Vor knapp 10 Monaten erschien das Mi Mix mit fast randlosem Display. Seither zogen natürlich einige Hersteller nach. So auch Doogee mit seinem preisgünstigen fast randlosen Doogee Mix. Was das Bezel-less Smartphone kann,und was nicht, das erfahrt ihr in diesem Bericht.
Das Doogee Mix wurde uns vom CECT-Shop zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür.
Letztes Jahr kam das erste Bezel-Less Phone auf den Markt, das Mi Mix von Xiaomi. Es hat eine Weile gedauert, aber wie zu erwarten schießen nun die Bezel-less Smartphones aus dem Boden. Neben dem Mi Max gibt es nun auch solche von Bluboo, oder u.a. auch das Maze Alpha, welches wirklich gehypt wird. Wir haben für euch einen weiteren Klon unter die Lupe genommen, das Doogee Mix.
Display | 5.5 Zoll Super AMOLED HD Display 720×1280 (267 ppi) |
CPU | Mediatek Helio P25 (4 x 2.5 Ghz Arm Cortex A53, 4 x 1.6 Ghz Arm Cortex A53) |
GPU | Arm-Mali T880-2 |
Speicher | 64GB ROM |
RAM | 4/6 GB LPDDR4 |
Hauptkamera | 16 MP Samsung S5K3P3, f/2.0, LED Blitz Autofokus |
Frontkamera | 5 MP Galaxycore GC5024, f/2.2 |
Betriebssystem | Android 7.0 Nougat (Freeme Launcher) |
SIM-Karte | 2x Nano-SIM (oder 1 Nano-Sim + 1 MikroSD bis 128GB) |
NFC-Chip | nicht vorhanden |
Konnektivität | 802.11 a/b/g/n 2.4/5GHZ dualband, Bluetooth 4.0, GPS, A-GPS, GLONASS, Wifi Hotspot, Wifi Direct |
Netze | GSM 850/900/1800/1900 Mhz WCDMA 900/1900/2100MHz LTE 800/900/1800/2100/2600 MHz |
Features | Fingerabdrucksensor, Kopfhörer Anschluss (3.5mm), Micro SD (TF-Kartenslot, Hybrid), USB Port (Micro USB), Unibody (Stahl), Rückseite Glas |
Anschluss | Mikro USB |
Akku | 3.380 mAh (fest verbaut) |
Abmessungen | 144 x 76.2 x 7.95mm |
Gewicht | 198 Gramm |
Farbe | Schwarz, Blau |
Preis | ca. 200 Euro |
Die Verpackung ist in schwarz gehalten, unter dem Mix Logo finden wir dann noch eine Gleichung “Max + Mini = Mix”, ganz nette Idee. Auf der Rückseite stehen dann noch diverse Informationen und auf der Seite finden wir das Doogee Logo.
Der Inhalt ist üppig. Nicht nur das auf dem Gerät sowohl auf der Vorder als auch auf der Rückseite eine Schutzfolie ab Werk montiert ist, wir haben zusätzlich noch eine Ersatzfolie mit anbei.Dazu gibt es noch ein Case, einen Simslotöffner, USB-Ladekabel, Eu Stecker und einen Quickstartguide.
Das Design des Doogee Mix ist nett. Was mich am Anfang wirklich etwas erschrocken hat, war das Gewicht. Mit knapp 198 Gramm (nur 13 Gramm leichter als das Mi Max 2) ist das Doogee Max schon relativ schwer, was aber auf der Tatsache beruht das wir es hier mit einem Unibody Gehäuse zu tun haben. Optisch ist es nett, aber nichts wirklich neues oder innovatives. Randlos passt bei dem Gerät schon, die Ränder sind wirklich sehr schmal, Die Haptik ist auch gut. Es fühlt sich auch wertig an, man hat nicht das Gefühl das man ein Low Budget Gerät in der Hand hält. Der Button vorne ist Fingerabdrucksensor und Homebutton zugleich. Ansonsten haben wir im Frontbereich keine Buttons, die Navigation findet über softwareseitige Buttons statt, welche dem Display leider noch etwas an Größe stehlen. Die Frontkamera befindet sich unten rechts. Um Selfies machen zu können, muss man, wie auch schon beim Mi Max das Display einmal drehen, dadurch wird die Frontkamera aktiviert. Auf der Rückseite finden wir dann die Dualkamera mit dem LED-Blitz. Im oberen Bereich sind die Benachrichtigungs LED sowie der 3,5 mm Klinkenanschluss. Unten haben wir den Lautsprecher sowie den Mikro-USB Anschluss. Power, und Volumetasten sind links angeordnet und wirklich gut ins Gehäuse eingearbeitet. Auf der rechten Seite haben wir dann noch den Dual-Sim Slot, welcher entweder für 2 Nano-Simkarten oder für 1 Sim und eine Mikro-SD bis 128GB genutzt werden kann.
