderes platzieren zu können. Der Launcher selbst besitzt keinen Appdrawer, d.h. alle Apps werden direkt auf den Homescreens abgelegt. Wer Ordnung schaffen will muss diese also in entsprechende Ordner einsortieren. Weil der Launcher einfach zu eng mit dem chinesischen Streamingdienst verzahnt ist, empfehle ich direkt auf einen Drittanbieter-Launcher, wie Nova, Apex oder Holo aus dem Play Store umzusteigen.

Wischt man vom Homescreen einmal nach rechts erscheint eine spezielle eigene Übersichts- oder Suchseite, quasi ein chinesischer Google Now/Assistant. Noch ein weiterer Wisch nach rechts öffnet dann die eigene Streamingseite, beides für uns hier in Deutschland überflüssig und Grund genug den Einsatz eines anderen Launchers zu empfehlen.

Scrollt man die Benachrichtigungsleiste das erste mal nach unten, stellt man erstmal relativ viel Leere fest. Hier ist die Oberfläche des Le Pro 3 etwas anders gestaltet, als man es von den üblichen Android-Smartphones gewohnt ist. In der Leiste werden tatsächlich nur die Uhrzeit, Datum, Wetter und die Benachrichtigungen angezeigt. Die Schnelleinstellungen (Quick-Settings) sind stattdessen mit in das Letze-Apps-Menü (Recent Apps) integriert. Eigentlich mal ein interessanter anderer Ansatz, so hat man die Benachrichtigungsleiste tatsächlich mal nur für die Nachrichten. Trotzdem, man ist ja ein Gewohnheitstier und ich konnte mich auch nach 10 Tage irgendwie nicht daran gewöhnen. Aber das gibt sich vermutlich, wenn man es länger nutzt.

Die hauseigenen Apps, etwa der Dateimanager, sind teilweise sogar recht nützlich und ganz gut durchdacht. Zudem kann wie bei den meisten China-Phones mit einer eigenen Sicherheitsapp die Rechte und Autostartfunktion für jede App genau festlegen.

In den nachfolgenden Screenshots bekommt Ihr weitere Eindrücke der Oberfläche und den Einstellungen.

 

 

Kein Google Play Store und Synchronisation ab Werk

Ab Werk gibt es auf keinem der LeEco-Geräte aus China den Google Play Store und die Synchronisations-Dienste vorinstalliert. Das müsst Ihr dann selbstständig nachholen.

Für die manuelle Installation könnt Ihr auch einfach den Google Installer 2.0 verwenden, der installiert dann auch die fehlenden Play und Syncronisations Dienste mit, die Ihr braucht, wenn Ihr eure Google Kontakte und Kalendereinträge syncronisieren wollt. Findet Ihr auch bei uns im Downloadbereich.

Der Fingerabdrucksensor ist genau an der richtigen Stelle angebracht. Der Sensor Le Pro 3 reagiert außerdem sehr schnell und bei einer Erkennungsrate von 100% war das Gerät stets in unter einer Sekunde entsperrt.

 

Wenn man sich noch einmal die technischen Daten des Le Pro 3 zu Gemüte führt, erübrigt sich eigentlich dieser Part im Testbericht. Wir haben hier die Variante mit 64GB UFS 2.0 Speicher und satten 6GB RAM. Oben drauf noch den schnellen Snapdragon 821 von Qualcomm mit Adreno 530 GPU. Der SoC hat vier Kerne (Quad-Core) mit 2×2.35 GHz Kryo und 2×2.0 GHz Kryo. Der SD 821 ist quasi ein aufgebohrter SD820 Prozessor und etwas höher getaktet. In der Praxis wird man den Unterschied zum 820 nicht groß spüren.

In kurzen Worten das Gerät ist ein Monstrum, und dank dem SD821 gepaart mit der Adreno 530, UFS 2.0 Speicher und den fetten 6GB RAM an Bord, wüsste ich keine Anwendung oder Szenario, bei dem diesem Gerät die Puste ausgehen sollte. Man fliegt nur so durch die Oberfläche, hier hakt und stockt rein gar nichts. Mit einem Maximum an Multitasking und dem schnellen Speicher ist das Teil einfach nur Hammerschnell.

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Somit knallt uns das Le Pro 3 dann eigentlich die Benchmarkwerte nur noch fürs Protokoll um die Ohren. Auch wenn es automatisch in den Performance Mode schaltet extra für das Benchmark, ist der Wert, wie immer, eh nur fürs Papier. Im AnTuTu dann brüllende 163.520 Punkte und sortiert sich damit minimal hinter dem iPhone 7 ein. Im Geekbench 4 klingeln 1861 Single- und 4378 Multi-Core Punkte.

 

Die Sprachqualität ist sehr gut und meine Gesprächspartner konnten mich stets optimal verstehen. Das gilt auch beispielsweise für Sprachnachrichten via WhatsApp.

Das Le Pro 3 unterstützt sogar unser 4G LTE Band 20 mit 800mHz.

Netze:

  • 2G/CDMA 1X BC0 / BC1, GSM 850/900/1800/1900MHz (B5/B8/B3/B2)
  • 3G/WCDMA 850/900/1700/1900/2100MHz
  • FDD-LTE 800/850/900/1700/1800/1900/2100/2600/C6903/C6943
  • TD-LTE 1900/2300/2500/2600MHz
  • TD-SCDMA 1880-1920MHz
  • TD-SCDMA 2010-2025MHz

 

Auch bei der Konnektivit fährt LeEco das volle Programm auf, was der Markt aktuell hergibt. Insgesamt zwei Nano-SIM Karten (Dual-Standby) können eingesetzt werden.  Zudem gibt es Wi-Fi nach 802.11 a/b/g/n/ac Dual-band, WiFi Direct und hotspot. Dann Bluetooth v4.2, A2DP, LE und GPS mit A-GPS, GLONASS, BDS. GPS-Fix ist auch in einer Sekunde erledigt und arbeitet absolut zuverlässig. Ein NFC-Chip, sowie ein Infarot-Sensor sind ebenfalls verbaut. Es ist also alles an Bord, das man brauchen könnte.

 

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Wie Eingangs schon erwähnt, hat das Le Pro 3 keinen 3,5mm Klinkenanschluss für Kopfhörer mehr. LeEco war einer der ersten Hersteller, die diesen Weg gegangen sind. Stattdessen werden die Kopfhörer jetzt über die USB Typ-C Buchse angeschlossen. Passende Kopfhörer bietet LeEco selbst an, aber der Markt ist hier noch sehr dünn gesät. Deswegen liegt auch ein passender Adapter USB Typ-C auf Klinke bei. Was mich daran persönlich stört ist, man kann sein Smartphone jetzt nicht mehr gleichzeitig Aufladen und Musik hören.

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Der hauseigene Musikplayer ist zwar ganz nett aber auch wieder vollgestopft mit dem eigenen Streaming-Diensten. Deswegen auch hier gleich auf einen anderen Player aus dem Store setzen. Zusätzlich bietet es auch “Dolby Atmos” Unterstützung an, was sich aber im Betrieb kaum bemerkbar macht zumindest bei Musik. Bei Filmen könnte es vielleicht anders wirken aber in meinen Augen  relativ sinnlos mit Kopfhörern.

Kurz vorweg: klanglich dürfte es mit einem USB-Typ-C Kopfhörer noch etwas besser klingen als über den Adapter. Mangels so eines Kopfhörers konnte ich es nur mit dem Adapter testen. Der Soundchip liefert recht ordentlichen Sound ab und ist zudem recht laut ohne zu schrabbeln oder zu übersteuern. Der Klang ist relativ ausgewogen und nichts wird übermäßig betont. Alles wird sauber und ohne Verzerrungen wiedergegeben. Trotzdem kann er für mich nicht ganz mit anderen Flaggschiffen mithalten. Für den normalen Gebrauch unterwegs via Kopfhörer mit komprimierten MP3s wird man hier aber keine großen Unterschiede feststellen können.