Das Display ist ein 5.5 Zoll Super AMOLED HD Display mit einer Auflösung von 720×1280 (267 ppi). Bei dieser Größe nimmt man auch mit einem HD Display keine Pixel wahr und es sieht aufgrund des AMOLED auch alles gestochen scharf aus.
Die 10 Touchpunkte scheinen auch endlich bei anderen Smartphone-Herstellern angekommen zu sein. Das Doogee Mix liefert hier saubere 10 Touchpunkte, und zu keiner Zeit kam das Gerät hakelig rüber.
Zu Beginn haben wir die Androidstock Installationsroutine, welche wie gewohnt auf dem Doogee Mix ausgeführt werden kann.
Standardmäßig ist Android 7.0 auf dem Doogee Mix installiert. Während der Installation kamen noch 2 Updates hinterher, u.a. das Sicherheitspatchupdate. Der verwendete Launcher nennt sich Freeme und ist nicht wirklich toll. Man hat zwar einige nette Features, u.a. einen Themestore der kostenlos ist, sowie immer die aktuellen News aus dem jeweiligen Heimatland. aber es gab z.B.einen kleinen Bug im System wenn man den Taskmanager aufruft, zeigt das System in Summe 6GB RAM, ich hatte aber nur die 4GB Version, und überall in den Systeminfos etc. wurde der RAM korrekt angezeigt nur im Launcher nicht. Ich habe diverse Scans laufen lassen, konnte aber keinerlei Mal- oder Bloatware entdecken. Sicherheitspatch war zu Beginn von Juli 2017, nach dem 2. Update war es dann auf dem aktuellen Stand aus August. Die gesamten Einstellungen sind ebenfalls Androidstock.
Die Quicksettings sind Androidstock und man kann sie auch wie gewünscht anpassen.
Der Fingerabdrucksensor auf dem Doogee Mix ist für ein Gerät in dieser Preisklasse sehr genau. In 9 von 10 Versuchen funktionierte er und das ohne Zeitverzögerung. Was persönlich auch sehr gefällt ist, das er vorne sitzt und nicht wie sonst üblich bei den Low-Budget Geräten auf der Rückseite. Was in der Software ebenfalls gut ist, das man nun auch zum Starten des Geräts einen Pin definieren kann.
Einen Performance Test haben wir mit dem Doogee Mix natürlich auch gemacht. Auch hier war ich durchaus positiv überrascht.
Der Antutu-Benchmark ist mit 58000 Punkten ok. Da liegen wir in etwa bei der Leistung ähnlich wie das Maze Alpha (ca. 64000).
Der Geekbench Test fiel ähnlich aus. Im Multicore Test lagen wir zwischen einem Mi5 und einem Samsung Galaxy Note 4.
Im Slingshot Test fiel das Gerät auch mit einem üblichen Wert für diese Preisklasse aus.
Diese 3 Tests dienen zur Auswertung des Smartphones auf dessen Eigenschaften bei Bild- und Videobearbeitung, sowie täglichen Tasks. Der Storagetest testet die Lese- und Schreibgeschwindigkeit des internen Speichers sowie des Arbeitsspeichers. Auch hier wurden akzeptable Ergebnisse erzielt.
Hier habe ich wieder 3 verschiedene Spiele getestet, die auf diesen Geräten sauber laufen sollten. Dies war auch der Fall, keinerlei Ruckeln bei den Spielen. Im Test diesmal Subway Surfer, Mario Run und Wings of War.
Die Sprachqualität vom Doogee Mix ist ebenfalls gut, und es werden alle Bänder unterstützt, somit entfällt hier das leidige Thema vom Band 20. Entgegen einiger anderer Testberichte hatte ich keinerlei Problem mit der Sprachqualität. Meine Gesprächspartner waren immer gut zu verstehen, und es gab auch keinerlei Probleme mit Sprachnachrichten oder Audioaufnahmen.
Der erste GPS-Fix dauerte 13 Sekunden. Danach wurden aber zügig neue Satelliten gefunden. Der GPS-Fix, dank GLONASS + a-GPS ist sehr schnell, allerdings waren nicht viele Satelliten direkt greifbar. Die Standortfunktion sowie Routenplaner funktionierten dennoch einwandfrei.
Die WLAN Geschwindigkeit des Doogee Mix war ok. Ich bekam nicht die volle Leistung heraus, was aber wohl am verbauten Chipsatz liegen könnte. Aber dennoch für das Preisgefüge eine gute Leistung.
Nun kommen wir zur Kamera. Die Hauptkamera ist ein 16 MP Samsung S5K3P3 Chipsatz mit f/2.0, LED Blitz und Autofokus. Die Frontkamera hat einen 5MP Galaxycore Chipsatz.All zu viele Einstellmöglichkeiten haben wir nicht im Menü und wir können wie gehabt aus verschiedenen Möglichkeiten auswählen. Die Kamera ist nicht wirklich der Hit, da habe ich schon deutlich bessere gesehen. Die Dualkamerafunktion ist auch nicht wirklich eine, da nur ein Hauptsensor verarbeitet ist, der Blureffekt ist keiner, wird einfach eine Tiefenschärfe über den Mittelpunkt gelegt. Sie macht Fotos die auch als Selfie oder für Spontanaufnahmen ok sind, wirkliche Top Qualität darf man hier aber nicht erwarten.
keine Besonderen Funktionen
Die Bilder werden beim hochladen von uns komprimiert.
Die Akkulaufzeit ist so lala. Im Benchmark verlief das Ganze eher schlecht als Recht, als Daily Driver dagegen fiel es dann etwas anders aus. Im Benchmark erreichte das Gerät gerade mal 4 Stunden und 42 Minuten, im Daily Use konnte ich es abends mit 5 Prozent ans Kabel stecken. Im Anbetracht der Tatsache das der Akku 3.380 mAh großt ist, und das Alpha mit gerade 600mAh mehr fast die doppelte Zeit schafft, ist hier wohl noch einiges an Optimierung möglich.
Nach nun 2 Wochen im Test fasse ich mal zusammen. Das Gerät an sich ist in der Preisklasse durchaus sein Geld wert. Die Haptik gefällt, gerade das Bezel-less ist klasse. Die Verarbeitung ist sehr gut und auch der Chipsatz ist absolut ok. Beim Display ist es ein wenig schade, das dort kein FHD Display genutzt wurde, gleicht sich aber durch das AMOLED aus. Selbst Multitasking lief sauber auf dem Gerät. Spiele oder sonstiges machten auch keine Probleme und das Zubehör ist wirklich üppig gewesen. StockAndroid ist gut, die Updatepolitik ebenfalls, lediglich der Launcher ging mir ein wenig auf den Senkel. Novalauncher installiert und alles war schön. Die Kamera ist eher mittelmäßig, es ist doch ein großes Rauschen zu sehen und Detailaufnahmen sucht man vergeblich. Was noch stört sind die Softwareseitigen Navigationstasten, die klauen doch schon etwas vom Display, aber man kann sie ja auch ausblenden. Beim Akku ist noch einiges an Optimierung möglich, ich hoffe das Doogee sich dem noch annimmt, denn im großen und ganzen ist das ein recht gelungener Klon, bedenkt man dass das Mi Mix ein High-End und das Doogee Mix ein Low Budget Gerät ist. Wer also ein rahmenloses Gerät testen möchte und ggf. als Zweithandy oder auch für die Frau nutzen möchte und nicht gleich 600 Euro für ein Mix zahlen will, ist mit dem Doogee Mix gut bedient. Wir werden in den nächsten Tagen im übrigen noch einen Klon testen, das Bluboo S1, und werden dann nochmal ein Fazit bzw. einen Vergleich zwischen den ganzen Bezelless Geräten für euch zur Verfügung stellen.