Dafür hat es tatsächlich zwei Lautsprecher verbaut und liefert somit Stereo-Sound. Ein Lautsprecher ist an der Unterseite neben dem USB Typ-C Anschluss und für den zweiten wird der Telefonlautsprecher oben mitgenutzt. Der Sound ist hier nicht bahnbrechend – wie bei den meisten Smartphones – aber wenigstens einigermaßen laut und ohne Verzerrungen. Viel mehr darf man aber nicht erwarten, denn der Klang ist doch recht linear und der Bass kommt wenig raus, da einfach zu wenig Gehäusevolumen zur Verfügung steht.

 

Die Hauptkamera des Le Pro 3 besitzt einen IMX298 von Sony und verwendet damit den selben Sensor wie das OnePlus 3 oder Xiaomi Mi5. Bei guten Lichtverhältnissen schießt es  sehr gute Fotos, die kontrastreich und scharf sind. Die Farben wirken natürlich und sind nicht zu künstlich. Allerdings verwackeln die Fotos schnell, wenn man nicht aufpasst. Hier hatte ich das Gefühl, dass der Autofokus manchmal nicht schnell und präzise genug fokussiert. Das merkt man besonders, wenn man nach dem Abdrücken schnell die Postion der Kamera wechselt, abdrückt und wieder auslöst. Hier war das zweite Bild doch oft unscharf und verwackelt. Das hat die Cam vom Mi5 definitiv besser hinbekommen. Ich kann nicht genau sagen woran es liegt, evtl. kann man da mit einem Update noch nachbessern. Bei schlechten Lichtverhältnissen (Low-Light-Bereich) verrauschen die Bilder dann aber schon etwas. Deshalb ist die Cam für mich nicht ganz auf dem Niveau anderer High-End Geräte und man muss hier ein paar Abstriche machen.

Insgesamt liefert die Kamera aber trotzdem recht gute Bilder ab. Wer möchte kann auch 4K-Videos mit 30fps aufnehmen. Die Qualität der Videos ist ganz gut, aber leider fehlt dem Pro 3 ein OIS, also ein optischer Bildstabilisator, wie das beispielsweise beim Mi5 der Fall ist.

Die Frontkamera hat 8 Megapixel und erzeugt damit eher mittelmäßige Bilder, die insgesamt zu unscharf sind und selbst bei guten Lichtverhältnissen schnell verrauschen.

Die Kamera-App selbst setzt auf eine recht spartanische Oberfläche. Es gibt die folgenden Modi: Slo-Mo (Slow-Motion Video), Video, Foto und Pano (Panorama) . Dazwischen wechselt man per einfacher Wischgeste über das Display. Mit einem Wisch nach oben kann man zwischen den Foto-Modi HDR, Night, Square, Beauty und Scene wechseln.

 

Testaufnahmen (zum Vergrößern anklicken!):

Die Bilder werden beim hochladen von uns komprimiert.

 

Low-Light Bilder

 

Panoroma-Bild

 

Frontkamera

 

Die Akkukapazität des Le Pro 3 beträgt satte 4.070mAh. In Verbindung mit dem FullHD-Display und dem Snapdragon 821 erzielt man damit eine sehr gute Akkulaufzeit. Ich konnte das Gerät leider nicht den synthetischen Benchmark mit PCMark unterziehen, da die App immer wieder abgestürtzt ist. So konnte ich es nur mit Geekbench 3 testen, was etwas ungünstig ist, weil es dann ja immer automatisch in den “Performance-Mode” wechselt, somit also auch den Prozessor auf Anschlag laufen lässt. Damit ist der Test leicht verfälscht. Im Geekbench 3 schaffte es trotzdem über 9 Stunden bei voller Leistung mit 75% Helligkeit (nicht gedimmt!). Das ist ein sehr guter Wert. Ohne den Performance-Mode/volle Leistung sind sicherlich noch ein paar Stunden mehr drin.

In der Realität erreicht man trotzdem diese Werte nur schwer. Nach über 10 Tagen intensiver und realer Nutzung schwankte die Laufzeit bei mir im Schnitt mit 5-7 Stunden Display-An-Zeit, je nach Nutzung. Bewegte ich mich dabei hauptsächlich im Wi-Fi sind die Werte etwas höher. Dennoch sollte man aber locker 1,5-2 Tage ohne Steckdose auskommen. Mein Alltags-Szenario besteht überwiegend aus Telefonieren, Messaging, Email, Browsen und gelegentlichem Musik hören.

Das Le Pro 3 unterstützt natürlich auch Qualcomms Quick-Charge 3.0, womit man es in nur 30min. um 50% wieder aufladen kann. Sehr löblich, dass  LeEco hier gleich das QC 3.0 Netzteil mitliefert. Das muss man sich bei anderen Herstellern immer gesondert dazukaufen. Ohne Quick-Charge dauert es entsprechend länger (ca. 2 Std. von 0-100%).

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LeEco zeigt mit dem LePro 3 mal wieder eindrucksvoll, wie viel Smartphone man für so wenig Geld bekommen kann und ist damit ein ernst zunehmender Konkurrent gegenüber den üblichen Kandidaten, wie Xiaomi oder Meizu. Die Verarbeitung ist erstklassig und absolut auf HighEnd-Niveau auch wenn das Design selbst recht langweilig ist und sich fast 1:1 dem Vorgänger ähnelt. Nichts desto Trotz ist es sehr wertig und das gebürstete Aluminium gibt dem Gerät den optischen Feinschliff.

Das ist aber von LeEco vielleicht auch ein wenig mit den eigenen Diensten erkauft, die sich überall im Gerät befinden. Das ist für uns Europäer vermutlich auch der größte Kritikpunkt an dem Gerät. Diese Dienste und Apps ziehen sich quer durch das  Gerät und sind eng mit der Oberfläche verzahnt. Zum Glück haben wir unter Android die Freiheiten uns einfach einen anderen Launcher zu installieren und schon ist die Oberfläche weg. Die Apps oder Bloatware wird man aber trotzdem nicht ganz los und so lassen sich zwar ein paar wenige deinstallieren aber mit dem Rest muss man leben bzw. deaktivieren, damit man nicht ständig Nachrichten und Meldungen auf Chinesisch erhält. Auch bei der Oberfläche muss man aktuell mit der englischen Sprache auskommen, es sei denn man rootet das Gerät und installiert darauf die App MoreLocale 2. Eine Anleitung für Root findet Ihr HIER bei uns.

Auch ist der offizielle Google Play Store nicht vorinstalliert aber das lässt sich zum Glück einfach nachholen. Das muss nach einem Werksreset aber immer wiederholt werden.

Sieht man darüber hinweg und arrangiert sich damit, erhält man dafür ein wahnsinnige Performance-Bombe (nein kein Note 7 ;) ). Der Snapdragon 821 in Verbindung mit UFS 2.0 und 6GB RAM sind aktuell das Non-Plus-Ultra auf dem Smartphone Markt und das beweisen auch eindrucksvoll die Benchmarkwerte. Unabhängig von den Punkten rennt das Teil aber mal sowas von. Man fliegt nur so durch die Oberfläche und das Switchen zwischen den Apps geht so schnell von der Hand, dass einem ältere Geräte wie lahme Schildkröten vorkommen. Eine Installation einer 100MB App ist in 1-2 Sekunden erledigt. Oben drauf gibt es dann noch die volle LTE-Unterstützung inkl. dem Band 20 bei uns.

Ansonsten sind die Hardware-Schwachpunkte des Smartphones nur die mittelmäßige Haupt- und Frontkamera. Für alle die viel Leistung für wenig Geld haben wollen, führt kaum ein weg an dem Le Pro 3 vorbei.

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